am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

nein, das gedicht von eich ist nicht mein kommentar zum beginnenden golfkrieg, es ist nur der nachtrag zu gestern. mir fällt zu all dem nichts ein derzeit. oder vielleicht zuviel.  aber bei mo wird es wohl in nächster zeit einiges wichtige zu lesen geben. (link)

             Günter Eich / Inventur

             Dies ist meine Mütze,
             dies ist mein Mantel,
             hier mein Rasierzeug
             im Beutel aus Leinen.

             Konservenbüchse:
             mein Teller, mein Becher,
             ich hab in das Weißblech
             den Namen geritzt.

             Geritzt hier mit diesem
             kostbaren Nagel,
             den vor begehrlichen
             Augen ich berge.

             Im Brotbeutel sind
             ein Paar wollene Socken
             und einiges, was ich
             niemand verrate,

             so dient es als Kissen
             nachts meinem Kopf.
             Die Pappe hier liegt
             zwischen mir und der Erde.

             Die Bleistiftmine
             lieb ich am meisten:
             Tags schreibt sie mir Verse,
             die nachts ich erdacht.

             Dies ist mein Notizbuch,
             dies meine Zeltbahn,
             dies ist mein Handtuch,
             dies ist mein Zwirn.

gerade von der lesung zurück, noch im café congo gesessen, mit den anderen, für eine weile, und die schmerzen vergessen, den krieg, auch in mir. gutes timing übrigens, gestern migräne exakt zwischen büroschluß und bushrede, dann war ziemlich schnell der kopf wieder frei. nur die rückenschmerzen, wie gehabt, exakt auf der körperhälfte, atmen, was ist das, wie geht das. ich weiß nicht.

seltsam übrigens aus einem roman zu lesen, der mit der rückkehr aus der kriegsgefangenschaft beginnt, der frieden versucht, schritt für schritt, in die biederen 50er. wo doch derzeit, sozusagen stündlich, das gegenteil geschieht, irgendwo anders. geschehen wird, ohne frage. wirklich lesenswert übrigens. ein ruhiger roman, mit viel trefflichen beschreibungen, die weit nach innen deuten. erinnert mich ein kleines bißchen an ‚inventur‘, das berühmte kriegsgefangenschaftgedicht. (himmel, von wem fällt mir gerade nicht ein, bin zu müde, reiche ich morgen nach.) natürlich nicht sooo knapp, ist ja schließlich prosa, aber dennoch…

gerade wieder erschienen: Karl Otto Mühl: Siebenschläfer (link)

in den medien wird schon spekuliert, höre ich gerade, von tagen oder wochen allerhöchstens, bis es vollbracht sein wird. was auch immer. gut ist es nicht.

ich sehe berichte über intelligente waffensysteme, die sich ihr ziel selbst suchen können. wie beruhigend. wie präzise, wie sauber. wer aber sucht die ziele aus? das scheint mir das weitaus größere problem.

ich halte es da mit sir peter, der kürzlich sinngemäß gesagt hat: krieg ist der terror der reichen!

vielleicht war heute ein kopfschmerztag, und ich habe es gar nicht gemerkt. vielleicht ist es aber auch erst morgen soweit, das wäre schon weniger erfreulich. ganz verboten ist dienstag, da ist die lesung für karl otto mühl. oder donnerstag, da hab ich wieder kurs. wie dem auch sei, schon solche gedanken sind irgendwie unschön…

(ich seh gerade, daß die vom else lasker-schüler haus mich doch gar nicht mehr mit in die werbung genommen haben. dabei wollten sie unbedingt noch eine ‚jüngere‘ frau dabei haben.)

heute morgen von krieg geträumt, luftangriffe, und wir mußten in die keller, die bunker. aber es war nicht dunkel, da waren fenster, oberlichter rundherum. und die tür blieb offen, nienand schloß sie, obwohl sicher alle darüber nachdachten. ich auch. aber es war alles ganz ruhig, eine ganze zeit lang, sodaß ich schon glaubte, es wäre gar nicht wahr, gar kein krieg da draußen. dann kamen sie doch, gerade als ich ein paar schritte wieder draußen war. die angst in der luft und die beine schwer, daß es kein fortkommen gab. zurück. rennen. schnell. in das loch. trotzdem blieb es hell da unten, ruhig und weit. es zerbrachen nur ein paar scheiben, gegenüber, die augenblicklich wieder erneuert wurden. dann liefen wir durch ein fremdes land, versteckten uns, wenn die hubschrauber kreisten. einer landete direkt vor meinem gesicht, und zehn frauen stiegen aus, die nach der wahrheit suchen wollten. mehr nicht.

hier – und ausschließlich hier!!! – ist sie also, exklusiv und brandaktuell, die verschmähte kolumne. hier, und nur hier, sogar, wie ungewöhnlich für mich, stichwortvollverlinkt: (link)

und als zusatz dann noch den hier: (link) (kam gerade recht via feelgay)

und jetzt geh ich tanzen! gnadenlos!

die vorbereitungen hierfür kann ich schließlich auch noch morgen machen.

(jetzt reicht es aber mit den blöden grünen bällchen!!! ;-)

obwohl … gestern war ich hier: (link)

mit ihr: (link)

das ist nerv, wenn die ach so knackige kolumne von vorgestern nahtlos rausfliegt, weil sie ‚veraltete nachrichten‘ enthält. mir ist zwar nicht recht klar, wie das möglich ist, eine kolumne besteht ja nun mal per se nicht unbedingt aus nachrichten. eher aus gedanken, hätte ich gedacht, aus persönlichen verknüpfungen und anderen korrelationen. aber was soll ich machen, ich bin ja nicht der chef. (aber dennoch der meinung, daß dieter bohlen immer aktuell ist. und t.a.t.u. hat noch nicht mal das album raus. und überhaupt …) so wird es also die april-kolumne nur hier geben, vielleicht schon in den nächsten tagen. macht ja jetzt eh nix mehr.

mit dem freundlichen vorschlag, doch eine neue kolumne zu verfassen – über ‚ostern in wuppertal‘ vielleicht – mag ich mich dann doch nicht anfreunden. ostern in wuppertal!!! wie niedlich! mit homosexuellem bezug natürlich. und regional angesiedelt sowieso. vor allem aber hochaktuell.

:-(((

ach, das soll mal schön wer anders machen, das ist ja beinahe schon peinlich.

überhaupt ist es mitunter grottenlangweilig immerzu im szenemist zu wühlen. als ob es nicht interessantere themen gäbe. und warum soll man die nicht auch in einem einschlägigen blättchen bringen. aber da steh ich wohl alleine da, es soll ja leute geben, die sogar die queer/eurogay für zu intellektuell halten. kaum zu glauben.

zu blöd. schon seit heute mittag habe ich das dumme gefühl, daß morgen samstag sein muß, wochenende. na, das kann ja heiter werden, wenn der wecker dann doch losgeht.

dieses blöde kabel hab ich natürlich auch nicht gekriegt, in drei verschiedenen geschäften nicht. da muß ich am ende doch wieder zu den telekomikern oder in den mediamarkt. :-( externe faxweichen scheint es auch nirgendwo mehr zu geben, sind völlig out, die dinger. meine langsam aber sicher ausufernde kommunikationstechnologie scheint irgendwie trotzdem ganz und gar hinter dem mond zu sein.

aber die brücke sitzt gut, die mir der zahnarzt heute morgen eingebaut hat. wenn das billigteil auch ein bißchen sehr silbern aussieht. na gut, das ist jetzt also das erste vollersatzteil. noch vor vierzig.

hallelujah!

überhaupt, irgendwie ein gelungener tag. trotz regenwetter und rücken- und nackenschmerzen, dazu die nebenhöhlennachwirkungen der letzen erkältung. vorwiegend rechts natürlich, was sonst. migräneregion. trotz massenhaft erledigungen, die meißten natürlich gänzlich unerledigt. aber so ist es schließlich immer, und so bleibt es wohl auch. immer. dennoch herrscht jetzt tatsächlich eine art gelassenheit. vielleicht …

feierabend!

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