am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bachmann

ab morgen also wieder mit einem ohr in kärnten, bei den tagen der deutschsprachigen literatur, wie der bachmannpreis seit einiger zeit heißt. wieder ohne die institution ernst grandits – aber wohl auch ohne den katastrophalen dieter moor des letzten jahres – und mit vielen neuen juroren, wie ich höre. bin gespannt, ob paperback fighter noch einmal die zeit findet, die veranstaltung komplett durchzukommentieren.

wie man eine wohnung einrichten soll (2)

Jedes Möbel, jedes Ding, jeder Gegenstand erzählt eine Geschichte, die Geschichte der Familie. Die Wohnung war nie fertig; sie entwickelte sich mit uns und wir in ihr.“

ungefähr das denke ich auch immer, wenn eine dieser brachialrenovierungsshows im fernsehen läuft. an sich interessiere ich mich als alte handwerkerin ja für solche sachen, das muß ich gestehen. da spielt wohl die hoffnung mit, daß es hin und wieder vielleicht doch den einen oder anderen tip geben könnte. möglicherweise sogar eine gestaltungsidee. aber dieser trend, menschen das ganze leben einzureißen, und es ihnen dann  mit unmöglich schickem (ikea)zeugs vollzustellen. das erschreckt mich zunehmend.

Adolf Loos, Wie man eine Wohnung einrichten soll

wie man eine wohnung einrichten soll (1)

Jeder Mensch verläßt mit modernen Nerven den Mutterleib. Diese modernen Nerven in unmoderne zu verwandeln, nennt man Erziehung.“

eine absurde kleine zusammenstellung von texten über moderne (wohn)ideen aus einer (längst vergangenen) modernen zeit. ein wenig wild durcheinander vielleicht. oder ich habe nicht den rechten überblick. aber schöne worte wie todfroh kommen auch drin vor. das gefällt mir.

Adolf Loos, Wie man eine Wohnung einrichten soll

bücherschwemme

ich könnte den bücherstapel, der darauf wartet, gelesen zu werden, leicher messen als zählen. nach themen sortiert: englisches, lyrik, wien, fachliches und sachliches zum thema tagebuch, außerdem die gnazen romane. heute ist noch agota kristof hinzugekommen, die trilogie, weil eine freundin davon erzählt hatte. und weil mek in letzter zeit oft davon schreibt, daß er es liest. oder sogar vorliest.

heißester sommer

ist sicher ganz gut, das buch, aber ich finde einfach nicht rein. keine ahnung, ob das nur im moment so ist, oder ob es auch morgen und übermorgen einfach so bleiben wird. der stil geht mir auf die nerven, immer nur subjekt – prädikat – objekt, mit wenigen ergänzungen.vielleicht ist es das.

das ist ungerecht, ich weiß, ich habe die seiten nur überflogen und dabei keine geschichten und so gut wie keine figuren wahrgenommen. außerdem habe ich eigentlich keine zeit zum lesen, abseits der wienrecherche. interessiert mich alles nicht. gerecht oder nicht, ich lege es jetzt weg, das buch. trotzdem.

Zsuzsa Bánk, Heißester Sommer

leben in wien (2)

ein komisches kleines buch. jahrelang hockt es ungelesen in meinem bücherregal, und jetzt weiß ich auch warum. es ist eigenartig unorganisiert und in einem zum teil recht seltsamen stil verfasst, der andererseits aber auch nicht uncharmant ist.

dennoch, gelesen habe ich es jetzt definitiv nur wegen der wienrecherche, sonst hätte ich sicher nicht hineingefunden. und zumindest die letzten zwei kapitel waren diesbezüglich doch noch ganz aufschlußreich.

„… in Wien, wo man niemals sagt, was man meint, und niemals meint, was man sagt, …“

Rolf Schneider, Leben in Wien

26 features

der größte teil des allgemeinen technikgeschwätzes, in das so viele blogger vertieft sind, geht ja nahtlos durch mich hindurch, meistens sogar gänzlich an mir vorbei. ganz egal, ob es um neue telefone, aktuelle twitter features oder diverse paymentkonzepte geht. interessiert mich alles nicht. (bis es mich dann vielleicht aus irgendeinem grund doch interessiert, ausnahmen bestätigen die regel.)

ich ziehe ja solide basisarbeit vor. die blogger also, die sich mit 26 buchstaben begnügen, simpelste features, die lediglich geschickt zu kombinieren sind. (okay, in deutschland sind es 30, wenn mans genau nimmt.) aber damit bin ich völlig zufrieden, absolut zu beglücken.

das hat mir soeben wieder mal malte welding bewiesen, den ich wohl endlich mal vollverlinken sollte. (auch wenn die seite immer wieder mal mit lausigen ladezeiten aufwartet. scheißtechnik aber auch!) und natürlich tut das seit jeher melancholie modeste, die gerade wieder in absoluter hochform glänzt.

jakob littners aufzeichnungen aus einem erdloch

Wir saßen im Erdloch und unterhielten uns. Es war eine schöne, frühe Sommernacht. … Im Ghetto schrie eine Frau.“

Wolfgang Koeppen, Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch

beeindruckend, beinah der ganze text. nur ein hauch von kitsch, hier und da. besonders am ende. das ist schade. das ist einfach zuviel. fast möchte ich mich dafür entschuldigen.

auch für die eigenartige publikationsgeschichte, die zwar verdeutlicht, wie geschichten entstehen. welchen bezug ein text nahezu immer zur sogenannten wahrheit hat. oder haben kann. anders geht es kaum. dennoch ist das offenliegen dieser zusammenhänge doch ein wenig hinderlich. die frage, die nicht beantwortet werden kann. ist es nun wahr, das alles? wie es da steht? oder ist es doch nur“ erfunden? von einem mietschreiber“ zusammengestellt?

wer will mag vergleichen, den originaltext von jakob littner selbst gibt es inzwischen auch.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner