am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ein hoch auf die türkischen gemüsehändler in neukölln

es wird wohl zeit, dieses lied einmal zu singen, wo doch in letzter zeit derart viel dreck über die türkischen vertreter dieses wohl schwierigsten einzelhandelszweiges ausgeschüttet wurde. nachts auf dem großmarkt sein, pünktlich und wach, damit die ware rechtzeitig im laden liegt. jeden deutschen jungen würden sie dafür in den himmel loben.

arm wäre es hier, ohne die türkischen händler. armselig, auf das ewig gleiche angebot der discounter, abgepackte massenware stapelweise, angewiesen zu sein. der türkische supermarkt dagegen funktioniert noch wie ein markt. das gemüse sucht man sich selbst zusammen, genau so viel, wie man braucht und möchte. es gibt kartoffeln, zwiebeln und knoblauch einzeln, das ist wichtig in einem einpersonenhaushalt. es gibt drei sorten knoblauch, wenigstens. der ingwer ist frisch, und es gibt ihn, immer. ebenso die frische minze. kein discounter hat das. die fleischtheke, gut, die ist gewöhnungsbedürftig. kennt man ja heute kaum noch, so unabgepacktes rohes fleisch. nur früher, mit meiner oma beim metzger, da gab es noch diese schalen in der theke. und das blut, das sich darin sammelte. also, für eine hühnersuppe ist der türkische händler auf jeden fall immer gut. im winter finde ich dann dort, und nur dort, meine liebste salatbeilage: maronen. ohne würmer. naja, die meisten jedenfalls. in deutschen läden liegen die dinger, wenn es sie überhaupt gibt, meistens so lange, daß man die hälfte wegwerfen muß, weil sie schon zerfressen ist. kein spaß, bei dem preis.

überhaupt der preis. es ist nicht immer a-ware, das stimmt. aber wer braucht die schon? meine gurken müssen nicht gerade sein und kleine kartoffeln sind schneller gar. das preis-leistungs-verhältnis ist ohne zweifel auch besser als im discounter. zumindest beim gemüse, aber darum geht es hier ja.

nicht zu vergessen auch die brote. kaum zu glauben, daß ich ohne fladenbrot aufgewachsen bin.

anti akw 2010

irgendwie ist es schwer zu vermittel, was gestern in berlin los war. das menschenband, das auf diesem unzulänglichen bild am anderen ufer zu erkennen ist, stellt ungefähr ein fünftel von dem dar, was allein von dieser stelle aus zu sehen war. und zwar zu einem zeitpunkt, als ich und unzählige andere meine runde schon durch hatte. ein paar meter hinter mir standen zu der zeit die traktoren, die den zug angeführt hatten. und es ist beileibe nicht das zugende, da drüben. noch lange nicht.

die masse allein macht es natürlich nicht. es gab auch gewagte einzeleinlagen.

und fröhliche protestbootsfahrten.

deutsches volk vor dem reichstag

pünktlich gegen 13 uhr geht es los. ich latsche meine runde, sambatanzend und trillerpfeifend, ziemlich an der spitze des zuges. nach 90 minuten dann umwandern wir dann artig die abgesperrte reichstagswiese, gähnende leere vor der heimstatt des bundestages. die füße qualmen, der rücken schmerzt, doch bald ist es geschafft.

von wegen. der blick über den fluß, hinüber zum hauptbahnhof verblüfft mich: von dort geht die demo immer noch los und los und los und hört nicht auf. ein hinüber gibt es für mich nicht, die schmalen brücken sind mir zu voll. also will ich zurück zum brandenburger tor, wo mein fahrrad steht. schließlich habe ich meine schuldigkeit getan, denke ich. dabei kreuze ich das schier endlose ende des demozuges. die menschen haben inzwischen die reichstagsstufen erobert und auch die wiese ist geflutet. wahnsinn!

mehr dazu auch im HSB von harald.

pisser

beim nächsten typen, der mitten in berlin am hellichten tag in meiner unmittelbaren gegenwart seinen verschrumpelten luller auspackt, um mir grinsend seinen mittelstrahl zu präsentieren, trau ich mich. den schieß ich mit der kamera ab, mal sehen, was dann passiert. vielleicht mache ich auch eine serie daraus, fürs hauptstadtblog.

ob ich die gesichter der herren dann pixeln soll? oder gar muß?

wer zu spät kommt

ich finde das übrigens toll, was da in stuttgart zur zeit passiert. lärm und protest, menschen auf der straße, und das tag für tag. hier in berlin sollten wir uns alle ganz schnell sammeln. am besten in mitte, beim dom. bevor sie noch diesen palast (den, der republik) niederreißen, einfach so.

jugendkultur

wo auf der weserstraße liegt eigentlich dieses neue skaterheim, das in letzter zeit verstärkt frequentiert wird? tag und nacht scheppern die rollen inzwischen hier entlang. erschwerend kommt hinzu, daß ich an einer kreuzung wohne, wo die bretter kurz aufgenommen und auf der anderen straßenseite dann für die lärmende weiterfahrt wieder hingeschmissen werden. das ist echt laut, das nervt! hören die das nicht selbst? vermutlich nicht, die haben ja jetzt alle diese schicken großen kopfhörer auf.

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