es wird. immer besser. ich freue mich fast, ein wenig.
Monat: September 2012
herrenjahre
guten tag der herr, sagt die kassiererin an der supermarktkasse. zu mir. das ist echt neu, bislang kannte ich nur junger mann, so nebenbei, ohne genau hinzusehen. und ganz früher die frage nach dem ausweis, weil man mich mit anfang, mitte zwanzig ständig für einen pubertierenden jungen hielt. nun werde ich im alter also zum herrn. naja, es gibt schlimmeres.
kaum mehr stoff
fast kommt es mir so vor, als hätte die blöde lesung mir tatsächlich das lesen verhagelt. in dieser woche vorwiegend den kindle zur hand genommen, erst den tischer, für eine bessere ebookübersicht, dazwischen Andosina von annina luzie schmid. mehr nicht. die kurze novelle ist mir eine ziemlich fremde welt, diese welt der jungen frauen. ich bin schon so lange nicht mehr jung. ich weiß nicht einmal mehr, ob ich jemals jung gewesen bin. vermutlich nicht. dennoch, hier und da reißt mir der himmel auf. oder die erde öffnet sich. ich weiß es nicht so genau, aber schlecht ist das sicher nicht. nur bin ich eben zu alt, zu wenig unfertig, zu sehr ganz woanders beheimatet. seit jeher. eine bessere besprechung findet sich bei den guten büchern der klappentexterin.
auf papier versuche ich es jetzt mal mit einem krimi, den die kaltmamsell mir nicht nur ans herz gelegt, sondern sogar frei haus geschickt hat. aber krimis sind eigentlich auch nicht so recht was für mich. fürchte ich. obwohl, Der Nachbar spielt in südengland. immerhin.
ebook bauen (12)
ich lese das papier, eine seite nach der anderen. es geht. es macht keinen spaß, aber es ist gut. nicht schlecht. das ist genug, denke ich. um die technik habe ich mich immer noch nicht gekümmert, obwohl ich den verdacht nicht loswerde, daß da noch ein pferdefuß wartet. abwarten.
es ist so wichtig, mit den ganzen alten sachen abzuschließen. jetzt. das wird immer klarer. daß das ding bald fertig wird, was auch immer dann damit passiert.
am nachmittag mit madame und dem baby im café über literatur und so. sehr heiter, erhellend und amüsant. baby f. meinte dazu nur: dadadadadadadadadadada usw.
dann noch über alter und den mangel an erwachsensein in dieser komischen zeit. selbst bei mir, dabei übe ich schon fleißig an der 50. (ich weiß noch nicht, ob ich das feiern werde im nächsten jahr, aber ich sollte wohl. und wenn, dann in einem schlichten, schwarzen kleid. das habe ich heute tatsächlich laut gedacht. ich meine, möglicherweise, vielleicht.)
magic
gerade habe ich endlich die wanduhr in gang gebracht, seit anfang des jahres wollte ich das. im grunde ist es auch kein problem, und geht ganz schnell: auf den stuhl steigen, die klappe öffnen, das werk mit dem schlüssel aufziehen, die zeit einstellen, die klappe zu und zum schluß noch das pendel anstoßen.
aber es ist die kriegsuhr, die 46, im jahr nach dem krieg, beinah in der emscherflut untergegangen wäre. das ist meine kleine alltagmagie, heute, daß das übrig gebliebene uhrwerk jetzt hier neben mir tickt, über 66 jahre später.
der krieg ist vorbei.