lesen, was ich lesen will. und lesen, wie ich will. das vor allem. intuitiv und ahnungslos, aber zielgerichtet. immer. irgendwie frei. natürlich. jenseits des unilesepensums, endlich mal wieder. so soll es sein, ab jetzt. amen.
engl
ein rappelvoller donnerstagskurs, fast nur neue leute. es ist eigenartig, wie mich das erschreckt, auf den ersten blick, ich ganz allein im blickpunkt des ersten abends. und wie leicht es dann wird, ganz schnell, ganz einfach. weil es ums schreiben geht, letztendlich. weil es keine uninteressanten menschen gibt, keine leeren hülsen, nirgendwo. und schon gar nicht im schreiben, in meinen kursen.
wie gern ich das mache.
immer wieder, so sehr der donnerstag dadurch auch unendlich wird, ein 12-stunden-arbeitstag, in den meisten fällen, besonders vor weihnachten. aber seis drum. wie wäre es ohne das? langweilig. mal ganz und gar abgesehen vom geld.
ein rappelvolles wochenende, nicht einmal ansatzweise abzusehen. vorsichtshalber hab ich eine liste gemacht. nur, damit ich nicht gleich samstag morgens in trägheit versinke. andererseits, bei dem wetter. da steht alles auf genuß, fast so als wäre es das letzte mal. herbst eben, da weiß man nie.
mal was ganz neues, gerade eben hab ich tatsächlich zum ersten mal heute den rechner angeschmissen. davor war ich definitiv zu beschäftigt. das dauert aber auch ganz schön, diese verdammten türen allesamt fein sauber zu streichen und zu streichen und nochmal zu streichen.
doch es wird. langsam.
die tage werden eng und immer enger, je früher es dunkel wird. da hilft auch das wetter, die sonne nicht viel. abends kommt die müdigkeit, die traurigkeit. oder was auch immer. die erinnerung vielleicht. die fragen. warum verbringe ich so viele tage wie früher, als kind? stundenlang fremdbestimmt, von morgens bis abends. und ganz am schluß schließlich, vielleicht, wenn die kraft reicht, ein bißchen was für mich. der rest. wenn es dunkel ist, endlich, wenn alle anderen schlafen. ganz leise, ganz heimlich. ich lebe noch. flüchtig. bis die müdigkeit überhand nimmt. ein leben im kopf, ein spiel. ein kampf. ein verlust, jedesmal.
aber warum ist es heute noch so? wo der tag mir gehört, mir ganz allein. auch das licht, die sonne. wo ich wach sein darf. und wach bleiben. jederzeit. oder schlafen. unbedarft.
es hilft nicht.
ich muß jetzt noch den kursbeginn für morgen vorbereiten, die unterlagen zusammensuchen, ein schönes eröffnungsthema finden. ich muß die tasche packen, wie damals die schultasche. muß mich vorbereiten auf den tagesablauf, büro, einkauf, kurs usw. und alles das ist nicht meins, heute nicht, obwohl es das sein könnte. durchaus. das war auch schon.
aber ich bin mir fremd, heute.
ich bleibe da.
hab noch keine zeile gelesen. heute.
das wochenende ist erledigt, abgehakt, hat mich erledigt. obwohl ich nicht allzuviel erledigt habe. naja, in der wohnung hängen die lackdämpfe, und das wird sich so schnell auch nicht geben, wenn ich daran weitermache, in den nächsten tagen. aber es ist ja eine grandiose wetterwoche angesagt, das wäre schon nicht schlecht. da kann ich noch die fenster sperrangelweit aufreißen. und mich sooft es geht in ein café verdrücken.
ansonsten stapelt sich in den nächsten 2 – 3 wochen ein ziemliches riesenlese-, schreib- und sonstiges arbeitspensum. der 14-tägige vhs-kurs geht am donnerstag los. ein paar plätze sind vielleicht noch frei, also eilig anmelden, sonst wirds eng. aber da ist ja dann noch der workshop im oktober.
so. weiter denk ich heute nicht mehr darüber nach, was noch alles zu tun ist. ich versuch es jedenfalls.
(attraktive frau)
middlesex?
aber nein, ich bin es nicht. und ich suche mich auch nicht verzweifelt durch den beziehungsmarkt. ich gucke eher stellenanzeigen durch. es scheint momentan nur angebote für top qualifizierte leute oder aber die letzten hiwijobs zu geben. (mal abgesehen von den ganz eindeutigen angeboten.) zwischendrin scheint es einfach nichts zu geben, für mich ist jedenfalls irgendwie nie was dabei. da brauch ich schon hin und wieder mal ein kleines linguistisches schmankerl zum frustabbau, und das findet sich bei den bekanntschaftsanzeigen so gut wie 100%. immer.
die zweite vorstrichrunde ist erledigt, in den nächsten tagen kommt der lack, nach und nach. das lisatier ist bislang kein großes problem, viel mehr noch ich, immer wieder fasse ich ahnungslos in frische farbe. ist also doch nicht so weit her mit dem gestern erst gerühmten elefantenhirn. im kurzzeitbereich taugt es auf jeden fall schon mal nicht. oder ging das früher mal? sind das meine attraktiven 40?
dies und das. hab endlich angefangen, die türen zu streichen. vorstreichen erstmal, aber einmal reicht an manchen stellen nicht, da kommt das rot, das schwarz, das braun der vormieterin durch. eigenartige farbgebung war das hier überall. seltsam, ich weiß sogar noch ihren namen, groteskes elefantenhirn, das ich da habe. es kommen also die farben von früher durch, schicht für schicht, und ich überstreiche sie ein zweites mal nach über 16 jahren. auch eine art von palimpsest. oder was?
eben im kino: mein leben ohne mich. eigentlich ganz gut, zum lachen und zum weinen, richtig was fürs herz. dann ist da eine frau, die erzählt vom tod siamesischer zwillinge. über 30 stunden haben sie gelebt, sagt sie. erst starb der junge, dann das mädchen.
tut mir leid, das ist mir dann zu anstrengend, da noch weiter dabeizubleiben. vor allem, wenn es sich letztendlich tatsächlich nur als kapitaler fehler herausstellt, der nicht im geringsten etwas mit der story zu tun hatte.
nein. danke.