am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bonding/159

kurz erwähnt, vor kurzem erst, vorsichtshalber. aber es stimmt, ich bin wieder im text. nicht erst seit heute, nein. schon ein paar kapitel habe ich mir heimlich vorgenommen und abgeschlossen. ich wollte es nicht beschreien, aber inzwischen empfinde ich es als stabil. also, ich bin zurück in der textarbeit.

der wiedereinstieg war nicht so schwer, wie ich es mir ausgemalt hatte, in all den monaten immer mehr. im gegenteil, es war nahezu simpel, obwohl ich mitten in einem kapitel abgestürzt war. selbst das habe ich gut zusammengebracht, es ist mir sogar entgegengekommen. weil es eben schon sauber und geputzt vor mir erschien. auch wenn ich mich nicht gleich erinnern konnte, was ich zuvor gemacht hatte. wo und warum, und was überhaupt noch nicht bearbeitet war.

und ziemlich genau so ging es weiter, obwohl es schwerer stoff war, tod und abschied. ob es das war, wovor ich zurückgeschreckt bin, anfang des jahres? wahrscheinlich eher nicht, aber da ist eben auch ein gewicht, das in den text muss, in aller schlicht- und offenheit. schwieriger wird es vielleicht jetzt, wo es darum geht den abschied zu verwalten, zu verkraften. den verlust.

festhalten muss ich noch, dass das schreiben erleichtert. das leben an und für sich ist scheiße, so oft schon gewesen und auch gerade wieder in loser folge. doch das schreiben hebt mich über alles, fügt das leben und atmen und alles tun gut zusammen. was immer sonst es noch kann, klarheit schaffen und verwirrung stiften zugleich, räume öffnen, für mich und für andere. das schönste ist die zufriedenheit damit, wie sich das denken und das tun verbindet.

für andere, naja. das ist schön, aber in den meisten fällen wohl eine illusion. so war es immer, das schreiben und die begegnung, das sind keine guten freunde. wobei es doch eigentlich so ist, dass erst durch das lesen, durch die leser*innen, ein text seine wahre form findet.

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