das hab ich ja völlig vergessen, die neue kolumne ist raus. wie immer bei thyla und in schöner, althergebrachter rechtschreibung auch bei mir.
unter tage
wip – siebzehnte zwischenbilanz
satte zehn seiten seit gestern, und vielleicht mache ich gleich noch weiter. (es ist wichtig, bald mal fertig zu werden. schließlich gibt es noch anderes zu tun.) was textlich betrachtet danach noch ansteht, ist reine papierarbeit, die sich in schönster gelassenheit angehen lassen sollte. zumindest, solange es für all das noch keinen verlag gibt.
andererseits kann ich aber nicht verhehlen, daß ich ganz am rande längst schon skizzen für eine neue arbeit mache. etwas, das sich sicherlich nicht in ein paar wochen abhandeln lassen wird. allenfalls die vorarbeiten, vielleicht. aber eines nach dem anderen, wie es sich gehört.
wip – flüssiger
bislang geht es heute ganz gut. die szenen sind aber auch nicht allzu verdreht. ich mache einfach alles ein wenig flüssiger. das dauert auch, aber es fordert nicht allzu weitreichende überlegungen. ich folge lediglich dem text und spiele schiebekästchen. (jaja, so ist das schreiben am pc. früher war alles besser, da brauchte man noch echte konzentration. heute wundere ich mich, was für eine mist ich verzapfe, indem ich die brocken hin und wieder zurückschiebe, zigmal. am ende sind dann hilfsverben doppelt oder sogar dreifach vorhanden. oder aber völlig verschwunden. ebenso personalpronomen oder ähnliches. mal ganz abgesehen von den unsinnigsten satzzeichen. und nichts davon bemerke ich, selbst wenn ich zehn- bis zwanzigmal drüberlese. ;-) hier und da ist etwas zu ergänzen, einzufügen oder zu löschen. mehr ist aber nicht.
dazu gibt es musik, wieder einmal. ich traue mich. und ich gewöhne mich langsam daran. nebenbei entdecke lang verschollene dinge, die endlich mal wieder zum klingen kommen. (heute: keith jarrett, the köln concert und the melodie at night with you. außerdem ben harper. letzterer mit einer fantastische liveaufnahme von ’sexual healing‘.) daß allerdings, die anlage und die boxen hinter mir stehen, wenn ich am schreibtisch sitze, das ist ein manko. das ertrage ich nur kurz. und das abspielen über pc ist mit qualitativen einbußen verbunden. schlechte boxen und das elende rauschen des laufwerks.
wip – durchgearbeitet
trotz einer grauenhaften, fast schlaflosen nacht – ich weiß gar nicht warum – heute stunden um stunden am schreibtisch. fast ohne unterbrechung, fast nahtlos in gutem tempo. zum teil mit musik, der ghost-dog–soundtrack ist heute angekommen. später ein bißchen tom waits. hier und da singe ich sogar dazu. (mitsingen kann man dazu wirklich nicht sagen. gut, daß das keineR hört.) insgesamt bin ich wieder zufriedener, ein wenig zumindest. vielleicht, weil das ende in greifbare nähe rückt. (nur noch 46 seiten) langsam aber sicher. absehbar.
andererseits ist mir den ganzen tag schon schlecht. ich kann es nicht anders sagen, obwohl es so wiederum auch nicht stimmt. ich könnte kotzen, von wegen der starre, der spannung. stunde um stunde, ohne unterbrechung. nur worte, sätze, kommas, punkte. wie auf einem verschiebebahnhof. wer spricht noch von inhalt, alles ist struktur, ab einem gewissen punkt. der text wächst aus sich selbst. wie in einem mobile regt sich der dritte satz, ganz am anfang, wenn ich 50 seiten weiter ein komma verschiebe. oder so ähnlich. außerdem verschwindet die welt, so wie die menschen, so wie ich selbst, hinter den worten. (die es noch dazu nicht einmal wert sind. wer weiß?) da draußen ist eine andere sprache. da bin ich wortlos. (wertlos? – ist es das wert?)
ich kotze die zeit, die vergeht. permanent. was immer das jetzt wieder bedeuten mag. ich weiß es selbst nicht. aber so stimmt es, trotz metaphernkatastrophe. ich bin wie besoffen, vielleicht. und das wäre nicht anders, würde ich aufgeben. irgendwann. das leben, das schreiben. wo ist der unterschied? ich kann nicht nicht sehen, nicht nicht wissen. zum vorsorglichen erblinden und/oder verblöden tauge ich wohl eher schlecht. (obwohl das letztendlich eine kleine hoffnung wert sein könnte.)
wip – müde
bis gerade eben im text und gar nicht mal so schlecht vorangekommen. die laune steigt aber trotzdem kaum. irgendwie ist die luft total raus derzeit. ich bin hundemüde. textmüde, vor allem.
morgen gibt es also bestimmt nicht viel zu berichten. ich wäre schon froh, wenn ich wenigstens eine szene schaffe. dann könnte ich endlich sagen, daß ich die hälfte gepackt habe.
dann sollte ich morgen dringend eine neue leselampe besorgen, damit ich nachts nicht mehr bei kerzenlicht lesen muß. und schließlich ist da noch eine lesung, zu der ich mich am abend begeben werde. sollen doch mal die anderen arbeiten.
wip – vernünftig
nach der gestrigen misere versuche ich es heute mit ein wenig struktur. zwei stunden früher am rechner, weil ich mir (relativ) konsequent alles gerangel und geschummel vorher verkniffen habe. (fast) keine emails angesehen, kein gesurfe über die tagtäglich vertrauten seiten. statt dessen gleich in den text. auch noch sofort in den vertraktesten teil, in dem ich gestern stecken geblieben bin. ohne rücksicht auf verluste also, nur mit kaffee, milch und zucker. so bin ich also nun nach zwei stunden so gut wie durch die szene durch. eine abschließende gesamtkontrolle fehlt noch, aber das sollte jetzt nicht mehr so schwer sein.
ich will aber weiterhin konsequent bleiben und begebe ich jetzt erstmal in die küche. kochen und andere alltäglichen vor- und nachbereitungen. mit ein bißchen glück macht das den kopf frei. dann könnte das arbeitsleben heute vielleicht noch richtig gut werden.
wip – zum kotzen
schon beim überblättern war klar, daß die anstehende szene nicht gerade eine der leichtesten sein würde. gestern hatte ich schon hineingesehen und gleich auch hineingearbeitet. heute aber sträubt sich alles. ich kämpfe mich durch wortgestrüpp, verwirre mich im inhalt, nicht einmal die zeitformen kriege ich strukturiert. was soll das denn? das ist zum kotzen!
es hilft also nix, ich drucke aus und gehe in papierarbeit. morgen dann erst wieder an den bildschirm. sonst gibt das sowieso nichts.
wip – verwirrt
himmel nochmal! den ganzen nachmittag sitze ich – erfreut und inspiriert – an einer szene, die ich aber gestern schon als abgeschlossen abgehakt hatte. ohne das zu merken, arbeite ich einfach fröhlich daran weiter. es wird besser, es wird gut. ich bin zufrieden, ohne frage. erst als ich komplett durch bin, merke ich, daß ich eigentlich anderwo hatte ansetzen wollen. und das war es dann mit der zufriedenheit. das kann doch nicht wahr sein! dabei hatte ich mir extra noch die nummer notiert, wohlwissend, daß mir derzeit leicht einiges durcheinandergehen könnte. schließlich ändern sich auch ständig die numerierungen, wenn ich neue szenen einfüge. ich (trottel!) hatte sogar auf den zettel geguckt und dann beschlossen, daß ich da wohl was falsches aufgeschrieben habe.
jetzt werde ich das gefühl nicht los, daß ich getrost alles, was ich schon offiziell ‚abgeschlossen‘ habe (= 69 seiten), noch einmal von vorn anfangen könnte. ist ja vermutlich ohnehin so, aber irgendwie schaffe ich das heute einfach nicht mehr. es ist also vor allem ein problem meiner momentanen ungeduld. und meiner daraus folgenden unkonzentration, immer noch. shit!
where is my brain?
(andererseits ist die überarbeitete szene nun wirklich gut.)
wip – sechzehnte zwischenbilanz
heute eine szene komplett überarbeitet und die, die ich letztens erst vorgearbeitet habe, schnell noch einmal überflogen. viel war da nicht. damit bin ich ganz gut vorangekommen, ohne jedoch besonders viel getan zu haben. gut immerhin, daß das verschachtelte arbeiten funktioniert. also nebenarbeiten sich erledigen lassen, wie das einkaufen, essen und schlafen zwischendurch.
trotzdem könnte ich besser drauf sein. es braucht eben zeit und konzentration, wesentlich mehr, als ich angenommen hatte. und ich bin ungeduldig, weil ich immer noch kaum die hälfte geschafft habe. andererseits sind es noch nicht einmal zwei wochen, seit ich mit der überarbeitung angefangen habe. es fehlt mir derzeit wohl etwas an mentaler disziplin. na, immerhin nicht im geringsten an arbeitsdisziplin. das ist doch auch schon mal was wert.