am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

sommer und lärm

schön warm draußen heute. leider auch schön laut, denn am dienstag bereits setzten grundlegende berliner bauarbeiten ein, die sich hier jeden sommer tummeln. erst dachte ich ja, man würde mir einen baum pflanzen. aber nein, es wird nur lautstark in der kanalisation herumgebohrt.

außerdem, sommer? ist denn schon sommer?

dachlawinen von außen

unten vor der haustür türmen sich schneeberge. ein einzelner mann mit pudelmütze schaufelt daran herum, baut hüfthohe schneewände an den bordsteinrand. und oben auf dem dach läuft ein mensch mit einer lichtquelle auf dem kopf die stromgewinnungsanlage ab. oder irgendetwas in der art.

dachlawinen

seit ein paar tagen ist das haus, in dem ich wohne, mit weißrotem flatterband von der umwelt abgeschottet. es drohen abstürzende dachlawinen. das lustige daran: wenn ich aus dem haus trete, stehe ich quasi mitten im sperrgebiet und muß mir erstmal einen weg unter der absperrung hindurch suchen, um in die freiheit zu gelangen. neulich hat nun der hiesige hausmeister mit zwei alpin gerüsteten kletterern konferiert.

seit fast zwei stunden wird jetzt abgeräumt. regelmäßig verdunkelt sich meine sicht, große brocken stürzen vor meinem wohnbürofenster zu boden. das knallt ganz schön. da oben ist also wer schwer zugange, die beiden seile baumeln ebenfalls direkt vor meinem fenster. und unten steht einer, dick eingepackt, alpin eben, und paßt brav auf.

blöd ist, daß ich eigentlich mal kurz aus dem haus müßte. ich trau mich aber nicht.

nachtrag: das ganze heißt übrigens seilgestützte höhenarbeiten. und ich schätze, daß sich besonders auf der seite so viel schnee gesammelt hat, liegt an den seit diesem jahr dort installierten sonnenkollektoren.

schneefall

gestern mitten in der nacht nach hause gelaufen und den schnee vermißt, der dann heute erst gefallen ist. das wiederum beinah verpaßt, so sehr hing ich im dunkeln, im netz. oder einfach nur vor der tastatur, vor den einzelbuchstaben, die sich nur mühselig zusammenfügen wollten. eigentlich gar nicht. gedankenverloren läßt sich nichts bauen. da war leerlauf, weiter nichts. also wäschewaschen und etwas wintermusik in den player einspielen. portishead, mari boine, anne clark, tom waits, patti smith, the walkabouts; eine menge deprizeug also für die kommende u-bahnzeit. schon jetzt sehe ich mit schrecken in den winter, die mißgelaunten monate, und die menschen, kälter noch als der wind auf den u-bahntreppen. oder durch die enge der friedrichstraße hinauf zu diesem bahnhof, wo ich nur selten bin. gegenüber leuchtet immer noch dieses licht. offensichtlich handelt es sich tatsächlich um eine weihnachtswinteraußenbeleuchtung, neuköllnstyle mit lumpen und lampen realisiert. gedämpft durch den anhaltenden schneefall, der in berlin nichts ilyllisches hat. niemals. nur naß ist er und kalt, wandelt sich schlimmstenfalls in eine dünne eisschicht. da, wo die menschen herumtrampeln, überall eben. so ist berlin. der himmel ist schmutziggelb und die luft klamm, bis in die räume. das ist alles, so wie damals. nur ich bin eine andere, auf einmal.

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