am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

jubiläum

heute vor einem jahr nach berlin gekommen. bislang nicht bereut.

home zone

ein riesenvorteil an neukölln ist natürlich das nichtvorhandensein von touristenmassen, wie sie offensichtlich derzeit in der ganzen stadt verteilt sind. nur hier so gut wie gar nicht. keine kameras, die klicken, keine flatternden stadtpläne mit ratlosen, erschöpften gesichtern dahinter, keine vorsorglich vorne getragenen rucksäcke. hier ist alles ruhig.
nur das gerüst, das seit tagen schon ans haus gebastelt wird, geht mir auf die nerven. das permanente quietschen des aufzugs und die lauten kommandos der bauarbeiter. das müßte nicht ausgerechnet an meinem haus stattfinden. zum glück ist meine wohnung bislang nicht direkt betroffen.
und ein fast nackter mann ist dieser tage über die straße gerannt. er trug eine rosa unterhose, immerhin, und verschwand dann in einem hauseingang, wo sich, meines wissens, ein arzt befindet.

niveauvoll

außer der nummer 23, auf dem ersten bild, kenne ich jede dieser ecken, bin sozusagen tagtäglich da unterwegs. mein kiez eben. ;-)
(seit fast einem jahr jetzt.)

planlos

nach und nach wird es besser mit mir und mit berlin. ich wundere mich nicht mehr jedesmal ausdrücklich darüber, daß man einfach so, über die oberbaumbrücke beispielsweise, rüber in den osten fahren kann. das wurde aber auch langsam zeit, das ist ja nun schon lange so. letzte woche war ich dann zum ersten mal ohne stadtplan unterwegs. nicht absichtlich, das würde mir trotz allem noch lange nicht einfallen. dennoch habe ich – fast ohne probleme – zum csd gefunden. zu beiden sogar.
auch heute habe ich meinen stadtplan vergessen. oder besser, ich habe ihn diesmal tatsächlich nicht mitgenommen, weil ich nicht wirklich irgendwo hin mußte. ich wollte einfach nur ein wenig nach draußen, den kopf freifahren. dann habe ich mich aber doch kurzfristig entschieden, einen ganz bestimmten ort aufzusuchen, an dem ich noch nie zuvor gewesen bin. drüben in fhain, nicht gerade heimisches terrain.
die oberbaumbrücke finde ich, blind sozusagen, kein problem. die modersohnbrücke hingegen verpasse ich prompt, obwohl auch die kein thema sein sollte. plötzlich radel ich also an gleisen entlang, am ostkreuz vorüber, und dann sind da wieder gleise im weg. immer weiter nach rechts werde ich getrieben, wo es mich doch innerlich deutlich nach links drängt. völlig zu recht übrigens.
nach ein paar gewagten schlenkern, über kopfsteingeflickte buckelpisten und noch schlimmere bürgersteige, bin ich plötzlich in lichtenberg. so steht es auf dem schild. da hab ich dann doch besser gleich wieder umgedreht.

home, sweet home

neukölln. ich bin offensichtlich härter im nehmen. noch. mir hat aber auch noch keiner ‚lesbe‘ hinterhergeschrien. was sollte ich da dann auch sagen…?

nachtrag neukölln (sweet home, sweet)

eine kurze szene
(ich auf meinem fahrrad, vor einer roten ampel. ein junge – türkisch, kurdisch, arabisch? – vielleicht 10 oder 11, auf seinem fahrrad, auf dem bürgersteig.)
er: gibst du mir ein euro?
ich: nee!
er: ich will kaugummi kaufen.
ich: (denke daran, daß wir früher allerhöchstens mal ein paar groschen gekriegt haben. ohne zu fragen, versteht sich. und ziehe achseln und augenbrauen hoch.)
er: hast du ein freund?
ich: (kopfschütteln)
er: hab ich aber gesehen, mit dem fahrrad.
ich: kann gar nicht sein.
er: doch. der hat mir die zwei euro gegeben.
ich: (fahre los, weil es grün wird. und lache. laut.)

das muß mal gesagt sein

daß berlin in dieser hitze, wie wohl alle großen städte, partiell ganz schön nach scheiße stinkt. was meines erachtens nicht ausschließlich auf die vielgerühmte berliner hundeschaft zurückzuführen ist, sondern sicherlich in nicht unerheblichen maße auf die sinkenden unterirdischen wasserstände. also alles rein menschlich zu betrachten.

kein land?

derzeit sieht berlin so aus, und fühlt sich manchmal sogar genau so an, wie seinerzeit, im sommer 2003, als ich mir diese stadt ausgesucht habe. ob das jetzt ein gutes zeichen ist?
„Kein Land der Welt hielt, was es versprach, wenn man es einmal betreten hatte.“ hab ich mal irgendwo gelesen. (hab ich, glaub ich, selbst mal geschrieben, kann man also nachlesen. ;-)

nachtrag: oh himmel, ein selbstzitat. auch ganz schön peinlich. ;-)

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