am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

branding/9

buddha am schreibtisch

lange unterwegs gewesen, ins leere gesucht, und ein bisschen was gefunden. kaum greifbar, also abwarten.

wieder zu hause am rechner dann lediglich ein bisschen an der struktur gebastelt. muss auch sein, die form finden, die ich füllen will. das ist wichtig, das habe ich gemerkt. der versuch, ohne das zu arbeiten, ist nun doch recht gescheitert im letzten jahr.

nicht zuletzt eine der überschriften geändert. keine ahnung, ob die neue bleiben wird, wichtig war, dass die alte gehen musste. zu flach, zu nichts.

ich verbleibe müde.

branding/8

buddha am schreibtisch

ich mache langsam und nicht zu viel. immer noch ist die arbeit vorwiegend das sortieren des ersten teils und davon bislang auch nur das erste drittel. ich reiße den bestehenden text überall auf, manches fällt weg, alles setze ich anders zusammen, pflege die neue geschichte ein. das ist nicht ohne, weil dadurch so gut wie alle anschlüsse kaputtgehen.

eigentlich ist das papierarbeit, ich sagte es gestern schon. heute habe ich einen ganzen abschnitt doppelt vorgefunden, im abstand von nur eineinhalb seiten. das passier mir auf papier nicht.

aber es ist, wie es ist. unterwegs in wien fallen mir änderungen ein, die ich ich notiere. mehr kann ich nicht tun, aber das muss getan werden. sonst entfällt mir das gleich wieder. da sst eine alte schreibweisheit: immer alles aufschreiben.

wenn ich nach hause komme, arbeite ich diese notizen ab. sehe, dass ich das eine oder andere längst umgesetzt habe. komme dann aber auf noch etwas anderes und begreife gleich, dass das wiederum weitere änderungen erfordert. ich könnte also sagen, dass ich jetzt doch drin bin, im text. irgendwie zumindest.

doch es gibt noch vieles, das zu bedenken ist. noch sind zum beispiel die namen nicht vergeben. das heißt, ich weiß sie, alle. aber sie sind alle noch nicht im text. an sich ist das nicht weiter schlimm, der plan war, sie sukzessive und nicht zu flott preiszugeben. nun habe ich aber heute nachmittag spontan ein paar nebenfiguren benamst. das war so nicht geplant, schien mir aber einfacher, um die kurze passage schlichter abzuhandeln.

jetzt habe ich also zwei nebenfiguren, die womöglich nie wieder vorkommen. aber sie haben namen. während über die hauptfiguren noch immer konsequent anhand ihrer familiären attribute verhandelt wird: der mann, die frau, das kind. das ist nicht ganz sinnfrei, und ich will es sicher nicht von grund auf ändern. aber es braucht doch ein genaues timing, damit es nicht allzu blöd wird, irgendwann. nur wann? und wie?

dazu muss ich womöglich morgen ein bisschen laufen. es wird ieder heiß.

branding/7

buddha am schreibtisch

seit gestern sitze ich am text. nicht mehr davor, aber auch noch nicht darin. ich schlage mir mit grobem werkzeug eine schneise, und weiß noch nicht recht, was ich tue.

einen neuen anfang habe ich gebaut, etwa eine seite. den rest schiebe ich aus bereits bestehenden textfetzen zusammen. das war so nicht geplant, aber es war ja nicht der text schlecht, den ich vor etwa einem jahr begonnen habe. es war der ansatz, die einstellung, alles ohne zusammenhang.

den zusammenhang, oder besser einen hintergrund, den muss ich nun einfügen. unterheben oder einziehen, was auch immer. ich weiß, was es ist. eine kleine ausgangsgeschichte, die ist schon da. das einwirken in die alten textteile ist eine aufgabe, die kraft kostet. besonders, weil es dazu im grunde papier braucht. das alles ist so grob, das lässt sich am bildschirm kaum überblicken. das gibt es aber hier nicht, keinen drucker, keine papierarbeit.

so ist das jetzt, das lässt sich halt nicht ändern. ich will auch nicht meckern, ich preise das privileg, hier sein zu dürfen. mir eine unterkunft leisten zu können, mit küche, bett, schreibtisch und netz, um fast eine woche lang nur zu schreiben und zu laufen. das allein ist köstlich.

zufrieden macht mich die arbeit jedoch nicht. eher im gegenteil, das alles macht mir angst. noch habe ich nichts in der hand. alles mag mir wieder entgleiten, was sich über die letzten wochen entwickelt, verfestigt und recht stabil in meiner nähe aufgehalten hat. ob ich es aber greifen kann, halten und nutzen letztendlich.

dabei geht es nicht darum, ob ich einen text formen kann. das kann ich. immer. es ist die frage, ob ich die richtige haltung zu finden vermag, sie solide einzuflechten in der lage bin. ob ich also meine sprache weit genug öffnen kann, um die spannweite zwischen krieg und familie zu umfassen.

das alles frei von schuld und qual. obwohl es ein elend ist, und die zeit des schreibens sicher nicht ohne ein solches sein kann.

branding/6

buddha am schreibtisch

was die arbeit angeht war es mir heute reich, wirklich gut. gehadert habe ich in den letzten tagen, neben den widrigkeiten des alltag, gestohlene fahrzeuge und arbeitsverweigernde rechenmaschinen, wohl vor allem damit, dass mir durch den nerv der letzten woche die stimme und stimmung abhanden gekommen ist. das aber ist so, immer wieder, das lässt sich nicht zwingen. es ist der biorhythmus des schreibens, da muss man sich fügen.

dafür ging es heute hervorragend mit der weiteren ausarbeitung der struktur. oder, wie ich es gestern schon formuliert habe, das schaffen des raumes, die dimensionen und begrenzungen, die ich später dann zu betreten gedenke. um sie zu beschrieben.

sechs große kapitel sind geplant und seit heute auch, mehr oder weniger, mit erzählabsicht angefüllt. also das erste deutlich mehr als das letzte, so muss das sein. ich bin eine geradeausschreiberin, auch wenn ich das für diesen text anders zu denken versucht habe. das war vermutlich einer der fehler, die mir im ansatz passiert sind. im ersten versuch vor etwas mehr als einem jahr. text den ich nunmehr zu verwerfen habe, das ist auch keine leichte übung. da steckt ja durchaus auch etwas drin.

für fünf kapitel also sind nun haupt- und nebenstränge markiert, damit ich mich daran entlangarbeiten kann. für das sechste kapitel gibt es noch wenig, eben weil es das sechste kapitel ist. es soll auch eher eine art epilog sein, wenn alles läuft, wie es laufen soll.

nein, das tut es natürlich nie. aber egal.

überschriften gibt es auch, alle sechs. es gab schon vorher welche, aber zwei habe ich geändert und eine verschoben. das wird vermutlich auch nicht so bleiben, aber es kommt dem kern schon recht nahe. so denke ich heute.

für morgen bleibt nicht viel, ich habe, nachdem ich es im café zusammengekritzelt habe, danach gleich alles in ein dokument getippt. da kommt es mir sicher vor, ausbaufähig. für morgen bleibt da vor allem, die stimmung wiederzufinden. meine stimme als erzählwesen. meinen atem, mein wissen und meine liebe.

schreiben will ich all das, was ich heute entworfen habe, ohne eine spur von denunziation oder verachtung für meine figuren. obwohl die sich wirklich nicht dafür eignen, wenn ich ehrlich bin.

branding/5

buddha am schreibtisch

ich muss anfangen.

irgendwo muss ich einfach anfangen, nur so findet sich eine stimme. die stimme, die ich suche, die neue. eine haltung, eine poesie, eine andere welt.

über ein jahr ist es her, dass ich aus diesem textansatz gestiegen bin, nicht gefallen, weil ich noch einmal tief in das andere, das vorherige projekt einsteigen musste. das ist aber nun fertig, seit ende februar in etwa. es ist durch, bonding ist wirklich durch! und verschwindet im nichts, womöglich.

das muss mir gleich sein, das muss mir sein, als wäre es längst auf dem weg. und es ist auf dem weg, es hängt nicht am erfolg. es geht nicht um mich.

alles ist text, es ist immer der text, den ich gerade suche.

ich muss also anfangen fürs erste, alles neu machen.

ganz von vorn, das ist alles.

bonding/179

ich bin nachlässig, ich weiß. und genau so, mit fast diesen worten, habe ich mein letztes schreib-update hier im blog begonnen. auch das weiß ich.

ich gebe es also auf, an dieser stelle wieder zu einer art kontinuität zu finden. der zug ist ab. vor ziemlich exakt drei monaten also, am 4. dezember, habe ich immerhin noch verkündet, endlich mit der überarbeitung fertig zu sein. fast ein jahr hat das gedauert, 2022, unterbrochen von monaten des nichtstuns, des nichtschreibens wegen krieg usw. wegen allem und dieser allgemeinen nichtigkeit in mir. und dann war ich auf einmal doch durch, und fertig.

ganz genau so sieht es jetzt wieder aus, nur dass es nicht noch einmal ein jahr war. ein monat nur, der allerdings zunächst nur für letzte kleinigkeiten gedacht war. erneute abgabereife, mehr war nicht gefragt. aber kleinigkeiten kann ich nicht, wenn sich plötzlich grobe fehler offenbaren, mittelschwere abgründe, in die ich schaue. dann muss ich richtig ran, weil das so ja nicht stehenbleiben kann.

so bin ich also nur knapp hingekommen mit dem einen monat, neben all der anderen arbeit und der welt usw. und auch jetzt reicht es nur knapp, dies hier zu verkünden. die kraft meine ich, die konzentration. der text ist besser geworden, noch einmal. das ist kaum zu glauben, aber soviel kann ich mit sicherheit sagen. immerhin.

und mehr verspreche ich hier nicht, diesmal. ich möchte gern, aber ich kann kaum noch reflektieren. ich kann es doch selbst kaum greifen, nicht einmal für mich selbst. ich tue einfach, und es geht. aber tief drinnen, da ist alles still geworden.

doch wer weiß, in der nächsten woche habe ich ein bisschen frei, ab dem freien tag in der mitte. (eine schöne sache eigentlich, so sollten alle wochen sein.) vielleicht lichtet sich dann mein hirn ein wenig. vielleicht weiß ich dann doch etwas zu erzählen.

bonding/177

viel textarbeit stand nicht auf dem programm an diesem wochenende, und das war recht so. nur fünf seiten vielleicht, kaum mehr, verteilt in der zweiten hälfte des aktuellen kapitels. aber fünf seiten, die es in sich tragen. die einfluss haben könnten auf das gesamte manuskript. ach, was heißt „könnten“, sie „werden“, sie „tun“ es, jetzt schon. wie es eben so ist, wenn alles sich dem ende zuwendet.

ich habe gekürzt, auch hier, und die sprache verändert, den rhythmus vor allem. der ist ja in gebrochenen, eher poetischen passagen noch wichtiger. außerdem habe ich umgestellt, die reihenfolge von vier passagen verteilt in dem kapitel. ein bisschen nur, aber entscheidend. was den inhalt angeht musste ich mich sehr konzentrieren. erzählt ist da viel, aber mit wenigen mitteln. das musst ich klarer fassen, also reduzieren, um einen zugewinn zu erreichen. außerdem musste es weg von den alten geschichten, so oft schon wiederholt. ein eigenes werden und sein, für das ICH in meinem manuskript. und das bin ja nicht ich.

klingt übel, oder?! es ging so, nicht leicht, aber am ende dann doch.

in der nächsten woche dann noch einmal durch alles durch, das ganze kapitel neunundzwanzig. den fluss prüfen, die anschlüsse. das kann ich nicht einschätzen, da könnte noch etwas auf mich zukommen. durchaus. ich weiß es aber nicht, könnte auch gut gehen. so. ich schaue jetzt nicht danach.

in meinem kopf dengelt es. heftig! ich bin zufrieden.

bonding/176

ich arbeite, und es ist ein wenig wie ein rausch. jetzt, ganz zum schluss, gerate ich in exstase, beinah. also nicht wirklich, sowas liegt mir nichts. aber es ist schon etwas los.

das vorletzte kapitel hat es in sich. das wird dauern, obwohl ich begeistert dabei bin. die hintergrunderklärungen zu bewältigen, die fast ausschließlich in wörtlicher rede erfolgen müssen. die erklärungen zu reduzieren auch, um die gewichtung besser auszusteuern. reduzieren in einem ausmaß, dass die rahmenstory möglicherweise unklar bleiben wird, für immer. ob ich das soll? ob ich das darf?

egal. es muss sein. das ganze ist eine ich-geschichte, sie sollte auch am ende so sein. denke ich. und werde sehen, ob es funktioniert. noch bleiben zwölf seiten zur zweiten überabreitung, morgen. und dann die poetisch brutalen einwürfe, die ganz weit zurückführen. in die kindheit des meines roman-ichs.

das wird eine nummer, von der ich so überhaupt noch nicht weiß, wie sie sich ausgeht. natürlich steht da schon text, aber mit der poesie und experimentalität ist da so eine sache. daran muss immer zwei- bis dreimal soviel gearbeitet sein. sonst geht das schräg. und das thema ist mir ohnehin nicht einfach so hingeworfen. das muss sitzen, ohne dass es kitscht. es muss beißen, dass es kracht. und alles das auch nicht, weil es nachvollziehbar bleiben muss. oder werden.

ach, himmel. genau von da aus geht übrigens gleich ins nächste projekt. ich lese bereits fachliteratur und belege seminare, schon länger übrigens. (was ich allerdings vor zirka einem jahr dazu gechrieben habe, ist weitgehend verworfen. fürchte ich.)  ich fange an, mir notizen zu machen, keine sätze zunächst, erst einmal nur worte. ideen auch, nun ja. das ist alles noch lange kein paper. es ist vor allem erfahrung.

soviel dazu. das letzte kapitel des aktuellen manuskipts anschließend wird kurz und schmerzlos. es führt direkt in die welt in das jetzt des romans. an die menschen, die figuren und deren haut. da habe ich keine sorge.

und dann wars das.

bonding/175

es läuft. das kleine stückchen poesie heute, die wenigen seiten, waren ein spaß. trotz des eher ernsten themas, der tiefe darin. umfangen sind sie von einem kleinen glück, das ist gut.

dieses kapitel ist also abgehakt und weggelegt, das nächste ausgepackt und bereitgelegt. vermutlich werde ich noch ein paar mal hineinsehen, hier und da etwas ändern wollen, es versuchen, dann wieder rückgängig machen. oder auch nicht, so ist es immer. aber ich muss nicht noch einmal durch alles durch. alles ist glatt und fein und fließt. es ist gut.

das nächste kapitel wird schwieriger, es geht auf das ende zu. da macht alles, jedes wort, jede wendung, jeder absatz ein bisschen mehr aus. doch das ist nicht alles, ich muss das thema anders gewichten. vielleicht ganz neu gewichten. ich habe noch nicht nachgelesen, doch ich erinnere mich. es war schwer auszupendeln, schon bein ersten und beim zweiten mal. gab es eigentlich einen dritten durchgang? ich weiß nicht mehr, vermutlich ja. ich aufpassen, dass es gut wird. besser noch, am besten.

in den letzten tagen, mehr noch als in der woche in der kleinen stadt, hat sich die arbeit am text belebt. ich lebe wieder mitten darin, auch wenn nichts neues schreibe, nur das was bereits da ist neu schreibe. morgens werde ich wach und spiele mit den figuren. sie sitzen auf meinem bett und warten. zeigen mit dinge, die ich für das manuskript nicht mehr brauchen kann. die aber doch gut zu wissen sind, ein erfreulicher zugewinn. gute unterhaltung.

so ganz stimmt es nicht, dass ich das alles jetzt nicht mehr brauchen kann. für das allerletzte kapitel, ein ganz kurzes, zeichnen sich doch noch ein paar änderungen ab. an genau diesen morgen, im halbschlaf, im bett. nicht viel, nur kleine bestandteile eines bereits bestehenden dialogs. ich schreibe das erstmal nicht, ich notiere es nur und warte ab. es könnte etwas bewirken. eine ganz leichte verschiebung auf den letzten seiten. wird sich zeigen, ich bin selber gespannt.

alles wird gut.

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