am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (42)

ankommen, bevor es losgeht. das ist nicht falsch, das muß ich mir merken. ankommen am abend, fast schon in der nacht ist seltsam. doch durch die klagenfurter nach zu laufen, ist schön. aber es gibt (eigentlich) nichts mehr zu essen. nirgends. nur kebab und mcdonalds. und das schlechteste eis der stadt.

am vormittag das rad zu holen, das ist unschlagbar. mit wenig aufwand habe ich das bekommen, was ich wollte. kettenschaltung, viele gänge, freilaufnabe. ein damenrad, aber naja. ich schwinge das bein über den sattel, ich kann nicht anderns. das mit der rücktrittbremse, was man mir zunächst andrehen wollten, hat eine wesentlich dankbarere fahrerin erhalten, wie ich inzwischen festgestellt habe.

die wohnung ist bestens plaziert, exakt zwischen lendhafen und orf-studio. da muß ich mich nur kurz zuvor entscheiden. also an der haustür unten, im grunde. alles funktioniert so leidlich, der fernseher kaum, aber wer braucht den hier schon. das internet gar nicht, bis die netten nachbarn mir einfach ihres angeboten habe. es gibt eine halbe waschmaschine, aber kein waschmittel. auch kein spülmittel, handwaschzeug, salz, pfeffer, scharfes messer. egal, hab ich halt alles gekauft. außer das messer. ich hätte ein echtes taschenmesser mitnehmen sollen, nicht nur das kleine, das für mädchen. das weiß ich fürs nächste mal bescheid. denn es ist toll hier, absolut passend. der kühlschrank ist voll, es gibt wahnsinnig gutes brot. und käse und wurst.

und literatur.

am nachmittag zum literaturkurs, wie jedes jahr. scheint immer noch ein geheimtip zu sein. oder die letzen jahre waren derart abschreckend, daß keineR mehr kommen mag. dabei war es besser in diesem jahr. deutlich besser. nicht mehr so sehr diese art von ich, das kreist oder die kreist, um was auch immer. aber keinesfalls um eine geschichte. allen voraus olivia wenzel, die man sich merken sollte. ein text, der unsere zeit derzeit dermaßen entlarvt. mit dem ersten lachen bereits ahnt man den ekel. und der ekel kommt. diese bild von dem denkmal. ein denkmal für die arbeit schwarzafrikanischer sklaven, das dann als tisch genutzt wird. ich will das nicht weiter erklären, aber das sitzt. sitzt so fest. ein denkmal eben.

ich mache viele bilder, übrigens, und blase sie in alle kanäle. für alle, die nicht mehr da sind, nicht mehr herkommen wollen. damit sie neidisch werden, alle. oder mehr noch: sehnsüchtig. und vielleicht ist da noch anderes, noch mehr. vielleicht morgen.

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