am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

out off office

sehr seltsamer arbeitstag heute, der vorwiegend abgeschnitten vom bürorechner stattfand. zum home office braucht es eine netzverbindung, was in den letzten zwei jahren weitgehend hervorragend funktioniert hat. auch heute war mein netz durchaus in ordnung, aber am anderen ende der stadt, wo meine arbeitsstätte sich befindet, da sah es wohl anders aus.

keine ahnung, warum. immer noch nicht.

das hat mir rhythmus und wochenplanung ziemlich in chaos gestürzt. andrerseits nee, sowas ist doch höhere gewalt. ich konnte nichts vorziehen, einfach so. ich kann auch nicht so recht was nachschieben, irgendwann ende der woche. es ist, wie es ist.

aber das nervt.

bonding/156

so einfach, wie ich dachte, war es dann doch nicht heute. gearbeitet habe ich bis zur erschöpfung und darüber hinaus. eigentlich ja gestern schon, aber da konnte ich es noch nicht recht sehen. oder nicht zugeben, was weiß ich. jetzt bin ich einmal vor und einmal wieder zurück durch die mangel. so war es schon lange nicht mehr.

leider ist es dann ja so, dass ich nicht mehr erfassen kann, wie gut oder wie schlecht  das ergebnis ist. fertig bin ich nicht mit dem kapitel, das immerhin kann ich sagen. dennoch war das wohl ein heimlicher traum, auch wenn ich ihn vorsichthalber gar nicht erst ausformuliert habe, gestern. gehofft hatte ich schon.

als resultat sind zirka zehn seiten zu verzeichnen, die ich auf jeden fall noch einmal durchgehen muss. allzu schlecht werden sie nicht sein, auch wenn ich viel, unglaublich viel text radikal entfernt habe. ich hoffe das durchsehen klappt zum ende der kommenden woche, anders geht es ja nicht.

vielleicht sollte ich das spiel mit dem einen kapitel pro woche nicht ganz so erst betreiben. das aktuelle hatte achtundzwanzig, immerhin, und das kommende gerade mal zehn. so geht die rechnung nicht auf.

auch nicht auf geht meine überheblichkeit gegenüber meinem eigenen energielevel. es ist und bleibt kein spiel, das leben und erleben meiner romanmenschen zu gestalten.  und dann damit zu leben. nicht nur beim schreiben, auch danach muss ich ja damit leben. heute zum beispiel ist mir ein mensch gestorben, auch wenn es nicht überrschend kam. nicht mehr in der dritten überarbeitung.

das alles ist dennoch nicht ohne, nein.

bonding/155

ja doch, ich bin ja dabei. aber es gab da viel anderes, das zu erledigen war, gerade zum ende des monats. leckere, kleinteilige produktübersetzungen, zum beispiel. sowas hält ja gut in übung, von was auch immer. egal.

weil nun aber so viel anderes sich in den weg gedrängt hat, hänge ich mit der romanüberarbeitung jetzt schon ein wenig hinterher. das musste ich heute abend feststellen, nach zirka sechs stunden broterwerbstexterei, die mich noch dazu über die maßen geschlaucht hat. schlechte planung, das war die nächste erkenntnis. bei so viel durcheinanderüberarbeitung ist eine gut durchdachte durchmischung von absoluter bedeutung. in der hinsicht war die letzte woche deutlich besser als diese, das muss ich zugeben. egal.

es war dann also nach neun uhr abends, als ich mich doch noch endlich in den text begeben habe. vier oder fünf seiten, mehr nicht, grob durchgestutzt, ganz nach der devise: kürzen, kürzen, kürzen. weil das in den seltensten fällen großflächig funktioniert, aber höchstdringend sein muss, kann eben nur zeug herausgestutzt werden. ich entferne also teilsätze, hier und da, und schiebe alles neu zusammen. manchmal sind es auch nur einzelne worte, die wegfallen. das ist beeindruckend, mitunter, was sich durch das weglassen eines wortes ändert. egal.

am ende war ein anfang gemacht, und ich bin ziemlich zuversichtlich, morgen die gestutzten seiten zügig und gut in einen neuen fluss zu bringen. allzu große schwierigkeiten bestehen da akut nicht, das habe ich sehen können. so etwas kommt bestimmt noch, keine frage. aber derzeit tut das kürzen an sich schon das meiste. und sicher komme ich morgen noch ein paar seiten weiter, bevor es am montag wieder in die lohnarbeitswoche geht. ob ich allerdings das ziel, jede woche ein kapitel zu schaffen, erreichen kann?

egal.

eins, zwei, drei, vier, fünf

erstens -> das hätte ich nicht gedacht, was für eine große freude ein richtig gutes fahrrad mir bereiten kann. immer noch, auch mitten im winter. im regen sogar, egal. die neue brille hat schließlich eine lotusschicht, die ist dann einfach hübsch symetrisch mit kleinen tropfen versehen. sehr dankbar bin ich über die handschuhe, richtige fahrradhandschuhe, die auch vor jahren schon gekauft habe. ich weiß gar nicht mehr, wieso. damals hab ich sie kaum je gebraucht. die regenstiefel hätte ich allerdings auch noch anziehen sollen oder andere wasserdichtere treter. ja.

zweitens -> von wegen neue brille. da sich bei der alltagsbrille soviel geändert hat, war ja schnell klar, dass auch die aktuelle bildschirmbrille nicht mehr lange tragbar sein würde. mit den fahrrad habe ich also heute die zweite neue brille geholt, die für den arbeitsplatz. und wie soll ich sagen: überwältigend, wie leicht sich sehen lässt, mit dem richtigen gerät. und arbeiten erst.

drittens -> arbeiten, das ist doch ohnehin eine richtige freue. damit verhält es sich ja seit zwei jahren ungefähr so: wenn ich immerzu am heimischen arbeitplatz hocke und schuffte, dann bleibt meine coronawarnapp (cwa) immer schön grün. dann brennen mir zwar die augen, auch mit der besten brille, und mein rücken verkrümmt sich vor schmerz. ich verlerne das sprechen, weil ich das nicht mehr muss, stunden-, tagelang. es gibt keine menschen mehr, hier, die waren erst sozial distanziert, jetzt sind sie verschwunden. so gut wie alle, auch ihre stimmen. doch das ist gut, natürlich, stimmen funktionieren mit aerosolen. glaube ich mich zu erinnern.

viertens -> so sterbe ich an arbeit, irgendwann, nicht an covid. das ist doch beruhigend. richtig cool vermutlich.

fünftens -> sonnenbrille auch, wo ich schonmal dabei war. kommt ja vielleicht doch nochmal ein sommer.

gut drauf

im brotberuf heute endlich die bestätigung: tatsächlich ist nun der schon erwähnte riesenbrocken, der schon seit letzten jahr auf mir lastete, einigermaßen bewältigt. noch lange nicht ganz gehoben, das scheint mir nahezu unerreichbar, aber doch gut genug verstanden, dass die angst davor nun endlich schwinden dürfte.

dann fliegender wechsel, erst zur physio, dann in den alltag, den haushalt. einkaufen, müll runter, gleich dreimal laufen, bisschen was sägen und schrauben, listen schreiben, bisschen was streichen auch von den listen.

zwei neue handtücher bestellt, seife und kugelschreiberminen. alles bei einem anbieter. was will man mehr.

licht aus

ein bisschen lernfähig bin ich dann doch. manchmal. heute zum beispiel ist mir endlich eingefallen, dass ich das blöde, blinkende ladelicht des akkustaubsaugers mit einem kleinen stück gaffa tape abdecken kann, damit es mir nicht mehr, wie im letzten halben jahr immerzu, ins schlafzimmer blinkt, jede nacht.

die ganze zeit hatte ich immer nur darüber nachgedacht, wo sonst ich das ding zum laden abstellen könnte, damit das licht mich nicht mehr stört. ohne dabei jedoch zu einem ergebnis zu kommen.

wie blöd ich doch bin. manchmal.

nerv

endlich der arzttermin, die augen. danach so hin- und hergerissen. alles gut, der augenhintergrund, der sehnerv und die hornhaut. der augendruck auch, aber das brennen das bleibt. dazu hatte er nichts zu sagen, der mann, der ein bisschen viel geredet hat. nur dass man blinzeln muss und auch die augen kneifen ab und zu, weil dadurch irgendwelche drüsen irgendwelche lösungen absondern, die dem tränenfilm die oberfläche erhalten. (oder so ähnlich. kann das stimmen?) der rest ist altersbedingt, ist bildschirmbedingt, rheumabedingt auch. da kann man nix machen.

aber noch eine neue brille, eine für den arbeitsplatz, die brauche ich. dringend, das steht fest.

der rest des tags war geprägt von leichtem dauerstolpern, niedergeschlagenheit und einer daraus resultierenden erschöpfung. keine ahnung, warum. immerhin hab ich letztendlich dann (eventuell) doch noch etwas gelöst gekriegt, was ich schon in der letzten woche dachte gelöst zu haben. war dann aber nicht so. himmel!

mancher scheiß ist aber auch echt nachhaltig. und jetzt hoffe ich auf morgen.

haltlos beglückt

wieder ein wochenende durchgearbeitet, diesemal mit einem guten rhythmus. schöne wechsel zwischen der einen und der anderen tätigkeit. wirklich gelungene übergänge, das eine abschließen und wegpacken, dann das andere hervorholen und loslegen. fließend, so hab ich das gern. mal sehen, wie lange sich das hält. ich drücke mir selbst die dauen, das wäre zu schön.

daneben gab es auf 3sat saltkrokan und bullerbü, eigenartige kindergeschichten von astrid lindgren. filme, in denen viel komisch gesungen wird, dämliche schlaflieder vor allem, und eher wenig frauen vorkommen. mädchen aber schon, wenn auch längst noch keine pippi und schon gar keine ronja. danach war mir aber sowieso nicht. die musik dagegen hat mich zurückversetzt, sicher an die fünfzig jahre. ein akkordeon, das war auch eigenartig.

und dann, während die welt da draußen langsam aber sicher durchzudrehen beginnt, so viele in einer reichweite und jedes auf eine andere art, dennoch irgendwie gleichzeitig. jetzt. da stelle ich fest, dass ich auf einmal ganz ruhig werde, beinah zufrieden. ein hauch von glück, immer wieder mal zwischendurch, das ist eine überraschung, aber was soll man tun, wenn man nichts mehr tun kann. der kampf, den ich vor nunmehr fast zwei jahren noch gekämpft habe, verzeifelt fast. das bemühen, mir mein leben in der welt irgendwie zu erhalten, trotz allem. der ist lange verloren. und auf einmal ist es mir egal, was ich werde, was ich bin. es ist vorbei.

jetzt schaue ich also, aus meiner wohnung heraus oder ins internet, wie menschen daran verzweifeln, dass es keine sicherheit gibt im leben. dass regeln keine rolle spielen, sowieso keinen bestand haben und auf menschen kein verlass ist. jetzt wissen sie also, denke ich, wo ich herkomme. sie erleben es selbst, das bodenlose, das nichts. haltlos, wie ich aufgewachsen bin.

dann wird mir klar, fast im selben moment: nein, das werden sie nie. es wird sein, wie immer, danach. für mich unerreichbar. und das ist gut, ich bin einverstanden.

wie ich auch meiner sterblichkeit verbunden bin, auf ewig.

bonding/154

es ist schon seltsam, von einem frischen, gerade im entstehen begriffenen text in einen anderen, irgendwie alten zurückzuspringen. und das nach ziemlich genau einem jahr. es gelingt recht gut, ich will nicht meckern. nach den ersten vierzehn seiten ist schon eine komplette seite gutgemacht. also gekürzt, denn kürzen ist das, worauf es jetzt ankommt.

dennoch ist es seltsam, gänzlich anders. fast ist es mir fremd, was ich da lese. (so schnell kann das gehen.) natürlich ist es relativ leicht, im moment zumindest, die ungefähr fünfte überarbeitung eines textes zu machen. viel leichter, auf den ersten blick, als einen ganz und gar neuen ansatz zu versuchen, zu wagen beinah. (ich weiß ich ja immer noch nicht so recht, was ich da auf die seite gelegt habe.) wobei jetzt, in dem alten text sicher noch etliche passagen kommen werden, die mich deutlich mehr fordern als das derzeitige kapitel, da bin ich ziemlich sicher.

aktuell kommt es mir ein wenig so vor, als würde der sehr reduzierte stil des neuen textes, um den ich mich nun seit wochen, monaten so sehr bemüht habe, den blick schärfen, um die ziemlich deutlichen längen des jetzigen textes erkennen zu können. es wäre gut und wirklich hilfreich, wenn sich das bewahrheiten könnte. vor allem, wenn es dann auch so bleiben würde. aber wenn nicht, naja. ich bin ja ohnehin keine ganz so schlechte kürzerin, das wird also auch so gehen. nur anstrengender wäre es dann wohl.

jede woche ein kapitel zu schaffen, das wäre schön. vielleicht gelingt mir das ja. aber vermutlich eher nicht, denke ich mal. so ehrlich will ich mit mir sein. es kann so viel dazwischenkommen. (und nein, ich hab jetzt nicht nachgeguckt und durchgezählt, wie lange ich dann brauchen würde. ich steh jetzt auch nicht mehr auf aus dem bett, um das zu machen. hoffe ich!)

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