am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bonding (145)

wie vermutet: das aktuelle kapitel ist deutlich schwieriger. nur ein drittel davon habe ich heute geschafft, obwohl ich sorgfältig vorgearbeitet habe. dann bin ich es strukturiert angegangen, sogar pausen und die erledigung von anderem zeug war eingeplant. außerdem habe ich damit schon gestern begonnen, nachdem das letzte kapitel wirklich schnell durch war.

es ist einfach kein gutes gefühl, wenn es so anstrengend ist. wenn der text derart zäh ist, dass er sich nur schwer behandeln lässt. die frage ist auch, warum ich ihn vor etwa zwei jahren offensichtlich für gut befunden habe.

darauf gibt es natürlich richtige und kluge antworten, die ich hier nicht wiederholen muss. nur eines vielleicht: zeit macht einen unterschied. immer.

im grunde jammere ich aber gerade auf hohem niveau. alles ist gut, der text gewinnt ungemein. auch und gerade, weil ich viel wegnehme. das ist großartig.

ich hoffe, ich lüge mich damit nicht an. aber egal. wenn ich es nicht merke, irgendwann, werden andere es sehen. ohne zweifel.

bonding (144)

gegen neun aufgewacht, dann aber weiter geschlafen bis nach elf. ich war spät nach hause gekommen, hatte lange wach gelegen in der silvesternacht.

trotzdem das ganze anstehende kapitel geschafft. ein durchgang, ohne große schwiergkeiten, nur strukturiert und gekürzt natürlich. morgen muss ich hoffentlich nur noch einmal drüberfliegen, mehr oder weniger kurz.

dann weiter. das nächste kapitel wird schwieriger, fürchte ich. aber eines nach dem anderen. es sind nur noch fünfzig seiten bis zu dem verabredeten punkt. und der januar hat gerade erst angefangen.

bonding (143)

es läuft gut, aber langsam. eben bin ich in etwa bei der hälfte der vorgenommenen seitenzahl angekommen. wenn ich mir das genau aansehen, dann ist das nicht optimal. keine ahnung, ob ich das bis zum 10. januar schaffe. vermutlich ist es aber kein problem, eine woche anzuhängen. wobei in der woche mein urlaub dann schon mein urlaub vorbei sein wird.

es könnte durchaus auch sein, dass der gröbste dreck langsam mal ausgemistet ist. das wirre herumgeschwafel zu beginn, als ich noch nicht so recht wusste, wo es langgeht. das muss ja irgendwann besser werden. hoffe ich.

gut wiederum ist, dass ich wie eine wahnsinnige kürze. manchmal sogar ganze abschnitte, die ich auf wenige zeilen eindampfe. ein bisschen macht mir das auch angst. ich hoffe, das ich nicht zu weit gehe und zuviel wegnehme. andererseits.

so weit habe ich noch keinen roman getrieben, auch den ersten nicht. mit etwas, das auf seine art schon ein lektorat ist, bevor der text überhaupt auch nur in die nähe eines richtigen lektorats gerät. vermutlich arbeitet nicht jede agentur so, könnte ich mir denken.

im grunde bin ich im glück. ich weiß es nur nicht.

bonding (142)

mal geht es besser, das schreiben, dann wieder ist es richtig schwer. gestern also war es so, heute ganz anders. alles zusammen ist gut. aber ich merke, dass ich mich womöglich verschätzt habe. keine ahnung, ob ich das zugesagte pensum bis mitte januar hinkriege.

was ich mache, ist eine richtige überarbeitung. das geht über ausbügeln und reparatur hinaus. das ist durchkämmen, mehrfach mitunter. nicht glötten, eher noch tiefer verweben. und das schlaucht.

mehr gibt es heute nicht zu sagen. nur noch: warum mache ich das?

bonding (141)

nach dem etwas schwierigen ersten kapitel, das grundsätzliche hineinfinden in den text, die komplexizität des anfangs und überhaupt. schreiben ist arbeit. die zwei nächsten kapitel waren aber schon deutlich leichter. die ausrichtung des zu bewältigenden schreibprozesses zeichnet sich ab. das ist gut.

es ist eine art säubern. zum einen stilistisch und sprachlich, hier und da dreht der duktus noch seltsame schleifen. ganz zu anfang nicht wirklich ein wunder. zum anderen geht es um die eliminerung von wiederholungen und unsinnigen details. das geht weit über das hinaus, was meine agentin ohnehin schon angemerkt hat. und es ist weitflächig verteilt, überall muss ein bisschen was weg. also keinesfalls hier mal ein abschnitt und dann gleich eine ganze seite. leider so gar nicht, das macht die arbeit aufwändig. ganz zuletzt gilt es echte fehler auszumerzen. also das zu beheben, was den figuren nicht entspricht, weil ich sie ganz zu anfang noch nicht richtig begriffen hatte. dasselbe gilt auch für die storyführung, aber das ist ein kleines. soll heißen: da ist überraschenderweise gar nicht so viel.

so etwas habe ich lange nicht gemacht. oder anders: bei so einem unglaublich langen text habe ich es überhaupt noch nicht gemacht. so tief drin war ich bislang nur in wesentlich kürzeren texten. totfroh bin ich, dass ich erst einmal nur durch zirka 130 seiten muss. außerdem ist da die hoffung, dass zumindest der stil sich nach dem ersten drittel eingependelt hat und nicht mehr so schwankt. alles andere bleibt natürlich zu beachten. die fehler und die wiederholungen vor allem, die überdetaillierungen.

das alles später.

jetzt gehe ich schritt für schritt, ein kapitel nach dem anderen. und eine mächtige regel hat sich dabei bereits herauskristallisiert. es darf nicht länger werden, an keiner stelle, auf keinen fall. stattdessen muss jedes kapitel wenigstens eine seite gekürzt werden. das klingt seltsam, aber so zwinge ich mich. so ist es gut. bislang habe ich mich daran gehalten.

also wird es gut.

bonding (140)

das erste kapitel. acht seiten nur, das hat aber dann doch gedauert. reinzufinden, überhaupt einen anfang zu machen. so lange war ich gedanklich nicht an dieser stelle im text. eine recht unsichere stelle noch dazu. dabei ist es doch wichtig, dieses erste kapitel. unendlich wichtig. muss ich erklären warum?

genau da, direkt am anfang habe ich losgelegt. einfach so, damals vor zirka sieben jahren. genau genommen noch ohne zu wissen, wo das ganz hinführen sollte. und so liest es sich jetzt dann auch, wenn ich ehrlich bin. unklar und wenig scharf, viel geschwurbel auch. (reflektion, nennt meine agentin das. weniger reflektion, steht dann da am rand mit bleistift. das ist so lieb!)

also streiche ich einiges, sortiere um und füge den missmut zwischen den zwei personen ein, die dort agieren. von dem ärger wusste ich am anfang noch nichts. damals, als alles nur geschwurbel war, nur ich und nichts anderes. das hat sich geändert mit der zeit, mit den jahren. nur auf den anfang habe ich nicht geschaut, konnte es einfach nicht sehen. bis vor ein paar tagen, eine woche vielleicht. dann war es mir plötzlich klar. und jetzt wird es auch gleich zu beginn die figur, die dann doch ganz anders lebt als ich. obwohl sie mir im grunde recht nah geblieben ist. jetzt wird es so, wie es muss.

hoffentlich. denn morgen muss ich da wohl noch mal einsteigen. schauen, ob die spannung stimmt, die verschränkung. schließlich ist es der anfang, der einstieg. ach je.

ansonsten war der tag ein arger mist. eigenartige rücken- und kreuzschmerzen in wechselnder, wandernder position, die sich tatsächlich nur mit recht viel ibu bewältigen ließen. beinah so wie früher die allmonatliche präpotenz (pms), was aber eigentlich gar nicht mehr sein kann. weil es ja nicht mehr ist. oder doch?

mal sehen, wie sich das über die nacht entwickelt. noch so ein tag würde mir wenig behagen.

bonding (139)

dass ich beide bisherigen manuskriptfassungen in jeweils dem moment fertiggestellt habe, in dem welt draußen unerträglich wird. das verstehe ich nicht, das ertrage ich auch nicht gut. das lässt mich zurück, wie eine idiotin vielleicht, zumindest aber eine absurdität von mensch. ein solches buch in eine solche zeit zu versenken, das ist einfach nur irre.

immerhin ist es auf dem weg. es ist auch angekommen, das hat meine agentin dann doch zügig bestätigt. spüren kann ich gerade nichts mehr. vor ein paar wochen war ich wach und dicht dran, da hätte mir ein klein wenig austausch womöglich geholfen. ich weiß nicht, ob ich darauf gehofft habe. vermutlich schon, obwohl autorinnenseelenpflege ganz sicher nicht zu den agenturaufgaben gehört. sehr gut also, ein glück, dass ich vergessen wurde, über den rand gerutscht bin irgendwie. das wäre sonst ziemlich peinlich geworden, könnte ich mir denken. und auf die art gewöhne ich mir solcherlei komische hoffnung gar nicht erst an.

inzwischen ist alles tot, es gibt nichts mehr zu sagen. etwas ist so tief in mich hineingekrochen, dass es längst nichts mehr mit dem buch zu tun hat. in ein paar tagen nur, das ist beeindruckend. und das geht jetzt auch niemanden mehr etwas an, dazu ist es zu spät.

das will nur überlebt sein, irgendwie, ganz allein.

oder auch nicht.

vor etwas mehr als einem jahr habe ich einen autor im radio so etwas sagen hören wie: immer, wenn ich ein buch fertig habe, bin ich völlig zerstört. damals habe ich mich ein wenig gegruselt, obwohl ich mir das gut vorstellen konnte. vielleicht auch gerade deshalb, weil ich es mir so gut vorstellen konnte. die lösung im radio hatte etwas mit gehen zu tun, mit spazieren vielleicht. oder mit dem laufen durch wälder.

jetzt bin also ich soweit. ich bin zerstört. aber gehen hilft nicht, das weiß ich schon.

bonding (138)

einfach nur die erste überarbeitung abschließen, das reicht natürlich nicht. das ding muss ja dann auch raus. vor über zwanzig jahren, als der erste roman an diesem punkt angekommen war, da hat das tatsächlich über ein jahr gedauert. der ausdruck lag in einem karton im ungeheizten extrazimmer, gleich neben dem papiermüll und dem ascheeimer. wenn ich mich recht erinnere.

so ist es jetzt nicht, ein glück. darüber bin ich dann doch hinaus. es ist aber auch unendlich viel leichter geworden, denn ich muss nun nicht selbst die passenden verlage ermitteln. mich umstellen auf verkaufsmodus, was mir so gar nicht liegt. was ich also ohnehin nicht einmal ansatzweise erreichen könnte.

ein pdf erstellen und es an die agentur schicken, das war dagegen heute eine recht einfache übung.

und dennoch beängstigend.

bonding (137)

fertig, denke ich.

die erste überarbeitung mit größeren umstruktuierungen und etlichen neuen elementen ist soeben fertig geworden. mitte oktober sollte es sein, so war es mit der agentur abgesprochen. ich bin ein streber, ich weiß. am ende meiner kräfte, mehr oder weniger auf dem zahnfleisch. keine konzentration mehr, kein elan. schlafen kann ich auch kaum noch, das aufstehen am morgen ist eine qual. und wie sich die vergangenheit geöffnet hat. ich weiß nicht, ob ich das alles so wollte. aber niemand fragt mich am ende. ich bin das material, und der text verlangt alles. von mir.

gestern also, am 15. 10. 2020 um 23.59 uhr, habe ich die finale datei gespeichert. die verlagsversion, so nenne ich das mal. sicher nicht ansatzweise veröffenlichungsreif und natürlich noch lange keine druckversion. auch wenn das gröbste erledigt sein sollte, da ist noch viel zu tun. so einiges habe ich auch schon selbst auf der liste. nicht für jetzt und nicht für bald. aber es steht schon da.

so, wie es jetzt ist, werde ich das ding morgen an die agentur geben. und von dort aus? himmel, was weiß ich. das mache ja nicht ich, das wird sich also zeigen. und ich werde es sehen, erleben. vermutlich. das überblicke ich nicht, kein bisschen.

ich begreife das alles sowieso gerade überhaupt gar nicht. heute nacht. sieht aus, als wäre es tatsächlich vorbei.

bis es dann weitergeht, irgendwann.

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