am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

was für ein morgen

die baustelle vor der haustür ist menschenleer heute, es ist niemand da. es ist alles still, ich fasse es nicht. obwohl an der kreuzung noch deutlich sichtbar asphaltfläche fehlt, aber die große maschine (lotte) und auch die kleineren sind gestern schon abgezogen. auch kleine steine auf dem gehweg müssen noch massenhaft eingepflegt werden.

aber für heute ist der lärm aus, einstweilen.

dann rufe ich bei meinem mobilfunkanbieter an, weil ich gegebenenfalls 5g nutzen wollen würde, da mich das offensichtlich nichts weiter kosten soll. aber ich finde nicht heraus, ob ich dazu eine neue sim-karte benötige. der auftakt ist gruselig, weil die ki-vorabmoderatorin von mir eine pin-nummer möchte, über die ich als uraltkundin in dem verein nicht verfüge, die gab es wohl vor zwanzig jahren noch gar nicht. dass ich dennoch zu einem echten menschen durchgestellt werde, das allein ist schon mehr als bemerkenswert. dass ich dann am ende des gesprächs nicht nur über 5g verfüge, sondern auch über mehr datenvolumen, das noch dazu ein automatisches jährliches wachstum durchführen wird und, wie auch immer, noch weniger für all das zahlen muss.

das grenzt an ein wunder!

ich rufe jetzt bei meinem neuen motorrad an. mal sehen, was da schönes passiert.

tschüß olle kawa*

dieser tage habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob ich mitte nächster woche mit dem motorrad oder dem e-bike für ein paar tage in die kleine stadt fahre. in die schreibzeit. ich habe die wetterdaten beobachtet, mein wünschen und wollen betrachtet, ich dabei immer wieder umentschieden. mit solchen kleinen dingen mache ich oft ziemlich herum, hin und her und wieder hin. ich kann einfach nicht abwarten und dann erst spontan entscheiden.

heute musste ich allerdings feststellen, dass sich diese überlegungen nunmehr erübrigt haben. ich werde das e-bike nehmen. müssen. denn das motorrad ist nicht mehr da. es wurde gestohlen.

irgendwann in den letzten zehn tagen. meine olle, verbeulte und verdreckte blechkiste, liebevoll gewartet und gepflegt, aber niemals gewaschen. ich wollte sie in gute hände übergeben, irgendwann in den nächsten monaten oder anfang 2024.

nicht in diebeshände, nein!

* ich glaube nicht wirklich, dass ich sie wiederbekomme.

to get things done

das ist mir ja immer ein bisschen peinlich, wenn mich alberne alltagskleinigkeiten völlig aus der bahn werfen. so sehr, dass dann nichts mehr gilt, nur noch dieser eine dreck. lächerlich.

natürlich war es ganz einfach, die maschine in die werkstatt zu fahren. zumal die bremsleistung nahezu normal vorhanden war. auch, weil ich die schadstelle mit einem stück fahrradschlauch und einer mini-schraubzwinge abgedichtet hatte. zwar hatte mir mein schrauber am telefon noch gesagt, dass in diese chinesischen billigbremszylinderaugen exakt ein 5-cent-stück passen würde. das könne man durchaus auch mit silikon einkleben, das würde dann gut und lange halten. aber das wollte ich gar nicht erst ausprobieren.

was mir mein schrauber eben auch gesagt hat: er hat noch genau so ein ding, ein ersatzteil, da rumliegen, seit dem unfall vor etwas über zwei jahren. dabei war die kupplungsseite zerbrochen, und diese armaturen bestellt man immer im paar. schon auch gut, wenn man so einen menschen im hintergrund hat, auch wenn er noch so nervt mitunter. heute war alles ganz easy. ich bin einfach vorgefahren, das mache ich sonst nie. aber es war platz, und er war da.

das ganze dauert jetzt nur bis morgen oder so. was mir fast zu schnell ist, am freitag geht es ja schon wieder los, erst nach wien, dann nach klagenfurt zum bachmannpreis. keine ahnung, warum ich manchmal behaupte, ich sei eine schlechte reisende. in diesem jahr reise ich immens viel, für meine verhältnisse. und bislang gar nicht so schlecht.

nebenbei habe ich in der werkstatt dann gleich auch mal erwähnt, dass ich die kiste im nächsten jahr verkaufen will. also wechseln vermutlich, auf etwas deutlich kleineres, leichteres umsteigen. dort hat man sicherlich bessere möglichkeiten und verbindungen, als ich allein sie aufbringen könnte. ich bin ja nicht wiklich eine biker*in, die sich mit seinesgleichen umgibt. also womöglich finde ich so sogar eine neue maschine für mich.

eilig ist es mir damit aber nicht, das habe ich auf den kleinen, nervösen kilometer gleich gemerkt. die kiste ist schon schön, wenn sie läuft. aber eben schwer zu handhaben, wenn sie das nicht tut. wenn ich sie schieben muss oder halten, dann ist sie ein klotz. und das wollen die dinger ja oft, gehalten werden, gezogen oder geschoben. leider.

zweiradfrust

viel erledigt heute, nur eines nicht. das, was ich mir vorzunehmen versucht hatte. auszeit, nichts tun, sein lassen. gut, das ist nicht neu.

stattdessen lauter kleinigkeiten. knöpfe annähen und hosentaschen flicken. die fertigen übersetzungen korrekturlesen und rausschicken. die espressomaschine entkalken. das motorrad waschen und starten. eigentlich ganz gut.

dass sich beim motorradwaschen herausgestellt hat, dass es ein massives problem gibt, hat mich frustriert. ohne bremse lässt sich nicht fahren, doch das ist das wenigste. was mich nervt und mein hirn komplett okkupiert, ist die zeit und die arbeit, die ich da nun wieder reinstecken muss. weniger das geld, das ist überschauber. aber teile für ein fast vierzig jahre altes motorrad zu besorgen, das kann aufwändig sein.

dabei muss ich das nicht einmal selber tun, da hab ich wen. der ist gut, nur leider nicht sehr zuverlässig. ich muss ihm ständig auf den füssen stehen, alle zwei tage anrufen und auf die nerven gehen. sonst passiert da gar nichts.

und ich muss ihm die maschine vor die werkstatt fahren. das ist nicht weit, etwas mehr als einen kilometer nur. aber es macht mir angst, womöglich ohne bremse fahren zu müssen. (ja, es gibt eine zweite bremse, aber die ist fußbedient. und ich bin klein und kurz und alt. ich brauche beide beine, damit die kiste immer gut steht.)

also habe ich heute noch eine gute stunde oder so vergoogelt. (mit startpage natürlich.) zunächst einmal brixton, da schaue ich ja immer wieder mal hin. kann mich aber nicht entscheiden. dann motorrad verkaufen, motorrad verschrotten sogar. obwohl die kiste das nun wirklich nicht verdient, sie ist häßlich, ja, aber technisch im grunde völlig okay.

ein wechsel ist machbar und möglich, wie mir scheint. ich brauche wohl langsam aber sicher wirklich etwas kleineres, leichteres, das ich besser beherrschen kann. ich meine sogar, dass ich mir diesbezüglich irgendwann schon einmal eine grenze gesetzt hatte. und die war die 60.

oder noch anders und überhaupt: brauche ich wirklich noch ein motorrad? will ich das, immer noch?

in ruhe

auf dem weg vom tangounterricht nach hause, immer montags, immer nachts, noch eine kleine runde fahren. nicht viel, die sonnenallee runter, die kiefholzstraße wieder rauf bis zu mir. wie könnte ich jemals erklären, es in worte fassen, was es bedeutet, diese 250 kilo metall, gummi, öl und sprit* durch die nacht zu bewegen. diese leichtigkeit und milde, die sanftheit und ruhe von so viel kraft.

nachts ist das besonders spürbar, gegenwärtig, greifbar fast, das paradoxe daran. das glück einer bewegung, die über das selbst weit hinausgeht. so weit, daß es sich im grunde jeder kontrolle entzieht. und damit die illusion eines stabilen lebens imitiert.

dieses glück, kaum zu begreifen. und wie zu teilen? oder auch nur mitzuteilen.

darüber geht nur musik.

* und rost natürlich, in meinem fall.

kawakick

kupplungszug gekauft und eingebaut. alleine. (dabei gelernt, wie man den tank zurück auf die gumminupfen schiebt, ohne das gefahr zu laufen, die ganze kiste von ständer zu scheiben.) funktioniert sogar, einigermaßen. ist nur sauschwer zu bedienen, weil es ein alter zug ist, ohne teflonbeschichtung. also keine schmiere, nirgend. lange wird das nicht halten, dann ist das ding verrostet. aber einstweilen kickt es wieder.

kawapech

es gibt einfach kein kawasakiglück in diesem jahr. jetzt ist der kupplungszug durch und zwar richtig. ein glück zwar, daß ich letztendlich dann doch noch bin nach hause gekommen bin. ansonsten aber nur schlechte nachrichten.

mein motorradschrauber ist in urlaub. der als nächstes angesteuerte gebrauchtteilehändler mag die straße nicht überqueren, um sich die sache anzusehen. ich soll vorfahren, auf den hof, der nur sehr uneben gepflastert ist. da kann meine kiste nicht stehen, das weiß ich. höchstens auf den seitenständer, vielleicht, aber von dem krieg ich sie manchmal allein nicht wieder in die senkrechte. die zu kurzen beine. und heute ist ein tag, an dem mir diese art von vorführeffekt mit sicherheit peinlich wäre. so stehen wir dann beide dumm da, und es gibt eben keine beratung. pech.

deshalb ist heute auch der tag, an dem ich einen kupplungszug ausbauen lerne. lernen muß, nachdem dieser just vor der haustür den letzten knacks gemacht hat. das mit dem einbauen wird sich aber sicher noch deutlich schwerer gestalten. falls ich so ein ding, ohne meinen schrauber, überhaupt irgendwo in berlin auftreiben kann. kawa, bj. 86, gibt es sowieso nicht mehr, hat mir gleich der erste angerufene kawahändler verklickert.

immerhin hat er mir zwei weitere adressen gegeben, wo ich es versuchen könnte. eine davon der gebrauchtteiledealer mit dem uneben hof. ja, motorradfahren macht spaß.

mobil

ein bißchen spät vielleicht, aber doch irgendwie gerade recht. die maschine ist wieder da, mit funktionierender kupplung, frisch geputzten vergasern und einem geschweißten auspuff. das heißt, daß ich nun nach über einem jahr wieder ein nahezu voll funktionsfähiges motorrad haben werde. eines, mit dem ich fahren kann, ohne ständig zwischengas zu geben und einen mittelprächtigen lärm um mich herum zu verbreiten. also ohne mich damit bei jedem schnösel zum affen zu machen. besser zur äffin, das kommt ja immer besonders gut. statt dessen ein ruhiger, tuckernder sound, ganz so, wie ich es mag. das ist so fein, und das in dem alter. baujahr 86, also immerhin ein viertel jahrhundert inzwischen. fehlt nur noch die zerfetzte sitzbank, die mal einen neuen bezug vertragen könnte. dann hätte ich sogar noch einen trockenen arsch.

blöderweise habe ich eben versehentlich dieses biozeug getankt. nicht daß ich jetzt in panik wäre, daß mir die alte kiste womöglich um die ohren fliegt. nein. aber sollte man in dieser welt wirklich benzin anbauen?

sonntagsfrust, ohne bike in der sonne

den neuen kupplungsgriff hab ich nun drin, immerhin. (gestern verschämt einen versierten motorradbastler nach möglichen tips und tricks ausgefragt und dabei dann den offensichtlichen fehler erkannt.) hilft aber alles nix, wenn die stellschraube seltsamerweise die oben abgebildete form aufweist. und das, obwohl sie vielleicht gerade ein halbes jahr alt ist. (die kontermutter nicht beachten, die ist deutlich älter.) ich hab den zug da rausgekriegt, kaum zu glauben. (nicht ganz ohne spuren zu hinterlassen, leider.) aber rein krieg ich das ding definitiv nicht mehr. keine chance.

somit ist nun passiert, was ich unbedingt vermeiden wollte. ich muß jemanden herbitten. (shit!)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner