am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ebooks for free

wer es noch nicht mitgekriegt hat: bei der amazonkrake gibt es derzeit zwei ebooks von mir für umsonst.

in „vater. mutter. kind.“ befindet findet sich eine hübsche weihnachtsgeschichte zur erbauung bzw. erholung nach den soeben durchfeierten und womöglich durchlittenen tagen. wenn das als anreiz nicht reicht, dann gibt es genaueres dazu auch bei kitty koma und jutta s. piveckova nachzulesen. das buch ist eine pralle sammlung aus kurz- und kürzestgeschichten aus den vergangenen 25 jahren.

der blinde ist nur ein heftchen, elf kleine – und wirklich uralte – episoden, die es dennoch verdient haben, mal wieder ins licht zu geraten. also schnell zugreifen, auch wenn er regulär nur das absolute minimum kostet, das die krake zuläßt.

die aktion geht noch bis sonntag, also bitte fleißig weitererzählen und verlinken. herzliches dankeschön. und bitteschön.

keine klagen (26)

unterwegs. die drei stunden schwechat werden mir durch kostenfreies freies wlan erleichtert, es gibt sogar steckdosen. meine person sortiert sich bereits, arrangiert sich zurück in die alte form, reißt sich zusammen. ich mag das nicht, alles sollte anders werden. mehr leben, mehr wort. mehr mut. so sollte es sein. es wird zeit.

(dazu der dunkel grollende schmerz in nacken und schulter. tut so, als sei er nicht da. ich bin eben doch so alt, wie ich bin. auch wenn ich den einen oder anderen zwanzigjährigen offensichtlich locker im schwimmen schlage.)

doch in berlin warten berge. berge, nicht das meer.

keine klagen (25)

über sechs stunden geschlafen, das erste mal in dieser woche. sonst gab der handywecker jedesmal diese erschreckenden prognosen von sich: noch 3h, 38min. oder so ähnlich. die migränepanik von gestern hat sich auch erledigt, keine zusätzliche reiseplage in sicht. nur der nacken schmerzt, tief innen die schulter, bei jeder bewegung. das ist normal, denke ich. das ist immer.

weiter zu denken, fällt mir schwer.

es ist vorbei. in wenigen minuten werde ich wieder heimatlos sein in diesser stadt, noch etwas herumlaufen, proviant kaufen, bevor ich mich zum bus, zum flughafen begebe. drei oder vier stunden werde ich in schwechat absitzen müssen, erst spät am abend wieder in berlin sein. unterwegs.

wo ist das.

keine klagen (24)

eis essen, wasser treten, schlafen wollen und träumen.

nach all dem flach auf dem rücken auf den planken liegen. über dem see, dieses durchsichtige türkis, ein letztes mal. dabei mein herz spüren, wie es mir unverschämt die brust zu sprengen und in den hals zu springen versucht. bald ist es vorbei, alles wieder gut.

dann sitzt zwanzig, dreißig meter entfernt auf einmal die diesjährige preisträgerin auf einer bank. ganz allein, sie schaut sich um, telefoniert, liest in einem buch. woran erkennt ihr, daß sie das ist, daß es nicht nur eine frau ist, die ihr ähnlich sieht, fragt kathrin passig. es ist die haltung, sage ich, denn das gesicht kann ich auf die entfernung auch nicht erkennen.

frau petrowskaja sitzt wie sie steht, wie sie schreibt. das ist haltung. das ist mehr als das, das ist schlicht sein. also weniger eigentlich.

keine klagen (22)

das wars, fast. in den letzten jahren saß ich ungefähr ab jetzt auf der straße, die mehr oder weniger menschenleer war, und wartete ein paar stunden auf den bus zum flughafen. diesmal fliege ich erst morgen, kann also in ruhe ausklingen lassen, was in mir tobt. oder auch nicht. nochmal zum essen, irgendwo, zum schwimmen, zum trinken. noch einmal menschen. die menschen, die noch hier sind, das sind nicht wenige. menschen, die ich inzwischen ein bißchen kenne, und die auch mich kennen, erkennen zumindest. ja, es wird leichter mit der zeit, auch wenn mir die wirklich wichtigen dinge letztendlich nicht gelingen wollen.

am morgen dagegen, gegen neun, lag das aufwachen in einem anderen land. tief verkrochen, mit einem klaren blick in den abgrund von anstrengung und unvermögen. als wäre der absturz gewißheit.

keine ahnung, wie es von hier aus weitergehen soll. (jetzt schnell wieder aufs rad.)

keine klagen (20)

schwimmen. ist doch jedes jahr das beste, auch wenn es diesmal im regen stattfand. ohne schwimmtier habe ich mich auf die lyrikstrecke gewagt, als einzige, und deshalb natürlich gewonnen. hat aber keineR gemerkt, zum glück.

die panik der letzten tage legt sich langsam. was verloren ist, ist verloren. und wieder rede ich nicht vom schreiben, sondern von dingen, die ich weniger kann. oder überhaupt nicht. das manko menschenscheu, das ich gleich sofort wieder mit füßen treten werde, um unter menschen zu gehen.

noch so eine nacht in klagenfurt.

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