am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (67)

gestern dann doch noch schnell in panik geraten und zwei züge und einen flug gebucht. bleibt noch die fahrt von klagenfurt nach wien am sonntag, da weiß ich noch nicht. aber zeit wars, allerhöchste, schließlich geht es am kommenden dienstag schon los. sonst habe ich die ganze planung immer schon spätestens im januar im sack gehabt. puh! immerhin, hotel und fahrrad sind schon länger sicher. aber nach dem hotel sollte ich vielleicht mal sehen. oder? wär ja blöd, wenn die zwischenzeitlich abgesagt hätten. oder abgebrannt wären.

der eine flug, jaja, ich weiß! aber sonst waren es immer vier flüge, und mehr geld habe ich einfach nicht. der nachtzug wien – berlin hätte meine gesamtfahrkosten gegenüber den vier billigfliegern quasi verdoppelt. das ist sowas von unglaublich.

und ich bin eine so schlechte reisende.

keine klagen (66)

so langsam sollte ich mich an die planung machen, wie vor einem jahr ausgedacht. es ist nicht mehr weit bis klagenfurt, keine drei wochen. nein, wenig mehr als zwei, sehe ich gerade.

aber ich weiß nicht. gestern dachte ich tatsächlich daran, die reise ausfallen zu lassen. auch dort wird niemand sein, nur die verlassenheit. wenn alle gegangen sind, dann stehe ich allein da, wie immer schon. und warte auf den moment, in dem sich alles klärt. in dem ich dann mitreden kann, endlich.

ich bin so anders als diese welt, als die menschen. deshalb kann ich schreiben, wie ich schreibe. aber es kostet das leben.

also gut: stattdessen einfach nur nach wien, vielleicht? das immerhin ist sinnvoll für den roman.

nein! so geht es dann auch wieder nicht. ich nehme alles, besten dank. oder nichts.

keine klagen (65)

das wars. mit den preisen bin ich einigermaßen einverstanden, auch wenn das eine oder andere innerhalb der prozedur wie auch bei den ergebnissen verwundert. doch wer kennt schon die geheimen dynamiken innerhalb einer solchen jury, hinter den türen vor allem und zwischen den gemütern. was noch dazu an strategien gefahren wird, das möchte ich gar nicht wissen. kein wettbewerb ist gerecht, schon gar keiner, in dem es um kunst geht.

jetzt sind alle weg, nur ich bleibe noch eine nacht. im nächsten jahr mache ich das anders, das habe ich heute morgen schnell noch mit frau kaltmamsell besprochen. da fahre ich auf zwei tage verteilt mit dem zug und zwar über münchen, übernachten kann ich bei ihr. zurück dann vielleicht über wien, ebenfalls mit dem zug. die strecken sollen ja recht schön sein. wien mit aufenthalt, zu recherchezwecken. bis dahin sollte ich so weit sein, auch wenn es mir gerade ein wenig gewagt erscheint.

nach abschluß der preisvergabe übrigens noch mit autorInnen, verlegerInnen, lektorInnen, moderatorInnen, agentInnen usw. zum essen. der betrieb halt. beim bewerb. ich bin nicht weiter aufgefallen und konnte ein wenig lauschen und spingsen, wie das so läuft. ganz harmlos eigentlich.

jetzt bin ich allein. wurde aber auch zeit. (einchecken, packen, abschied.)

keine klagen (64)

gestern dann doch noch ein wenig nächtlichen lendhafen genossen, bis spät für meine verhältnisse. gegen zwei oder so. das theatercafé hab ich mir dann aber nicht mehr gegeben, vor allem wegen der vorstellung, beengt in viel rauch zu sitzen. nein!

gleich geht’s zu den preisen in den studiogarten. mir war das immer schon der unwichtigste teil der veranstaltung, auch schon, als ich nur am tv dabei war. ein unbefriedigender teil, egal wie es ausgeht. und in diesem jahr bin ich gnaz besonders bei den autorInnen. vielleicht weil ich selbst der arbeit wieder so nah bin, mittendrin sozusagen. oder weil ich zwei von ihnen schon seit langem persönlich ein bißchen kenne. keine ahnung. jedenfalls überkam mich gestern in der lesepause ein heftiger jurorInnenunmut. also vielleicht irre ich mich, hab einfach nicht genug aufgepasst. aber.

die kritikleistung schien mir nahezu unterirdisch diesmal. verstolpert, verfahren, oft falsch. aber gut, so ist es immer, mehr oder weniger. aber warum wurden grundlegende regeln der literaturkritik ausgehebelt? verwechseln von autorInnenstimme und erzählstimme, herumlektorieren an als fertig zu betrachtenden texten und nicht zuletzt dem oder der autorIn gegenüber auf irgendeine art persönlich werden. ob nun frau sievers kieferorthopädischer alltag thematisiert oder anselms (den kenn ich halt) weitegehend großartiger text zu besprechen per se einfach verweigert wurde. was war das? unlust oder unfähigkeit? kapitulation? dafür wurde kaum gestritten innerhalb der jury, sich selbst haben sie nicht entblößt. kein feuer, kein licht.

ich will das nicht. ich will lesarten aufgezeigt bekommen, meinetwegen vorgeführt. ich will auf feinheiten hingewiesen werden, die mir beim ersten vorgelesen bekommen vielleicht zwangläufig entgehen. ich will, daß über verortungen gestritten wird, litararisch und weltlich. ich will, daß gejubelt wird und gejammert. verrissen natürlich. ich will, daß mir türen geöffnet werden, räume.

aber nie wieder will ich hören, daß falsche adjektive zu streichen seien.

keine klagen (63)

das schwimmen klaglos verloren. beinah! hätte nur eine, wirklich nur ein einziger, den anstand gehabt, auf den letzten finisher (mich!) zu warten. da mußte ich dann doch schimpfen. phe!

die texte heute? zwei durchaus feine, jakob nolte und stephan groetzner, sehr unterschiedlich allerdings. himmelweit. herausragend özlem özgül dündar; der link geht direkt zum text, weil ich den selbst noch einmla lesen muß, am montag im flieger vielleicht. solingen, damals. nicht weit von da, in wuppertal, feierte ich am 30. meinen 30. geburtstag. unter schock. der letzte text ging mir unter, vermutlich nicht nur wegen diesem einen dummen satz, der von den kleinen leuten, aus denen der jungakademiker seine stories baut. (siehe vorstellungsfilmchen.) aber vor allem wegen dem. lächerlich. (schnauzt in dem moment das proletenkind in mir.)

später oder morgen mehr zur jury. ich hätte da die vielleicht eine oder andere anmerkung in diesem jahr.

keine klagen (62)

die taktung hier ist immer so eng. ich kann jetzt nicht bloggen. ich muß raus an den see, obwohl ich das wettschwimmen vermutlich verpasse. trotzdem. daei spielt grad england, auch das noch.

keine klagen (61)

klagenfurt ist jedesmal anders. das letzte jahr war entspannt und zurückgelehnt, fand für mich fast ausschließlich im liegstuhl statt. um mehr ging es mir nicht. wie anders ist dieses jahr, in dem ich mitfiebere, wie noch nie, aufrecht auf einem der wenigen sitze im studio. stehe dabei selbst mitten in der arbeit.

gleich zum lendhafen, nicht ins studio. liegestuhl also. die letzten vier texte hören. dann an den see, das wetter wird wieder.

keine klagen (60)

kühl ist es, regnerisch und wolkenverhangen, ist es immer noch. am lendhafen habe ich gefroren. bislang war keine zeit zum schwimmen im see. das wird sich legen, morgen.

der zweite lesetag wie im flug. der erste text noch mit schwerer schräglage, ist letztendlich zu recht abgestürzt. dann aber ging es steil bergan, bis hin zu bov bjerg. der die frühere ironie, die satire vielleicht, weit hinter sich gelassen hat und aktuell mit scharfem werkzeug sanft und tief ins mark zu schneiden weiß. schmerzhaft, besser geht es nicht. noch dazu sprachgewaltig flankiert von ally klein und anselm neft (gratulation übrigens), die eine getrieben, der andere mit barocker wucht. (dabei hat er sich so gezügelt!)

ein guter tag. (einen text habe ich so gut wie verpasst, da war ich unterwegs vom hafen zum studio. soll auch gut gewesen sein.)

und müde bin ich. es wird zeit, wieder selbst zu schreiben. ganz oft, ganz viel.

keine klagen (58)

die lage ist entspannt dieser tage. am lendhafen gibt es ausreichend texte und schattenplatz für alle, auch im studio geht es gesittet zu. aber heiß ist es dort, unter den fetten scheinwerfern, die ja seit ein paar jahren auch den zuschauerInnen massiv auf die pelle rücken.

zu den texten mag ich nicht viel sagen. bislang hat mich nichts gestochen, eher ein wenig ermüdet oder gelangweilt. auch die jurorInnen scheinen noch nicht so recht wach. alles völlig zerfasert, besonders am nachmittag. die neuen finden sich noch nicht so recht ein, besonders die eine. nein, ich sag nicht welche, ist doch egal.

überhaupt, alles ein wenig anders diesmal. wieder einmal. die texte lasse ich nach gebrauch am platz liegen, am see war ich noch gar nicht, dafür werde ich überall freundlich per handschlag begrüßt. im musilmuseum, am lendhafen, wie eine alte bekannte. wo doch niemand weiß, wer ich bin. nicht einmal ich selbst. das gefällt mir.

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