migränetage, an denen zwingende, unverrückbare termine anstehen, sind grundsätzlich eine katastrophe. gestern also, leicht unter drogen gesetzt, die dann doch nicht helfen wollten, durch die stadt gelatscht. sightseeingtestrunde, auf englisch noch dazu. keine ahnung, worum es genau ging. mir ist, als wäre ich gar nicht da gewesen.
ich erinnere mich an übelkeit und erschöpfung, an viel zuviel sonne, die sich auch durch standhaftes sonnenbrillentragen nicht reduzieren lassen wollte. und an fragende gesichter in meine richtung.
ich ahne, wie ich aussehe in diesem zustand, wie ich wirke. blaß und erschöpft, dauergähnend, das ist ein symptom, das sich unmöglich unterdrücken läßt, mürrisch und verwirrt dazu. da geht nicht viel, das stimmt, und das weiß ich. es gibt kaum konzentration, wenn alles zu hell, alles zu laut ist und keine fokussierung mehr möglich. nach einer weile latsche ich nicht mehr, ich torkel, so sehr ich mich auch bemühe. die erschöpfung will der gravitation nachgeben, mit jedem schritt. die restkraft verbraucht sich auf die art in dem verzweifelten versuch, dennoch aufrecht stehen zu bleiben. irgendwie. dazwischen kämpft das letzte bißchen wille gegen die übelkeit, die sich – wie immer eigentlich – dann doch keinen weg bahnt, sondern im körper bleibt und da gefährlich heftig umherwandert.
was soll ich also sagen? es hilft ja nix, ich muß ausgesehen haben, als wäre ich noch betrunken von der letzten nacht. das ist wahrlich keine schöne vorstellung. eher ziemlich peinlich.
alle tage
retro?
gestern beim aufräumen endlich mal in den beutel geguckt, der mir schon beim umzug vor 1 1/2 jahren irgendwie rätselhaft war. darin ein paar turnschuhe gefunden (sneakers?), die der renner der saison werden könnten. (wenn da nur nicht dieses rot-weiß wäre.) andererseits dürften die dinger rund dreißig jahre alt sein, also nix retro. original! zum beweis genügt ein blick auf das markenschild:
drei riemen, nicht drei streifen!
wait & cut
an den seiten ein bißchen spitz, fragt sie und schnippt mit der schere. ich zucke mit den achseln, ohne brille sehe ich nicht bis zum spiegel. und hinten vielleicht fransig? ich weiß es nicht. vielleicht, sage ich dann, mal was anderes. und schäme mich gleich für diese blödsinnigen satz. wenn du mal weggehst, sagt die frau mit der schere zufrieden, kurz bevor sie dann gnadenlos loslegt und oben gleich ein bißchen zuviel abschneidet. das spüre ich, ganz genau, auch ohne brille. zu spät.
naja, was will man verlangen, denke ich, als ich meine acht euro plus trinkgeld löhne. so ist das eben in diesen läden, in denen man abgefertigt wird wie beim amt oder beim arzt. das wartezimmer ist immer voll, und alle murmeln zum abschied brav auf wiedersehen. wie im chor.
inzwischen hab ich mich schon ein bißchen gewöhnt, merke ich gerade. und gleich gehe ich mal weg, dachte ich mir so. hat die frau ja gesagt.
wait & cut
an den seiten ein bißchen spitz, fragt sie und schnippt mit der schere. ich zucke mit den achseln, ohne brille sehe ich nicht bis zum spiegel. und hinten vielleicht fransig? ich weiß es nicht. vielleicht, sage ich dann, mal was anderes. und schäme mich gleich für diese blödsinnigen satz. wenn du mal weggehst, sagt die frau mit der schere zufrieden, kurz bevor sie dann gnadenlos loslegt und oben gleich ein bißchen zuviel abschneidet. das spüre ich, ganz genau, auch ohne brille. zu spät.
naja, was will man verlangen, denke ich, als ich meine acht euro plus trinkgeld löhne. so ist das eben in diesen läden, in denen man abgefertigt wird wie beim amt oder beim arzt. das wartezimmer ist immer voll, und alle murmeln zum abschied brav auf wiedersehen. wie im chor.
inzwischen hab ich mich schon ein bißchen gewöhnt, merke ich gerade. und gleich gehe ich mal weg, dachte ich mir so. hat die frau ja gesagt.
lesungshinweis
nach dem baden sagt mir der nur selten gemachte schritt auf die waage, daß seit anfang des jahres bald 5 kilo weggehungert sind. ganz und gar absichtslos, also fast eine freude, würde ich sagen. wenn ich nicht wüßte, wie und warum. aber das nur am rande, und nichts weiter an dieser stelle. samstag ist schließlich das große fressen angesagt. äh, lesen meine ich natürlich. ;-)
und ich bin dabei.