am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit/70

hundert jahre schreibzeit haben ein ende gefunden, vor ein paar tagen, wie gestern im grunde. und doch auch schon ewig. der text hat mich entlassen, es ist vorbei. ich war nicht aufmerksam, ich weiß, ich habe nicht davon berichtet. ich war zu müde, denke ich. ich war es, und ich bin es. ich bleibe.

ich werde das nachholen. ich hoffe, ich schaffe das. bald. ich will erzählen vom gelingen, vom wunder des selbstgebauten. das dann dasteht, allein, aus eigener kraft. ganz ohne mich.

aber erstmal ist jetzt, es ist vorbei. auf die hundert jahre arbeit, gefühlt, folgt eine endlose leere. ich habe in meiner erfahrung geschöpft, das, was man leben nennt. ich habe es hergeschenkt, so viel substanz, ohne zu zweifeln, zu fragen. meine kraft. alles, was immer es war, ist mir nun verloren. das hatte ich vergessen, wieviel es kostet, das schreiben. auf dieser ebene, am ende. so viel mehr als nur die zeit, die elende zeit.

jetzt bin ich also verloren, in die eigene kleine einsamkeit entlassen. ohne das, was ich über all die jahre ins leben gerufen habe. geschrieben, nur worte, nichts sonst. mein eigenes leben ist arm dagegen. und so soll es sein.

bis nichts mir bleibt. dann ist es gut.

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