am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

umwege. schottmüllers katze

als alte wuppertalerin hat mich der tod von pina bausch gestern natürlich wie der blitz getroffen. (who the fuck ist michael jackson?) einmal nur habe ich sie selbst tanzen gesehen. unauffällig fast, beinah am rand, einer, ihrer gruppe verbunden. wenn ich mich recht erinnere. aber in diesen stücken war und ist ja immer jedeR solistisch am werk, selbst in den massenszenen. irgendwie. wie könnte oder sollte man das beschreiben? und warum?

es gibt wege, umwege und bögen zur kunst. wozu braucht es da worte? unser täglich brot.

stücke von pina bausch habe ich einige gesehen, mal die mit, manchmal auch die ohne namen. nein, es ist nicht ganz so schwer, wie es immer heißt, an karten zu kommen. es kommt auf das timing an, das ist alles. in wuppertal ist das natürlich bekannt. man notiert sich einfach den vorverkaufsbeginn im kalender. obwohl es sicher auch geholfen hat, daß die beiden hunde einer arbeitskollegin in einem stück als darsteller auftraten und eine andere kollegin hin und wieder die kinder einer tänzerin gehütet hat.

eigentlich wollte ich ja ende des jahres versuchen, noch einmal die sieben todsünden zu sehen, die dann nach berlin zu den berliner festspielen kommen. sieht aber so aus, als wäre es dazu dann doch zu spät. ausverkauft. außerdem hätte ich mir das auch kaum leisten können.

in die trauer mischt sich die schmutzige traurigkeit dieser seltsame stadt, wuppertal, das so viel zu bieten hatte, als ich 1987 dort hinkam. und das mir so sehr im sterben zu liegen schien, als ich das letzte mal dort war. und das sehe offensichtlich nicht nur ich so, sondern zum beispiel auch rainer grassmuck:

Wuppertal — was ist los? Taumelst seit Jahrzehnten unkontrolliert durch die Städtelandschaft des Bergischen Landes. Bekommst nichts mehr richtig auf die Reihe, deine Bevölkerung kehrt dir langsam aber stetig den Rücken.
So stirbst du.

wobei ich zugeben muß: ja, auch ich bin gegangen. fort aus diesem kleinen, eigentlich großartigen ort.

erfolgreich abwracken

gerade ist es verlängert worden, das allgemeine abwracken. ach nein, natürlich nur das sinnlose verschrotten von durchaus funktionsfähigen kraftfahrzeugen. aber was solls, ist doch egal, ob so oder anders, dieses oder jenes. ob autos oder leben. alles neu, macht der mai. ich finde das gut, das paßt doch, dieses wort: abwracken!

klingt fast wie abkacken.

also los, wracken wir ab. in die presse mit dem ganzen schrott, und nicht nur die autos. so geht das nicht, das reicht doch niemals. es braucht mehr, das ist größer gedacht, muß also größer werden. viel größer. das ist im grunde ein globales projekt. so sehe ich das. verwandeln wir doch einfach die ganze welt in hübsch kompakte müllquader, stapelware, und lagern sie aus. dann wäre das zumindest schon mal erledigt. ein anfang, immerhin.

Ein neuer erfolgreicher Tag ist übrigens eine skulptur am wuppertaler kasinokreisel – der, nebenbei bemerkt, übrigens schon lange kein kreisel mehr ist, sondern nur noch so heißt – die von der sparda bank gestiftet dort aufgestellt wurde. normalerweise trägt der erfolgreiche kerl – ist es ein banker? tatsächlich? – natürlich einen schlips, wie es sich gehört, der ihm bei seiner harten arbeit aber offensichtlich immer wieder mal abhanden kommt.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner