am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

hab mich in wien vorgestellt, irgendwas mit gestaltung. bin dabei über eine große bühne gegangen, hinten am vorhang entlang. der war dunkelblau.

stapeltag. oder kettentag. oder wie nennt man das, wenn ein termin am anderen hängt. dazwischen immerhin ein essen mit der geliebten. (in neukölln gibts jetzt einen echten inder. gegenüber vom Ä.) und jetzt feierabend.

memento mori

das eigene mobiltelefon abzulichten, hat etwas peinliches, beinah perverses. total nerdig, ich weiß. aber es geht hier nicht darum, eine neue errungenschaft stolz zu präsentieren, wie es etwa diese apfelfreaks gerne tun. nein, ich muß mich verabschieden.

mobile.jpg

vor fünf oder sechs jahren, ich weiß es nicht mehr so genau, da erwarb ich dieses schöne stück, zusammen mit einer blubbernden homezone. viele wege ist es seither mit mir gegangen, wurde auch mal für ein jahr beiseite gelegt, hat sich dann aber wieder durchgesetzt. ein telefon, wie es sein muß. ohne schnickschnak, keine kamera, keine aufnahmegerät, kein sonstwas, nix. internet soll es können, angeblich. spiele soll es auch geben und einen taschenrechner, aber… nichts davon ist vonnöten. man kann anrufen. und sms schreiben, wenn es unbedingt sein muß. das dauert aber, weil es keine vernünftige texterkennung gibt.
alles in allem, phantastisch, das ding. vor allem, weil es so schön ist. ein handschmeichler nich dazu.
nun ist es aber so, daß nicht ewig währt. so auch dieses nicht. seit einigen wochen schon war festzustellen, daß der tonkomfort merklich nachließ. es schepperte und zischte an meinem ohr, bis zur unkenntlichkeit verzerrt war das, was mir mitgeteilt werden sollte. nervig, obwohl ich wirklich nicht viel telefoniere. absehbar, das ende. also. was tun?
abschied nehmen, ich weiß. nichts ist für immer. doch es fällt schwer, keine frage. ich liebe sie, diese schönen, schönen dinge. die es so nur selten gibt.
(ob aber eines dieser papierdünnen alleskönner in meine hosentasche einzieht, ein vierkantschmuck, in plastik gar, ein musikmaschinenkameramultifunktionsmobiltelefon. und ob ich damit glücklich werde, so wie es z. b. die applewerbung derzeit verspricht. keine ahnung. ablichten werde ich es hier sicher nicht.)

ich bin priviligiert, ich weiß. die nächsten tage arbeite ich zu hause, wie eigentlich sowieso meistens. da tangiert mich das abzusehende chaos nicht allzu sehr. einen termin werde ich wohl absagen müssen, der rest ist notfalls mit dem fahrrad erreichbar. außerdem ist ja dann frühling, ab nächster woche.

mittelmaß

das, was man so am tag aktuelles zu lesen kriegt, ist ja üblicherweise amüsant bis haarsträubend. irgendetwas in dem bereich zumindest. man kann damit leben, meistens jedenfalls.
gut, die kommentare im hsb, zum beispiel unter dieser winzigen streikinfo, sind allzu oft schwer zu begreifen oder gleich absolut unterirdisch. das ist äußerst unschön, damit will ich eigentlich nicht leben. müssen. aber es gehört wohl zum bloggen.
besonders hart jedoch war es heute, kurz darauf in der s-bahn (die übrigens keine sardinenbüchse war, sondern nahezu normal besetzt) auch noch die zeitung aufzuschlagen und auf der zweiten seite über aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche entwicklungen zu lesen. da steht dann auf einmal einfach alles so da, schwarz auf weiß. erschreckend.
und klar. so muß das sein.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner