am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen/90

heute war es kalt und nass. zunächst ging es so in etwa, zumindest war es trocken, und ich war eh ein bisschen zu spät, um es mit dem studio zu versuchen. damit war ich diesmal kein einziges mal im studio, zufrieden bin ich damit nicht. aber okay, das gehörte wohl zur diesjährigen gemütlichkeit. lendhafen rules!

ich ziehe eine lange hose an, festes schuhwerk und nehme die neue jacke mit. bei kaffee und croissant fließt text an mir vorbei, der nicht weiter stört. das ist mir ein bisschen peinlich, meine aufmerksamkeit. bin ich textmüde, obwohl diesmal gleich autor*innen ausgefallen sind? oder sind es die texte? ich verstehe die ersten beiden gut, ich habe keine einwände. dann fängt es an zu regnen.

lange und deutlich an zu regnen und zu wehen, mir wird kalt. ich ziehe die jacke an, doch das reicht nicht auf dauer.

der dritte text weckt mich dann auf, nicht nur das frieren. da ist etwas. da werde ich angesprochen, und nicht nur ich. das geht an alle. heimlich denke ich an die publikumsbeschimpfung, aber laut sage ich das nicht. weil 1. handke, 2. theater und 3. kenne ich es nur in ausschnitten. anders ist es sowieso.

und auch wenn vieles mir in dem text altvertraut ist. der hinweis zum beipiel, dass ein MISSbrauch einen GEbrauch impliziert, was in bezug auf menschen in jedem fall missbräuchlich ist. allein das wort. oder die existenz eines sternchens bei täter*innen. wie könnte es anders? der text bleibt bemerkenswert offen, ein angebot. was nicht jede*r in der juryrunde zu verstehen vermochte.

der letzte wettbewerbstext fängt groß an, sprachlich gesehen. ich erwarte einiges. doch das vergeht, leider, nicht nur wegen des zunehmenden frierens. besonders als neben mir tatsächlich ein eis gegessen wird. zum see, zum schwimmen später werde ich auch heute nicht mehr kommen. schon gar nicht zu einem wettschwimmen. damit wird dieses jahr auch eines, ohne im wasser gewesen zu sein. doch das ist durchaus okay.

der letzte text des bewerbs rauscht an mir vorbei, ich kann ihn kaum fassen. er hat raum und wichtigkeit, das verstehe ich durchaus. aber womöglich ist es grad mal genug.

ich muss zurück, dem eigenen schreiben den raum.

zum nachlesen, bitte selber suchen -> https://bachmannpreis.orf.at/stories/ondemand/

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner