am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

grenzwertig

lese im rolling stone ein gespräch zwischen oskar roehler und andreas altmann, die beide gerade bücher über ihre ihre schreckliche kindheit, über ihre achtlosen mütter und ihre leblosen väter veröffentlicht haben. kommt heroisch rüber, zwei alternde männer in leder und schwarz. beinah brachial, diese wut, dieser hass nach all der zeit. und soviel mut, trotz allem und erfolg natürlich. heroisch eben.

tja, wenn ich das täte. ich alternde frau, in leder und schwarz, des pinken ebenfalls nicht mächtig. man würde es dennoch gejammer nennen, möchte ich meinen.

denn die grenzen sind scharf gezogen und werden früh manifestiert, wie ich gestern gelernt habe. es gibt schnuller für mädchen  und schnuller für jungs, ohne funktionellen unterschied. nur die farbe natürlich. und die deko, blümchen gegen raketen. dagegen kommt man nicht an.

re:publica 11.7

es zeigt sich, wieder einmal, daß ich nicht so die zusammenfasserin bin. seminar- oder sitzungsprotokolle zu schreiben war mir immer schon zuwider. meistens finde ich keinen roten faden, womöglich interessiert er mich nicht. oder ich mag die vielen fäden der vielen anderen einfach nicht zu einem einzigen verschnüren, der letztendlich gar nichts mehr besagt. keine ahnung.

ich bin anders. und ich bleibe so. alt genug bin ich ja inzwischen.

nachlesen kann man auf bei re:publica oder auch im webwriting magazin.

etwas überrascht – und natürlich auch wieder überhaupt gar nicht –  bin ich von dem, wie soll ich sagen? feminismusvorwurf? katrin rönicke beschreibt das trefflich und aus medienelitärer sicht läßt sich das thema gut weiterverfolgen.

besonders wichtig jedoch erscheint mir die stimme einer, die überhaupt nicht persönlich anwesend war. antje schrupp schreibt:

Aber jede Theorie, jede politische Bewegung, jede Initiative, die Neues in die Welt bringen will, braucht auch ein echtes, kritisches Feedback. Denn wie soll ich mich weiterentwickeln, wie soll ich Fehler entdecken, wie soll ich auf neue Ideen kommen, wenn niemand mich kritisiert? Wenn niemand mir sagt, was ich besser machen kann, wenn mich niemand darauf hinweist, wenn mir etwas nicht gelungen ist? Das ist die schwierigste Aufgabe, die aus meiner Sicht nun ansteht: Eine konfliktreiche, aber gerade deshalb fruchtbare Diskussion unter Frauen und feministischen Männern hinzukriegen.

hammer und nadel

eigentlich hatte ich ja einen neuen knopf an die hose nähen wollen. dann hab ich aber doch den hammer genommen, damit kenne ich mich einfach besser aus. ging auch viel schneller. (ob das jetzt ein beitrag zum thema feminismus ist?)

pisser

beim nächsten typen, der mitten in berlin am hellichten tag in meiner unmittelbaren gegenwart seinen verschrumpelten luller auspackt, um mir grinsend seinen mittelstrahl zu präsentieren, trau ich mich. den schieß ich mit der kamera ab, mal sehen, was dann passiert. vielleicht mache ich auch eine serie daraus, fürs hauptstadtblog.

ob ich die gesichter der herren dann pixeln soll? oder gar muß?

ausgeleiert

die alte leier, immer wieder noch und noch und noch einmal: warum werden bloggerinnen nicht gelesen? oder, nein! anders noch und viel schlimmer eigentlich: warum glauben bloggerinnen, nichts zu sagen zu haben? ich kann das nicht mehr hören, auch nicht mehr so richtig ernst nehmen. die ewige suche nach dem topthema, nach der topverlinkung, dem toplistenplatz. das ist bullenreiten, weiter nichts. pappmasché. und plastikpolitik.

das leben aber, der alltag, wird aus stein geschlagen. das ist ein stier. und davon liest man in den ach so verachteten tagebüchern.

nicht net

nachteil der verbundenheit via twitter ist natürlich, daß man manchmal ziemlich genau mitkriegt, was die anderen gerade so machen. zum beispiel die frauen in hattingen, beim FrauenImNet-treffen. wäre ja schön gewesen, hat sich aber leider nicht ergeben. eine zugfahrt war einfach nicht drin, die mitfahrzentrale gab auch nichts her, und eine fahrgemeinschaft hat sich erst recht nicht ergeben.

so sitz ich denn nun hier, in berlin, und heule ein wenig in den mond. während es dort garten, bier und gute gespräche zu geben scheint.

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