am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen/89

wie unglaublich voll solche tage sind, die sich auf literatur konzentrieren. kurz vor zehn sitze ich da und warte. den ersten kaffee noch selbst gekocht, den zweiten noch nicht bestellt, weil die kaffeemaschine streikt.

der erste text packt mich nicht, ich mit mit der aura beschäftigt, die langsam um mein linkes auge herumwächst. ein flirrendes band, das mich nicht weiter stört. ich weiß, es wird keine migräne folgen. das war nie so, auch als ich noch migräne hatte. es wird auch sonst nichts folgen. ich kann nur einfach nichts sehen, nicht lesen oder so, immer an der stelle, wo ich hinsehe. da ist nur das gflimmer, auch wenn ich die augen schließe, ist es da. ich warte also und beobachte das geschehen. irgendwann ist es vorbei, es hebt sich nach oben weg. durch das dringt kaum text hindurch.

irgendwann ist es vorbei, und die diskussion verrät mir, dass ich womöglich nicht ganz so viel verpasst habe. und die besten texte folgen darauf, in direkter folge, alle drei. erstmal direkt in ein teenagerleben, wie es so ist. an der oberfläche alles gleich, alles banal. man muss halt weiter und besser hinsehen und -hören und -schreiben. dann in eine absure mütterwelt, überdreht und unverschämt. ich ahne, dass ein verständniss für englischen humor braucht, englische literatur auch womöglich, um sich mit dem anzufreunden. um zu verstehen, das was gesagt ist oder geschrieben steht, nicht das ist, was gemeint ist, sondern knapp darüber hinaus und durch wiederholung vertieft, bis der grund zutage tritt.

am ende der siegertitel, würde ich mal sagen. das ausbuchstabieren von gewalt, und ich werde still und böse mit dem text. denn er stimmt, von vorne bis ganz nach hinten. ich erkenne die elemente von folter, ich weiß. es ist ein guter text, den ich zutiefst nicht leiden kann.

verachtung und furcht. versuche einer akuten bewältigung, rettung auch. und die nähe, irgendwann.

da ist alles ist richtig, und dennoch ist etwas grundfalsch.

wenn die welt und die literatur doch divers betrachtet werden soll und wird derzeit. warum muss die gewalt darin betrachtet sein, als wäre sie nur schwarz und nur weiß und nichts sonst.

und am ende nur eines gültig.

zum nachlesen, bitte selber suchen -> https://bachmannpreis.orf.at/stories/ondemand/

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