am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

no fun

so kann es gehen. letzten samstag am nachmittag, zu der zeit noch in wien, schwärme ich von dem kleinen schlafzimmer mit der großen ruhe. zu recht! und keine zwanzig stunden später muss ich feststellen, dass sich vor meinem realen schlafzimmmer eine handfeste kneipe installiert hat. ich erwähnte es bereits, in aller vorsicht, beinah wohlwollend. weil irgendwie doch noch hoffend, ich idiot. im grunde ist der worst case eingetreten, für mich.

dabei gibt man sich mühe, das sehe ich durchaus. die öffnungszeiten wurden bis mitternacht erweitert, das ist fies, aber die bänke und tische draußen werden nahezu pünktlich zusammengefaltet und die gäste nach hineingebeten. allein das hilft wenig, da sich die zahl der draußen rauchenden zu jeder zeit zwischen drei und dreißig beläuft, und das allein hat es in sich. dazu braucht es kein gerödel und gebrüll. drei, die sich vor der kneipe unterhalten stehen quasi vor meiner tür. bei dreißig steht mein bett in einer bahnhofsvorhalle. mit den zweien, die mit dem taxi direkt bei mir auf der ecke ausstiegen, hätte ich mitdiskutieren können. die saßen quasi auf meinem bett, fast zwanzig minuten.

übel ist auch, dass sich das abendliche geschehen nicht voraussehen lässt. heute ist es ruhig, vermutlich weil es kühler ist oder aber sonntag. freitag und samstag ging es bis gegen zwei. da möchte selbst ich langsam mal schlafen. (weia, das wird ein sommer!) zweimal in der ersten woche bereits war die polizei da, soweit ich gesehen habe. (nein, ich war es nicht!) aber ich bin offensichtlich nicht die einzige anwohner*in, in dieser ausgewachsenen wohngegend mit alten leuten, familien mit kindern, klein und auch größer, und einzelpersonen wie ich. in allen vier ecken und auf sämtlichen ebenen, menschen vermutlich, die es sich nicht leisten können, im zweifel einfach wegzuziehen. (wie ich auch!)

nein, ich rufe wirklich nicht die polizei, das scheint mir albern. (fürs erste!) aber ich übe bisweilen die ansprache für das mal, wo ich da unten vorbeikomme und den betreiber treffe. das macht mir angst. denn was soll ich sagen, was nicht klingt, wie das gerede einer spießigen alten. dass ich meine ruhe! dass ich seit zwanzig jahren hier! und dass menschenlärm der schlimmste von allem! aber so ist es eben.

ich weiß wirklich nicht, was tun. zunächst einmal erledige ich erste recherchen bezüglich der regelung zum thema gaststättenlärm in berlin. (himmel!) nur zur sicherheit.

ansonsten: no future, that’s it!

3 Gedanken zu „no fun“

  1. oh nein, wie nervig. dürfen die nicht nur bis 10 eigentlich? was ja schlimm genug ist. 22:22 als äußerste grenze? vielleicht kannst du die fenster abdichten und nur tagsüber lüften? sowas ist echt hausfriedensbruch.

  2. ja, 22h. soviel habe ich inzwischen herausbekommen. die olle stammkneipe, die bislang dort war, hat sich auch strickt daran gehalten. bis auf vielleicht 2 oder 3 veranstaltungen im jahr. jetzt ist da aber so ein hipster-punk-ding mit insta und so. ich guck mir das mal weiter an, hab ja auch keine wahl. aber ich fürchte um jedes einzelne wochenende.

    @casino im sommer ist dein lüftvorschlag irgendwie kontraproduktiv, da will man ja die kühle der nacht reinholen. ich zumindest, und eigentlich schlafe ich sowieso bei offenem fenster. und ohne ohrstöpsel!

    @kaltmamsell die kneipe ist gegenüber, aber das macht wohl nicht viel unterschied. und es war schon immer eine kneipe, bislang war das okay, s. o. jetzt ist es eine invasion in meinen persönlichsten lebensraum.

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