am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen/87

da bin ich wieder, wie jedes jahr. es ist etwas kühler als sonst, auf dem fahrrad sogar richtig frisch. mir gefällt das. die vielbeschworenen klagenfurter hiltzetage der deutschsprachigen literatur, das war mit immer schon ein wenig anstengend.

bei der stipendiat*innenlesung im musilmuseum am nachmittag wird es dennoch recht schnell heiß und stickig. allerdings weniger wegen aufreibender texte, sondern weil dort wie immer alle türen und fenster zur straße geschlossen bleiben. das war ermüdend, obwohl es gar nicht mal so voll war. publikum war nicht besonders zahlreich erschienen. ich weiß nicht, wie ich das früher ausgehalten habe.

neun lesungen in etwas mehr als zwei stunden, und mir war eher langweilig. nur zwei texte waren interessant, ein einziger hat mich weggerissen. das war ausgerechnet der erste. der rest war nix oder noch nicht ausgereift, was allerdings zu vertreten ist. das ist ja nicht der bewerb, das ist die schule. wobei mir auch unter dieser prämisse ein text gänzlich deplatziert vorkam. und ein weiterer, der im allerschlimmsten typischen leipziger vorlesestil intoniert wurde. aber wirklich nur dieser eine.

ermüdend heißt auch, dass ich mich wenig über all das aufgeregt habe. das drumherum, meine ich, das getue und gemache. das spiel, das hier gespielt wird. ich schaue sie an, die jungen lesenden, wie sie in den pausen noch eifrig bei der sache sind. was ja nur verständlich ist, sie haben drei tage lang nichts anderes getan. was hätte ich darum gegeben, als ich selbst um die dreißig war. aber das gab es wohl noch nicht, und wenn, dann hätte ich nicht davon erfahren. und wenn ich es doch erfahren hätte, dann hätte ich sicher nicht gewusst, wie ich es anstellen soll.

oder ob.

und jetzt macht es mich müde.

da bin ich wirklich mal gespannt, wie das morgen weitergeht.

mit mir.

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