bisschen hier, bisschen da. geht schon, irgendwie. dieses leben. dann doch noch viel schreiben, besser gesagt: überarbeiten. jetzt nicht so recht lust noch mehr auf worte und was dahintersteckt. nachtn.
Monat: Dezember 2021
eher leicht
so ein tag fängt gut an, wenn die holzlieferung des baumarkts, die zwischen spätmittag und irgendwann am abend angekündigt war, gegen elf telefonisch vorgezogen wird auf: gehts auch jetzt sofort? damit war der einzige termin für heute durch, bevor ich überhaupt anfangen konnte, genervt zu warten. und ich ein freier mann.
der rest war schreiben, auch das mit eher leichter hand und auf die neue art. mal hier ein stück, dann zwischen den einen, fast fertigen abschnitt und einem anderen ein bisschen was einschieben und schließlich kurz vor dem ende des kapitels irgendwas eigenartiges, ganz und gar nicht geplantes einfügen.
aber gut, das gehört in eine andere rubrik, unter eine andere überschrift. eigentlich. obwohl doch das schreiben ganz und gar mitten in mein leben gehört, es sogar zu übernehmen trachtet. immer wieder mal und immer mehr in letzter zeit.
mir ist alles recht.
vom wünschen
am schreibtisch sitzen und schreiben. nun ja, das ist meine arbeit, also tue ich das. heute fast den ganzen tag, mit wenigen unterbrechungen zum wäsche zum bügeln zusammenlegen, essen zubereiten und im wannenbad dümpeln. wenn es gut läuft, ist schreiben eine lust, ein hochgefühl inmitten von klarheit und überraschung. wenn es schlecht läuft, ist es einfach nur ein miserables geschäft, ein übler handel mit niemandem. außer mir selbst.
heute war es so mittel, also eigentlich alles gut, nur dass sich keine zufriedenheit eingestellt hat. das macht nichts, das passiert häufig. dennoch habe ich genau deshalb gerade jetzt nicht die geringste lust, hier auch noch weiterzuschreiben. ausgerechnet heute. ich tue es trotzdem, weil schreiben nicht nur meine arbeit ist.
es ist mein leben, und manchmal kann ich es einfach laufen lassen, ohne dass ich vorher wüsste, was es am ende sein wird. immer öfter eigentlich.
wenn ich mir etwas hätten wünschen können, zu weihnachten, ich würde mehr raum gewählt haben. nicht mehr zimmer, mehr platz oder so, das alles habe ich genug. (eine werkstatt zusätzlich wäre schön, aber davon spreche ich gerade nicht.) ich wünschte, ich hätte mehr raum in mir, mehr angemessene gelassenheit auch und wirkliche weite im denken und wahrnehmen. damit ich tief, noch viel tiefer in den raum greifen kann.
doch wen hätte ich darum fragen sollen. das scheint derzeit nirgends im angebot.
diverse geburten
in mir klebt noch die anstrengung und spannung körperlicher arbeit, in die entspannung finde ich nur schwer. obwohl ich mich heute darum bemüht habe, um möglichst bald ins schreiben zu finden. es gibt termine, wenn auch selbst gesetzte. da würde gern mal sehen wollen.
etwas wäsche habe ich gewaschen, gegen die regeln der zwischenjahreszeit. oder vielleicht so gerade eben noch zurecht, manchen beginnen ja die rauhnächte erst am 25. also heute. und das bett gemacht, ein bisschen was neues wollte ich noch, bevor das kommende jahr beginnt.
von weihnachten ist nichts zu spüren, so ganz und gar überhaupt nicht. das war schon in den letzten monaten ebenso, in den geschäften, im radio und in den zeitungen. es war da, produkte, werbung und musik. ich habe es wahrgenommen, dann aber gleich wieder vergessen. so war es auch gestern und heute und überhaupt. in mir ist kein gedanke daran aufgekommen, nicht einmal ein funke. so ist das also, nach jahren und jahrzehnten ohne ein solches fest. niemals hatte ich einen baum, selten kleine geschenke, eigene rituale haben sich auf die art nicht ausgebildet. wohl auch, weil ich im grunde immer allein war.
diesmal war es wirklich weg, in mir selbst verschwunden. das vor allem. selbst die vermeintlich tiefste tradition verschwindet also irgendwann, ganz von allein. das ist sehr tröstlich.
als nächstes nehme ich mir vor, den eigenen geburtstag zu vergessen. ich glaube kaum, dass mir das gelingen wird. aber kleine fortschritte gibt es auch in der sache. im letzten jahr oder dem davor stand ich nicht mehr in eisläden oder im café mit dem ständigen gedanken: ichhabheutgeburtstag, ichhabheutgeburtstag und niemandsagtwas, weil niemandweißwas. ich hab einfach nur den tag genossen, wie ich viele tage genieße. oder genießen könnte. das ist doch genug, tag für tag.
und dass ich geboren bin, das sieht man ja. sowieso, immer.
kaputt
was für ein tag, ein toller tag. vielleicht die schönsten weihnachten, ever!
nuschelig angefangen, lange rumgelegen, weil faul. dann erstmal kaffee und internet lesen, schnell noch beim optiker angerufen, termin gemacht. so toll es ist, jetzt eine neue brille mit neuen glasstärken zu besitzen, mit der ich richtig gut sehen kann. so komplex ist jetzt die beschaffung der folgebrillen. der glasstärkenunterschied ist so groß, dass ich mich schleunigst um eine bildschirm-, sowie ggf. um eine sonnenbrille kümmern muss. und mindesten ersteres will sorgfältig geplant sein, damit irgendwer den betrag von der steuer absetzen kann. ein teuerer spaß, aber naja. schön auch, wieder schön sehen zu können.
dann also langsam angefangen mit dem bad, mit der farbe. und natürlich war alles viel aufwändiger, hat deutlich länger gedauert, besonders das putzen am ende. fensterrahmen und tür, sämtliches gekachel, den boden natürlich. anschließend fast alles, was in den regalen zu stehen kommt und die wanne, das becken, das klo. usw. ich bin wirklich kein guter putzi, ich hasse das. es hat ewig gedauert. und die lampe habe ich vergessen, fällt mir gerade ein.
davor habe ich nicht nur einmal gestrichen, sondern zwei- und z. t. auch dreimal. musste sein. dabei habe ich fast den ganzen eimer geleert, damit hätte ich gar nicht gerechnet. ein kleiner eimer zwar, aber ein ganz neuer. das ging so gerade eben gut.
gut. ja, es ist gut geworden, bzw. so, wie ich mir das gedacht habe. schönheit muss nicht makellos sein, das ist es, was ich umsetzen wollte. in meinen augen kann schönheit gar nicht makelllos sein, unmöglich. es braucht die risse im leben, die vergangene spannung. wer sagt, dass ich nicht leben kann: mit den gräben und spuren der vergangenheit; klarheit und stabilität ist meine art von schönheit. ja, mein haus steht!
jetzt ist es also fertig, das bad. wieder voll einsatzfähig. hab es natürlich gleich bebadet, der alte marode körper war dann doch am ende, wenn nicht gar deutlich darüber hinaus. kein wunder, nach zirka zehn stunden gerödel. total kaputt bin jetzt ich. trotz heißem wasser und anschließender medikation, also ibuprofenprofilaxe.
und nun? das kommt erst später, aber ich denke mit der küche mache ich es ähnlich, vielleicht zu ostern.
kaputte optik
ich gebe zu, ich habe ein wenig gelogen gestern. das mit dem schleifen war da schon längst erledigt, am dienstag bereits. vier stunden kreuz und quer auf der leiter, und das in einem badezimmer, in dem nicht viel platz ist. über der wanne zum beispiel, das war eine verdammte akrobatik. das ich das überhaupt noch kann, trotz rheuma und alter und dem immer noch lädierten rechten knie. (sagte ich das, dass ich damit im letzten schnee rutschend auf einer brücke gegen ein eisengeländer geknallt bin?)
gestern dann wenig. nur ein paar löcher habe ich verspachtelt, gefegt und gesaugt und dann den text über das zerbröseln geschrieben. das war zeit, weil ich ja seit monaten schon um dieses eigenartige ereignis herumschlawenzel.
das aufbringen des putzgrunds heute hat kaum zwei stunden gedauert. was für ein glück, dass es inzwischen diesen rollputzgrund gibt, der sich fast wie farbe aufbringen lässt. ich weiß noch, wie ich vor jahren dieses zeug, das normalerweise flüssig wie wasser ist, an eine decke bringen musste. mit einem kleinen quast, es war die hölle. das zeug, das per definition klebrig ist, es soll ja schießlich eine geschlossene oberfläche für die weiterbearbeitung bilden, lief mir über die hand, den arm, ins t-shirt, über die achsel seitlich am köper entlang, in die unterhose und das hosenbein, bis auf die leiterstufen. und es klebte am ende überall fest.
morgen kommt dann die farbe, das wird wohl länger dauern. weil ich ein wenig malen will, nicht einfach nur alles überstreichen. da sind so viele schicke macken und gut gestaltete risse, ich will mal sehen, wie ich die betonen kann. und die marode stelle am fenster, die lässt sich ohnehin nicht streichen. schon lange nicht mehr. wenn ich das gleich am morgen mache, kann ich am nachmittag mit dem putzen beginnen und gleich danach alles wieder zusammensetzen. also frohe weihnacht!
das wird allerdings auch langsam zeit. das übelste daran, das bad renovieren zu müssen, ist nämlich, dass ich nach getaner arbeit nicht gemütlich ins bad kann. verdammt!
während der arbeit referiere ich übrigens immer ein bisschen darüber, so vor mich hin. nicht laut, nicht einmal leise, nur innerlich. das habe ich schon lange nicht mehr. das ist lustig.
und das ist gut. mein herz ist ein gewerk, noch immer.
optisch kaputt
in meinem kleinen bad hallt es derzeit, weil ich alles rausgeräumt habe, um frische farbe auftragen zu können.
nun ja, ein bisschen mehr als frische farbe muss ich schon noch investieren, obwohl ich ursprünglich nur nach dem kleinen, vor zirka zwei jahren entstandenen wasserschaden hatte sehen wollen. das war vor monaten, da ist mir das alles (ein wenig) entglitten. die tapete ist quasi von selbst abgefallen; wer bitte tapeziert denn auch eine baddecke? (ich nicht.) der putz um das seinerzeit undichte abflussrohr von oben herum war durch etliche wochen sporadischer durchrieselung natürlich auch nicht so recht stabil gebleiben. eben das hatte ich ja befürchtet. so ist es dann passiert, diese versehentliche zerbröselung.
also, ganz klar gesagt: ich habe innerhalb kürzester zeit mein bad aus versehen (optisch) ziemlich kaputtgemacht. und so ist es dann geblieben, monatelang. jetzt aber habe ich urlaub, außerdem ist weihnachten. da kann, da sollte ich das endlich mal angehen. dachte ich, das ist doch mal was anderes als dieses ewige weihnachtbügeln.
tapezieren will ich aber nun wirklich nicht. ein badezimmer, also echt! und dann noch die decke! deshalb steht jetzt das glattschleifen des putzes an, dann wird putzgrund aufgetragen und zuletzt alles weiß gestrichen. das dauert. obwohl nicht überall die tapete einfach so von allein runtergekommen ist, und an den heilen stellen wollte ich sie dann nicht zwingen. es gibt auch ziemlich unzugängliche ecken im bad, auf klettern oberhalb des wachbeckens habe ich derzeit echt keine lust. keine zeit sowieso.
es wird also ein verdammt wirres bad werden, wenn ich dann mal fertig bin damit. (in den nächsten tagen.) zum teil tapeziert, zum teil nicht, die übergänge sind oft mitten auf einer wand oder an der decke. ich hoffe, die farbe kaschiert das ein wenig, aber eigentlich ist es egal. mein bad ist kaputt, so soll es wohl sein. ohnehin ist der ganze raum recht grottig gebaut, überall liegen rohre frei und es bröselt die wandfarbe, mit der mal wer grob da drübergepinselt hat. (nicht ich.) die silikonkanten waren noch nie besonders sauber, jetzt lösen sie sich hier und da. das repariere ich nur an der wanne, da ist es wichtig. (silikon kann ich einfach nicht.) der rest ist, nun ja. vintage!
komische sache das! eigentlich gar nicht mein stil, aber wer weiß. womöglich wird es am ende ganz schick. (shabby!)