am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

tomaten anbauen in der stadt (9)

das erste rot erschien gestern. unerwartet eigentlich, denn so richtig viel wärme und sonne war ja eigentlich nicht in den letzten tagen. statt dessen mächtig regen und wind. dennoch hängt da nun also die erste knallrote tomate. ich lasse sie noch ein wenig hängen. es ist nicht so heiß, daß sie aufplatzen würde. und ein bißchen mehr sonne und süße kann sie sicher noch vertragen.

auf eine gastspinne warte ich bislang leider vergeblich. also eine, die sich richtig einnistet, tagtäglich ihr netz flickt und alle paar tage ein ganz neues anlegt. das war wohl eine ausnahme im letzten jahr. in diesem jahr scheinen sich diese zauberhaften wesen anderswo herumzutreiben. all das andere geflatter kommt natürlich regelmäßig vorbei. von den fliegen habe ich schon berichtet, die kommen nach wie vor hemmungslos bis in die wohnung. um dort dann elendig zu verrecken. an den blüten auf dem balkon nascht alles, was gerade auf der durchreise ist. ich stelle da wohl eine attraktive bar dar, hier in meiner straße.

in diesem jahr sind auffällig viele schmetterlinge unterwegs. die meisten menschen finden die ja irgendwie toll. ich nicht so. ich denke da an das lisatier, die sich die dinger mit leichtigkeit aus der luft gefangen und anschließend zappelnd im maul herumgetragen hat. salat! oder sie hat ihnen mit einem schnellen schlag die flügel zerfetzt, sodaß sie nur noch hilflos auf dem teppich kriechen konnten. immer nur im kreis. an diesem schauspiel konnte lisa sich dann stundenlang erfreuen.

mit spinnen dagegen konnte sie gar nicht. sie hat mit ihren fußballen auf ihnen herumgedrückt oder versucht, sie mit den zähnen zu fassen. nichts davon war je von erfolg gekrönt. spinnen sind eben unerreichbar. wenn sie das wollen.

tomaten anbauen in der stadt (8)

nee, stimmt gar nicht. sieht man doch. nachdem die tomaten sich in diesem jahr irgendwie von selbst wie wahnsinn entwickeln, hab ich nebenan ein kleines paprikaprojekt gestartet. so richtig glaube ich ja nicht daran. aber wer weiß, vielleicht muß ich bald noch so ein klettergestell bauen. von mir aus, überhaupt kein problem.

tomaten anbauen in der stadt (7)

nach etwas über neun wochen sind die drei nebeneinanderstehenden tomatenpflanzen zu zum teil 80 zentimeter hohen monstern herangewachsen. noch nie habe ich ihnen ein derart umfangreiches klettergerüst bauen müssen. heute noch einmal drei stangen. dabei ist eigentlich immer noch zeit zu geizen, was ich hier und da bereits zu vergessen beginne. nicht gut, so dicht, wie die dinger stehen.

außen habe ich außerdem eben das erste spinnennetz entdeckt. ein ganz feines mit einer kaum sichtbaren spinne in der mitte. unfotografierbar. (für mich.)

die einzelpflanze an der seite wächst anders, nicht ganz so hoch. vielleicht höchstens 50 zentimeter, aber das auch nur an einer stelle. dafür ist der stamm inzwischen daumendick. ach was, dicker. zumindest als meine daumen. (die in diesem jahr noch grüner denn je zu sein scheinen.)

nicht nur die tomaten

auch die rechte balkonseite ist mir richtig gut gelungen in diesem jahr. sonst hab ich da immer ein wenig daneben gelegen, den falschen standort gewählt oder überhaupt nicht die richtige wahl getroffen. im bild jetzt also ein potpourrie aus arabischer minze, irgendetwas gelbem, männertreu, einer kleine blaßlila nelkenart und kräftigem lavendel. alles sehr, sehr lecker. mein allabendlicher duftcocktail. und morgens und mittags und überhaupt sowieso immer.

wobei mir auffällt, daß ich meine pflanzen andauernd berühre, ganz selbstverständlich und ohne jede hemmung. vielleicht geht es ihnen deshalb so gut. ;)

tomaten anbauen in der stadt (6)

es ist soweit, gerade eben hab ich es gesehen. die ersten tomaten sind am start und das mitte mai. so früh waren die biester schon lange nicht mehr dran. ein kleines wunder überhaupt, daß das bei mir nun schon seit jahren regelmäßig so grandios funktioniert. viel tue ich sicher nicht dazu, ich laß sie einfach machen. das heißt wachsen.

wenn ich daran denke, mit welch erschrockenem eifer ich meine ersten zimmerpflanzen, damals, in der ersten wohnung in essen, mithilfe von sehr viel wasser vom leben zum tode gebracht habe. kaum zu glauben eigentlich.

die tomatenpflanzen sind also fett und riesig und ausgezeichnet beisammen. die schwarzäugige dagegen muß sich noch ziemlich strecken, um den rettenden strick zu erreichen.

tomaten anbauen in der stadt (5)

wind und regen der letzten tage haben es dringend nötig gemacht, das diesjährige tomatenpflanzenklettergerüst. immerhin zappelten meine tomatenpflanzenmonsterchen nicht mehr nur noch hektisch, sondern bogen sich bereits deutlich in richtung abgrund. das hatte ich auch schon, daß sich einzelne zweige von ihrer mutterpflanze gelöst haben, um sich anschließend auf den gehweg zu stürzen. das ist besonders schade, wenn sich schon blüten daran befinden. und, wie man sieht, gibt es bereits etliche blüten.

tomatenpflanzen sehen ja nicht so besonders schön aus, noch dazu sind sie giftig. nicht besonders giftig, also nicht wirklich gefährlich. aber schon recht unangenehm, wenn man sie mal angefaßt hat. also danach immer schön die hände waschen, und den gelblichen sabber gründlich entfernen. auf gar keinen fall damit in die augen oder an die lippen greifen. außerdem die dinger öfter mal bei licht betrachten, auch wenn noch keine früchte da sind. dann ist das grüne gewucher nämlich echt schön.

und dieser lichtgrüne brocken sah vor ziemlich genau sechs wochen noch aus, wie hier in dem oberen bild.

tomaten anbauen in der stadt (4)

so fett sind die zarten pflänzchen inzwischen, und das nach nur drei wochen. hab ichs nicht gesagt? tomaten sind spitzenklasse, die machen so gut wie alles mit. auch sturm und regen im april, sonne satt natürlich sowieso. bald wird es zeit, die brocken anzubinden, sonst werden sie doch noch zu anfällig für wind. außerdem sollen sie ja hochwachsen und nicht die erde entlangkriechen. genau das würden sie normalerweise tun, das liegt in ihrer natur.  so sind ihre früchte gleich ganz nah am boden, wo sie ja eigentlich hingehören. ab in die erde und wachsen, wachsen, wachsen.

bei mir ist das natürlich anders. meine früchte sind für mich, sie sollen keinesfalls sofort verfaulen und der fortpflanzung der eigenen art dienen. ganz im gegenteil.

bald ist auch geizen ein thema, besonders bei dieser hier. geizen, das ist so ein thema für sich. eigentlich hab ich immer noch nicht genau begriffen, was das ist und wozu genau. auch nach alle den jahren nicht. vermutlich würde ich etwas von licht und wachstum faseln, wenn man mich fragen würde. und daß der pflanze damit die richtige form gegeben wird. vor allem, damit sie auch richtig viel früchte trägt. tomatensalat und so.

praktisch gesagt ist geizen so etwas wie die achselhöhlen der pflanze rasieren. einfach die kleinen triebe abknipsen, damit sie nicht zu sehr in sich hineinwächst, sondern hoch wird, schön und prächtig. zuviel ist aber auch nicht gut, dann wird sie spillerig und dünn. geizen ist gar nicht so einfach, weil man nicht genau sieht, was daraus werden wird. das wächst ja dann erst.

tja. ich bin nicht wirklich eine gärnterin, ich mache einfach, was mir so grad einfällt. bis jetzt hat es ja auch immer geklappt. im ersten jahr wußte ich überhaupt nichts vom geizen und hatte dennoch viele früchte. aber mit geizen werden es mehr, auf jeden fall. das heißt, wenn man es einigermaßen richtig macht.

ich bin also mehr eine liebhaberin, denke ich. (und nicht nur eine tomatenliebhaberin.) doch im gärtner-blog steht es genauer, sogar mit bildern.

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