am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen/84

zuerst einmal: keine klagen bezüglich der gewinner*innen. ich hätte zwar eine frau mehr* auf dem zettel gehabt, aber es gibt nie genug preise in kunst und literatur. weil eigentlich so viel irgendwie auch gut ist, auch wenn es schwache stellen hat. auch das hat seine berechtigung und seinen preis.

darüber hinaus rede ich wenig und schreibe hier überhaupt gar nichts über die texte, ich bin keine kritiker*in. früher habe ich das mal versucht, aber nur für die klagenfurttexte. ich dachte, das soll so, doch es geht einfach nicht, ich kann nicht. so etwas ist quasi das einzige, was ich komplett aus dem netz entfernt habe. ich kann nur über das handwerk reden, mitunter, ich kann erkennen und zu vermitteln versuchen, was zuviel ist oder fehlt, was möglich sein sollte. doch auch das tue ich recht selten, mangels gelegenheit.

nach der preisverkündigung bejubelt sich die jury selbst. man hätte gut zusammengefunden oder so, keine ahnung. man kenne sich ja nun schon so gut, hätte zueinandergefunden und funktioniere miteinander. so in der art, das war gegen ende, da war ich schon auf dem sprung zum zug nach wien. außerdem wollte ich das nicht so recht glauben, was ich da hörte. nun gut, das war teil der fernseh-show, und ich sah das spiel von der seite her im garten. so etwas verzerrt, selbst der ton war dort zu schrill. aber auch inhaltlich ging es am kern oder am wurm, wie ich gestern meinte, vorbei.

den wurm kann ich aber immer noch nicht benennen. es könnte etwas mit willkür zu tun haben, das war alles so willkürlich. und die faktische betrachtung oder kritik zwischen den vorwürfen und kleinkriegen kaum auszumachen.

mit der außenbühne hingegen habe ich einen kleinen frieden geschlossen. die letzten zwei lesungen am stamstag habe ich dort verfolgt. das war ein wenig umständlich, weil kaum noch plätze frei waren und mir regelmäßig ein großer kameraarm die 12,5kg-kamera (stand handschriftlich hinten drauf) genau vors gesicht fuhr. eines steht fest, da draußen ist jetzt die party, das wollen die leute sehen und hören. dafür sind sie da. und drinnen, die jury, ist ausgeschlossen, abgekapselt. irgeneine*r von ihnen hat das sogar angedeutet, in der live-show, wenn ich mich recht erinnere.

so soll das sein, deko hin oder her. der text ist die musik und das anschließende reden darüber nur so etwas wie magermilchersatz in pulverform.

* ohnehin hätte es eine frau mehr sein sollen, wenigstens.

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