am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (28)

doch, diesmal schon. die anreise nach klagenfurt war heuer (sic!) beklagenswert. eigentlich nicht viel anders als sonst, als im letzten jahr insbesondere, dennoch war ich ungleich erschöpfter von dem ohnehin nicht sonderlich geliebten reisezustand. müdigkeit ist mir zwar grundsätzlich angenehm, sogar in einem ausmaß, das die sinne verwirrt und die körperwahrnehmung in verwirrung stürzt.

gestern zum beispiel, als ich dem nachwuchs lauschte, wie jedes jahr bevor es hier so richtig losgeht. da kam ich spät, hockte als einzige auf dem boden und hörte noch, vielleicht nicht den text bis ins letzte, aber doch die melodie des vortrags. der körper wollte derweil in sich zusammensacken, wie bei der meditation manchmal, einnicken, hinfallen. was ja nicht schlimm gewesen wäre, ich war ja scho am boden.

die wege durch die stadt, die ich zum glück längst alle auswendig kann, ging ich wie in trance, wie ein pferd, eingespannt, das bei der arbeit routiniert schläft. ein literaturpferd.

erst am abend bei der offizielen eröffnung, nach zwei stunden steinschlaf und plötzlich unter vielen menschen, habe ich mich wieder ein wenig zusammensammeln können. essen und trinken im regen, reden und lachen. literatur eben.

ich könnte nicht klagen, kein bißchen, ich will es auch nicht. ich täte es nicht, wenn mit der müdigkeit nicht immer auch die schmerzen kommen würden, die migräneangst. ich will nicht, aber ich muß vorsichtig sein. so tue ich nun also etwas, was mir schier albern vorkommt. ich sitze im hotelzimer und schaue bachmann im tv. bis gegen mittag oder so, dann begebe ich mich zum lendhafen, wo am nachmittag die wohl wichtigste lesung stattfindet.

ein langer tag, bis in die nacht.

write insight

sieht doch schon viel besser aus, oder? die farbe, die schrift, der hintergrund vor allem. und überhaupt, die schlichtheit. ich mag schlichtheit, sowieso, immer. aber zur zeit ganz besonders.

trotzdem ist das ding ziemlich modern, paßt auch auf tablets und smartphones, recht elegant sogar. es ist also ganz anders als das hiesige uraltmodische blog hier, das technisch längst überholt ist, ich weiß. aber ich hänge nun mal daran und werde ohne jeden zweifel so bald nichts ändern wollen. (auch wenn ich weiß, daß ich absehbar irgendwann mal muß.)

jaja, ich hätte meinen namen da oben auch gern etwas größer und außerdem in einer anderen, dunkleren farbe. leider finde ich mich ausgerechnet da aber gerade nicht rein. mist!

nach über drei stunden basteleien reicht es mir aber für heute erstmal. ich will jetzt einen knopf annähen und eine hosentasche stopfen.

write-insight

und so auch. (die zweite!)

die dritte kommt hier nicht, die ist ja privat. und dementsprechend reichlich unütz, wie ich schon sagte. mußte aber trotzdem, für alle guten dinge und so. man weiß ja nie.

ebooks for free

wer es noch nicht mitgekriegt hat: bei der amazonkrake gibt es derzeit zwei ebooks von mir für umsonst.

in „vater. mutter. kind.“ befindet findet sich eine hübsche weihnachtsgeschichte zur erbauung bzw. erholung nach den soeben durchfeierten und womöglich durchlittenen tagen. wenn das als anreiz nicht reicht, dann gibt es genaueres dazu auch bei kitty koma und jutta s. piveckova nachzulesen. das buch ist eine pralle sammlung aus kurz- und kürzestgeschichten aus den vergangenen 25 jahren.

der blinde ist nur ein heftchen, elf kleine – und wirklich uralte – episoden, die es dennoch verdient haben, mal wieder ins licht zu geraten. also schnell zugreifen, auch wenn er regulär nur das absolute minimum kostet, das die krake zuläßt.

die aktion geht noch bis sonntag, also bitte fleißig weitererzählen und verlinken. herzliches dankeschön. und bitteschön.

keine klagen (26)

unterwegs. die drei stunden schwechat werden mir durch kostenfreies freies wlan erleichtert, es gibt sogar steckdosen. meine person sortiert sich bereits, arrangiert sich zurück in die alte form, reißt sich zusammen. ich mag das nicht, alles sollte anders werden. mehr leben, mehr wort. mehr mut. so sollte es sein. es wird zeit.

(dazu der dunkel grollende schmerz in nacken und schulter. tut so, als sei er nicht da. ich bin eben doch so alt, wie ich bin. auch wenn ich den einen oder anderen zwanzigjährigen offensichtlich locker im schwimmen schlage.)

doch in berlin warten berge. berge, nicht das meer.

keine klagen (25)

über sechs stunden geschlafen, das erste mal in dieser woche. sonst gab der handywecker jedesmal diese erschreckenden prognosen von sich: noch 3h, 38min. oder so ähnlich. die migränepanik von gestern hat sich auch erledigt, keine zusätzliche reiseplage in sicht. nur der nacken schmerzt, tief innen die schulter, bei jeder bewegung. das ist normal, denke ich. das ist immer.

weiter zu denken, fällt mir schwer.

es ist vorbei. in wenigen minuten werde ich wieder heimatlos sein in diesser stadt, noch etwas herumlaufen, proviant kaufen, bevor ich mich zum bus, zum flughafen begebe. drei oder vier stunden werde ich in schwechat absitzen müssen, erst spät am abend wieder in berlin sein. unterwegs.

wo ist das.

keine klagen (24)

eis essen, wasser treten, schlafen wollen und träumen.

nach all dem flach auf dem rücken auf den planken liegen. über dem see, dieses durchsichtige türkis, ein letztes mal. dabei mein herz spüren, wie es mir unverschämt die brust zu sprengen und in den hals zu springen versucht. bald ist es vorbei, alles wieder gut.

dann sitzt zwanzig, dreißig meter entfernt auf einmal die diesjährige preisträgerin auf einer bank. ganz allein, sie schaut sich um, telefoniert, liest in einem buch. woran erkennt ihr, daß sie das ist, daß es nicht nur eine frau ist, die ihr ähnlich sieht, fragt kathrin passig. es ist die haltung, sage ich, denn das gesicht kann ich auf die entfernung auch nicht erkennen.

frau petrowskaja sitzt wie sie steht, wie sie schreibt. das ist haltung. das ist mehr als das, das ist schlicht sein. also weniger eigentlich.

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