ganz schön streßig das mit der literatur. den halben tag organisatorisch unterwegs gewesen, ohne zeit für kaffee. immerhin gekauft ist er, außerdem brot, butter, käse, wurst. vorbei die zeiten, wo ich es für mich bis nach der eröffnungsveranstaltung erstmal nix gab. und nach dem bürgermeisterempfang dann gleich zwei tage nix mehr, außer salzstangen, hartwurst und schokolade. weil mir flug und hotel schon das letzte hemd vom leib gefetzt haben. wie ich dann nachts am lendhafen entlanggeschlichen bin, mit ein paar salzstangen im gepäck und ohne getränk. vorbei!
nach der diesjährigen literaturkurslesung ist jetzt erst ein wenig zeit. die lesung selbst war wenig beeindruckend, ein deutlicher abfall verglichen mit den highlights (dem einen zumindest) im letzten jahr. es hilft einfach nicht, wenn in der gängigen selbstreferentiellen präsensprosa die präsenz des ichs durch entfernung des wortes „ich“ geleugnet wird. es ändert nichts daran, daß auf mobiltelefone gestarrt und nachrichten erwartet werden. daß gescheiterte pärchen in ein skandinavisches land fahren, also nicht venedig, sondern kopenhagen. oder eben nicht, weil sie eben gescheitert sind. aber ich bin ungerecht, ich weiß. es gab auch erzähltes, durchaus. aber da fehlten dann die zwischentöne, die lebensräume. ach, was weiß ich. und dann sind es natürlich auch noch die frauen, die die ichräume ausloten. und die männer, die durch die sonnenalle kurven, um ihre halbgaren geschäfte abzuwickeln. es ist ermüdend.
einen der immer anwesenden literaturkollegen, ein verlässlicher kritiker und begleiter dieser tage, sah ich auf dem handy spielen. irgendwas mit autos. schade eigentlich. und einen etwas müden bov konnte ich begrüßen und instruieren: im studio sitzen und abwarten, bis alle, wirklich alle ihre reden gehalten haben. dabei natürlich wach bleiben, es sind kameras anwesend. dann zur urne laufen und das eigene zeitgrab schaufeln. (ich hoffe, er nimmt mir das nicht allzu übel.)
dabei fällt mir auf, daß heuer (muß sein!) zwei männer mit im rennen sind, mit denen ich in berlin schon auf lesebühnen gestanden habe. und ich habe das nicht so wirklich oft getan. aber qualität zieht sich halt an.
jetzt ist also zeit zu bloggen, zeit zu duschen, zeit, anderes zeug zu erledigen. ich bin ja nicht in zum spaß hier oder in gar urlaub. aber die zeit ist auch schon fast um. jetzt.