am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (33)

gestern in klagenfurt mußte ich früh los, um gegen elf am flughafen zu sein. zwölf hätte wahrscheinlich auch gereicht, aber wer weiß das schon vorher. außerdem ist das sonntägliche busverbindungsaufkommen dort recht rar. keine chance also, der preisverleihung beizuwohnen, weder der höchstoffiziellen, noch der automatischen und das ausgerechnet in diesem jahr. gerne hätte ich den bargeldstapel beklatscht, der mit viel freude und engagement zusammengesammelt wurde. ebensogern hätte ich tex‘ gewinnperformance von der orf-wiese aus mitverfolgt. damals, bei meiner ersten anwesenheit in klagenfurt hat er mir beim bachmannwettschwimmen, bei dem ich mich selbst nicht ins wasser traute, seine brille anvertraut. und ich habe sie mir mit einem brillenbügel in den t-shirtausschnitt gehängt. so lernt man sich kennen, findet sich vertraut von jahr zu jahr. ohne es wirklich zu sein, und dennoch. ich gratuliere dem klagenfurter master of musik und quiz.

beim schwimmen am samstag vor ich hervorragende letzte der forellen, selbst die allermeisten steine waren durchaus vor mir im ziel. (gut, die müssen auch nicht so weit raus.) wobei ich bei den forellen nur mitschwimmen muß, weil ich sonst ein aufblasbares gummitier mitzuführen hätte. das erscheint mir bei meinen schwimmkünsten zu gefährlich. der rest ist muskelkater, es kam ja noch radlen auf fremden fahrrädern und tretbooten hinzu. (letzteres ist sehr zu empfehlen, besonders bei leichter bewölkung und mit netter tretbegleitung.)

abgesehen vom frühen fluchtpunkt war die rückreise vergleichsweise entspannt, ohne umweg über schwechat direkt nach berlin. lediglich die rechte schulter hatte keine lust auf koffertragen, selbst die kurzen treppenstücke, die der rollkoffer mir dieses abverlangt, schienen zuviel. ein glück, daß ich endlich meinem alter entsprechend von der reisetasche mit schultergurt auf vier kofferrollen umgestiegen bin. am abend dann heftige gelenkschmerzen, die mich sofort, das erste mal seit wochen, rheuma vermuten ließen. ist aber schon fast wieder weg, war also fehlalarm. sag ich mal so.

und sonst? das, was mir so schnell zuviel wird, ist andererseits auch das, was das dortsein ausmacht. das hinterland gegenwärtiger literatur, die menschen, die auf die eine oder andere art damit verwoben sind, die wie selbstverständlich davon ausgehen, daß ich das auch bin. allen selbstzweifeln zum trotz finde ich das wunderbar und bereichernd. tatsächlich schäme ich mich dort manchmal nur sehr wenig für mich und mein armseliges leben und schreiben.

(denke also jetzt schon leicht verzweifelt an die finanzierung für das kommende jahr. aber es muß, irgendwie.)

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