am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

alles irgendwie blöd heute abend. ich verärgere die leute, mal wieder, ohne es zu wollen oder auch nur zu merken. wie auch!? als erstes O gemailt, heute nachmittag und völlig übers ziel hinaus geschossen. war ich wütend, oder was? möglicherweise.

ganz sicher sogar. aber warum? auf wen? hab ich ihr tatsächlich geschrieben, daß ich mich früh an existenzangst gewöhnt habe – glücklicherweise! – an soetwas wie todesangst. das hab ich doch vermutlich gemeint. glücklicherweise??? hab ich das gesagt??? ja, ich habe. aber was hab ich gemeint?

eine halbe stunde später sehe ich auf arte einen dokufetzen über einen jungen ami, der jetzt nach westpoint geht um den terror zu bekämpfen. seine mutter hat seinerzeit gegen den vietnamkrieg protestiert. sie ist nicht einverstanden, aber sie läßt ihn machen. er ist ein schmaler, kleiner junge, kommt kaum mit seinem seesack zurande. von allen seiten wird er angebrüllt, mitten ins gesicht. das soll was mit respekt zu tun haben, denke ich. ‚for all americans‘ muß er immerzu zurückbrüllen, und unzählige ‚sirs‘ und ‚madams‘ an jeder ecke. respekt eben.

dann erklärt einer der ausbilder, plötzlich ganz ruhig, warum er alle rekruten so behandelt. und es macht sinn, ich verstehe es sofort. es gehört dazu, es ist programm! es geht darum streß aufzubauen, permanente panik zu erzeugen. natürlich, was sonst, nichts anderes als das. glasklar! das gebrüll ist eine vorbereitung auf den krieg. die angst, die panik, die vernichtung ist damit beständig gegenwärtig. ein notwendiger grundzustand.

ich kenne das, ich weiß genau, und ich glaub es kaum. seit jahren versuche ich es zu fassen. MEMORY. und dann schreibe ich ‚glücklicherweise‘, heute, leuchtfertig und unachtsam. respektlos. mit einer unart von stolz sogar, als wäre es eine auszeichnung. als würde mich das retten. was für ein schwachsinn.

bin ich im krieg? immer noch? allzeit bereit???

offensichtlich!

sorry O!

und der ganze mist hat mich auch noch von MEMORY abgehalten. heute zumindest. dabei hab ich dringend was zu übertragen, um weiterzukommen.

andererseits: wer weiß wofürs gut ist!? würde G vermutlich sagen.

innen ist anders als außen. ich kreise um mich selbst dieser tage, und nichts findet sich zusammen. aber das macht nichts. die medienwelt dagegen ergeht sich in tragik heute, natürlich, was auch sonst. retrospektiv, eine ständige wiederholungsschleife, immer wieder diese bilder. schon damals wie ein filmspektakel, und im grunde fiktiv geblieben. auch das ist ein kreisen, permanente ausweglosigkeit. vielleicht wirklich eine art von krieg. die nerven. ich frage mich, was sich wohl geändert hat in diesem einen jahr. wo doch permanent davon geredet wird, daß dieser tag alles verändert hat. aber ich sehe nichts. nicht wirklich.

MEMORY?

morgen gibt es angeblich wieder schönstes wetter. das heißt entspannung und nach dem büro kaffee im emilia. texte mitnehmen, augen und ohren offen. inwendig gleichzeitig ganz bei mir. eine vorstellung, mehr nicht. mal sehen, wie es gelingt.

müde heute. ich suche nach informationen darüber, wie ich meine berufliche zukunft gestalten kann. außerdem sammel ich material für bewerbungen, erstmal hier in wuppertal, und ich hoffe auf gute ideen, bessere ideen in absehbarer zeit.

über allem das wort: FREI!

morgen zur bank und danach ins büro. oder aber umgekehrt, wer weiß?

phantastisches wetter übrigens, allerbester spätsommer. ich hoffe auf morgen! nochmal, noch ein bißchen, bitte…

12.30h

immer noch macht sich die arbeit leicht, die am text zumindest. inwendig nur rumort es bis ins letzte. ist vermutlich gut so.

heute morgen überraschenderweise schrott entdeckt. seitenweise geschwätz und gelaber, reiner rechtfertigungsquark. hätte ich gar nicht mit gerechnet, hab einfach nicht mehr dran gedacht, nach all der zeit. inzwischen kommt es mir doch irgendwie bekannt vor, ist mir sogar ein wenig vertraut. aber es ist trotzdem blödsinn.

kürzen ist angesagt.

21h

rasanter tempowechsel. heute von einer schnellen, konsequenten überarbeitung, seitenweise, zum umarbeiten gekommen. das bremst, das ist schwer, eigentlich kaum auszuhalten. diese plötzliche langsamkeit. geduld. aber auch das gehört dazu, zum kürzen ganz besonders. eine neufindung ist angesagt. was weg ist, das ist weg. und was kommt nun? so recht weiß ich es noch nicht, keine zeit heute. nicht die richtige vielleicht. besser gesagt, keine konzentration, speziell auf diesem gebiet. nur starren ins nichts.

nein, so ein quatsch! nix ist mit starren, alles völlig in ordnung so. ich bleibe einfach dran. fertig. mehr braucht es nicht.

gestern ein einziger schmerz. der ganze tag war angefüllt mit  druck und anstrengung und angst. der blöde hirnkasten voll mit dummem geschwätz, immer nur im kreis. unerträglich. dazu die beständige unsinnigkeit. wozu noch schreiben, denken, leben? erst nach drei eingeschlafen, und morgens dann schön pünktlich ins büro. eigenartige selbstverständlichkeit. und immer noch angst, irgendwie. was will ich da?

trotzdem geht es weiter mit MEMORY. ein dicker batzen ist geschafft und eben ausgedruckt. was jetzt ansteht sieht leichter aus, auf den ersten blick. aber was heißt das schon. nicht viel, fürchte ich. immer ist alles anders als ich es erwarte. zumindest im schreiben. und besonders bei MEMORY.

heute mit dem unicafé nicht den besten ort fürs arbeiten erwischt, aber ich wollte mal wieder aus dem wok essen. lecker. ansonsten frust und zuviele leute. leute, die mich einfach nicht sehen. und leute, die mich natürlich sehen, direkt auf mich zustürzen müssen. irgendwie wird man als schriftstellerin eigenartig, nicht unbedingt gesellschaftstauglich. laß mich in ruhe, hab ich dem einen gesagt, ich bin wirklich beschäftigt. keine ahnung, wie das angekommen sein mag.

sorry dear!

was wollte er eigentlich wissen? ob ich immer noch nicht die schnauze voll hab vom lesen, glaub ich. na, vom lesen zumindest nicht…

ein schöner tag heute. warm, beinah heiß, strahlend blauer himmel, die ganze zeit, und hohe weiße wolken. stundenlang hab ich im café gesessen und MEMORY korrigiert. ein gutes gefühl, trotz schwere und notwendiger klarheit. etwas, was sich so recht immer noch nicht wirklich einstellen will, aber was solls. ich kann es nicht ändern, nicht willentlich. ich kann mich nur einfach immer weiter durch den text bewegen. ganz langsam, aber stetig. vorwärts. und irgendwie geht es, ich weiß auch nicht wie. es geht eben.

obwohl noch viele fragen offen sind. zuallererst wohl die nach dem abschluß, dem ende. das große finale. nein, dazu wird es wohl eher nicht kommen. aber sonst habe ich wirklich keine ahnung, immer noch nicht, wo es sich hinbewegen soll. oder aber wird, ganz von allein. ich weiß es einfach nicht, ich finde keine lösung, dabei sind es nur noch dreißig seiten. nur? naja, auch das ist relativ. wenn ich da zurückblicke auf die letzten vier, fünf jahre …

21h

kurz nach mittag ein paar stunden an MEMORY gesessen. es scheint verblüffend einfach. noch eine kleine umstellung gemacht, aber sonst… reibungslos sieben seiten durchgegangen und ausgedruckt, um eine genauere übersicht für den nächsten arbeitsgang zu haben. dabei ein bißchen was gestrichen, gekürzt, ein wenig den rhythmus gefeilt, aber im großen und ganzen keine schwierigen entscheidungen. nicht im geringsten. aber irgendetwas stimmt dennoch nicht. das kann nicht sein, daß es so einfach ist. das ist unmöglich. oder ich habe tatsächlich die schnauze voll von dieser geschichte. gestrichen voll, und zwar entgültig.

körperlich bin ich fix und fertig. nicht erst seit heute, die ganze letzte woche war grauenhaft. sonntag schon kopfschmerzen, montag in köln, und dienstag schon wieder diese geballte faust im nacken, schlafen unter schmerzen. da bleibt nur erschöpfung für den tag, und irgendwie für die ganze woche.

wird zeit, daß ich wieder ins büro komme, gell!? das ist ja nicht auszuhalten, so ein urlaub.

vielleicht hat es aber doch mit MEMORY zu tun. irgendwie. es könnte sich der schwerpunkt verlagert haben. vielleicht ist die anstrengung nicht mehr im kopf, sondern näher gerückt, körperlich geworden. immerhin schreibe ich gerade über den körperlichen aspekt nichtphysischer gewalt. wo die Mutter und das Kind aufhören zu existieren, da beginnt der körper zu sprechen. mitten im schweigen.

aber die zeit ist vorbei. und die aufgabe: verschmelzung und transformation? wort für wort?

du liebe zeit!

21h

ziemlich dunkel draußen, tiefhängende wolken.

MEMORY ist aktiv, in jeglicher hinsicht. eben ein paar seiten umgestellt und auf die art mal eben zwei neue kapitel gemacht. viel ist ja strukturell nicht mehr drin, aber das mußte einfach sein. morgen dann an den teil, vor dem ich schon seit monaten angst habe. die Mutter und das Kind in einem kapitel. ich war doch tatsächlich eine weile der meinung, daß es wenigstens 20 seiten sind. von wegen, es waren nur 9, und die sind jetzt in drei teile gebrochen. immerhin ist der nächste teil knapp 7 seiten, und ich weiß ja, was ich mitunter daraus mache. immer mehr und immer mehr, bis ich dann endlich wieder ans kürzen denke. erst, wenn es wirklich bitter nötig ist. was also am ende dabei rauskommt, das steht bisweilen in den sternen.

andererseits ist es ein teil, den ich schon mal gelesen habe, da sollte zumindest der rhythmus stimmen, will ich hoffen.

wir werden sehen …

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