am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

erfolgreich abwracken

gerade ist es verlängert worden, das allgemeine abwracken. ach nein, natürlich nur das sinnlose verschrotten von durchaus funktionsfähigen kraftfahrzeugen. aber was solls, ist doch egal, ob so oder anders, dieses oder jenes. ob autos oder leben. alles neu, macht der mai. ich finde das gut, das paßt doch, dieses wort: abwracken!

klingt fast wie abkacken.

also los, wracken wir ab. in die presse mit dem ganzen schrott, und nicht nur die autos. so geht das nicht, das reicht doch niemals. es braucht mehr, das ist größer gedacht, muß also größer werden. viel größer. das ist im grunde ein globales projekt. so sehe ich das. verwandeln wir doch einfach die ganze welt in hübsch kompakte müllquader, stapelware, und lagern sie aus. dann wäre das zumindest schon mal erledigt. ein anfang, immerhin.

Ein neuer erfolgreicher Tag ist übrigens eine skulptur am wuppertaler kasinokreisel – der, nebenbei bemerkt, übrigens schon lange kein kreisel mehr ist, sondern nur noch so heißt – die von der sparda bank gestiftet dort aufgestellt wurde. normalerweise trägt der erfolgreiche kerl – ist es ein banker? tatsächlich? – natürlich einen schlips, wie es sich gehört, der ihm bei seiner harten arbeit aber offensichtlich immer wieder mal abhanden kommt.

immer dasselbe in den täglichen nachrichten (38)

„Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem.“

so richtig verstehe ich ja nicht, warum der papst kritisiert wird für seine erneute kondom-äußerung. ich meine, was kann er denn allen ernstes zu dem thema schon anderes sagen? was wird denn da von ihm erwartet?

natürlich ist es lächerlich und gefährlich, was er erzählt. gerade deshalb wäre es womöglich wesentlich wichtiger, diese person und institution insgesamt in frage zu stellen. mit der gleichen radikalität.

wahljahre sind keine herrenjahre

das wahljahr scheint endgültig eingeläutet. bald schon werden die feinen risse, die bislang nur spürbar sind,  deutlich sichtbar gemacht. sekunden später bauschen sich abgründe auf, fast wie von selbst. so ist es doch immer. lächerlich.

was meinen segen zu der veranstaltung angeht, so bin ich derzeit skeptisch. zum ersten mal erwäge ich, mich komplett zu verweigern. das wird doch nix, das ist doch jetzt schon klar. im september nicht. und danach sowieso. macht alles nur noch schlimmer.

schmidt liest vor

lesen statt leben oder schreiben. so ungefähr kenne ich das zumindest, obwohl ich auch in meinen besten zeiten nie und nimmer auf 100 lesungen im jahr gekommen wäre. selbst, wenn ich mich richtig ansgestrengt hätte. keine chance.  jochen schmidt berichtet mehr über den schreiber als vorleser im freitag, dem papierfreitag übrigens.

wer ist schmidt, hätte ich jetzt beinah gefragt. aber dann fiel es mir wieder ein.

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