im grunde ist keine gute zeit, der kopf schmerzt schon am morgen, noch vor dem erwachen. und die dinge zerbröseln, bevor sie sich überhaupt manifestiert haben. geld ist da manchmal nur ein randthema, wer hätte das gedacht. das soziale klima, besonders hier in neukölln, ist in der tat hart. wie in der nächsten kolumne zu lesen sein wird, wenn es denn eine solche wird. ich neige ja mehr zur story, aber was solls. und wenn georg sie nimmt, natürlich, denn eigentlich bin ich ja nicht dran.
dennoch arbeite ich viel, wenn ich auch kaum zum schreiben komme. mit einem mal ist zuviel organisation im gange, zum glück. G ist wieder aufgetaucht. (die eine, nicht die andere. ;-) G aus B, sollte ich vielleicht sagen. wobei B (leider) nicht berlin meint. aber diesmal scheint die sache wirklich in gang zu kommen, die gradiose kampagne eines unheimlich kompetenten übersetzerinnenteams. das wurde aber auch zeit. für bessere zeiten, meine ich.
unter tage
interpunktion
die letzten feinheiten sind fast immer die zeichen, nicht mehr die worte. oder aber worte wie: und, aber, doch, auch, oder, … das allein ist noch in bewegung. die MEMORY-Mementi (ganz unten) arbeite ich gegen den strich. sprachfluß und interpunktion stimmen nicht überein, sätze greifen über die punkte hinaus. wenn es denn sätze sind. oder punkte. wenn alles zerbricht, bleibt nur atemlosigkeit und angst. so ungefähr sollte es sein. aber ob das reicht?
scheißarbeit
neuer komplettausdruck MEMORY, seitenzahlen korrigieren, bleistiftarbeit übertragen, ausmustern, was schon erledigt ist, undsoweiterundsofort. in dieser phase des ordnens passiert immer wieder folgendes – der text explodiert, will sich wieder bewegen, mit einem mal, ist kaum noch zu halten. nichts kann ich weniger gebrauchen derzeit. anderes steht auf der liste, anträge und ausschreibungen. außerdem wäre da noch dieses projekt.
business as usual
schreiben ist ein spiel, für eine ganze weile. dann wird es arbeit, aber das macht nichts. es ist eine reichhaltige arbeit, voll von zufriedenheit und geschenken, wie es sonst wohl keine gibt. zu schluß aber wird es business – was sonst? – und da hört der spaß auf. selbst wenn ich zugeben muß, daß ich mich auch darauf einigermaßen verstehe, mit allen fehlern und komplikationen, ist es mitunter unerträglich. die absagen zu sammeln, zu stapeln, in stehordnern und emailpostfächern. und dabei zu wissen, daß es nichts, rein gar nichts mit meiner arbeit zu tun hat. und dennoch.
schreibt mir eine agentur auf meine anfrage von vorgestern heute dieses: ‚Wir möchten Ihren Text nicht noch einmal prüfen und können uns nach wie vor keine Vertretung Ihres Manuskripts durch uns vorstellen.‘ es war zwar nur ein mißverständnis, ich hatte lediglich die vorangegangene recht nette email zwischenzeitlich verschludert. nur deshalb hatte ich mir überhaupt eine nachfrage erlaubt. dennoch hocke ich nun wohl in der kiste ’nervige hobbyschreiberlinge‘, ‚übles bettelvolk‘ und ‚armselige möchtegerndichterin‘. oder so ähnlich. na, herzlichen dank.
fazit: es ist einfach kein durchkommen, und irgendwann reicht die kraft nicht mehr, das ist abzusehen. einstweilen flüchte ich in arbeit. nur so bleibt der kopf frei von dieser mischung aus hochmut und demütigung, die dieses business – vermutlich auf beiden seiten – beherrscht.
oder sollte ich sagen demut? aber wo kämen wir da hin?
work in progress
ich tue unsinnige sachen, wieder einmal. jetzt, wo es zu spät ist, vielleicht, bastel ich den ultimativen auszug aus MEMORY. ich packe eine linie aus der 5er reihe zusammen, fädel Memento II-IV ein und dazu zwei verse, also sex. (was nunmehr niemand verstanden haben mag. ;-) aber so kommt es gut. ich schiebe das ganze auf 20 seiten zusammen (schriftgröße – scheint in diesem fall vertretbar), auf die art taugt es immerhin für einen stipenumsantrag. das wiederum macht kaum sinn, die werden grad auf mich gewartet haben, ausgerechnet in berlin. aber manchmal ist nichttun um so sträflicher, wie in diesem fall. und das weiß man schließlich auch nicht, wofür das ding dann doch noch alles zum einsatz kommen mag.
außerdem bin ich in dem zusammenhang natürlich wieder eingestiegen in den text. nicht, daß ich das gut fände, es ist anstrengend und angstbesetzt. korrekturkonzentration ist eine art allmacht, alles steht oder fällt. und immer ist da die frage, ob ich nicht längst zu weit gegangen bin, den bogen überspannt habe. natürlich läßt sich ein text immer und immer weiter bearbeiten. jeder tag ist neu, jeder tag ist anders. aber es gibt diesen punkt, wo es keinen sinn mehr macht. und der ist wichtig. bei MEMORY eben bin ich nicht mehr sicher, lange schon nicht mehr. ob ich ihn nicht verpaßt habe. acht jahre für wenig mehr als 120 seiten ist ohnehin schon eine mittelprächtige katastrophe.
A Room of One's Own
forderte bekanntlich Virginia Woolfe, damit frauen zum schreiben kommen. gut, das mit dem raum ist – zumindest in meinem fall – nicht so sehr das problem. aber erinnert sich noch jemand daran, daß sie als weitere forderung noch eine bestimmte gesicherte(!) summe an pfund im jahr hinzugefügt hat?
(ist schon mal jemandem aufgefallen, daß sich innerhalb von 10 minuten gegoogle keine vernünftige, will meinen verlinkbare, page zu virginia woolfe finden läßt?)
A Room of One’s Own
forderte bekanntlich Virginia Woolfe, damit frauen zum schreiben kommen. gut, das mit dem raum ist – zumindest in meinem fall – nicht so sehr das problem. aber erinnert sich noch jemand daran, daß sie als weitere forderung noch eine bestimmte gesicherte(!) summe an pfund im jahr hinzugefügt hat?
(ist schon mal jemandem aufgefallen, daß sich innerhalb von 10 minuten gegoogle keine vernünftige, will meinen verlinkbare, page zu virginia woolfe finden läßt?)
prioritäten
viel zu tun. so viel, daß ich der einfachheit halber immer ‚das falsche‘ tue. ich bastel also an write-insight rum, behebe ein paar übertragungsfehler, die sich beim eiligen serverwechsel anfang august, kurz vor dem umzug, eingeschlichen haben. dazu schleichen sich dann ein paar strukturverbesserungen ein, und schon bin ich im thema, mitten drin. MEMORY, die protokolle, mein persönlicher ursprung dieses weblogdings hier, jetzt. alles ganz anders, inzwischen, lange her.
dann zähle ich die absagen durch, die ich für MEMORY inzwischen erhalten habe. 14! von 19, wenn ich mich recht erinnere. der rest schweigt oder ist möglicherweise in wtal verloren gegangen. an den text selbst traue ich mich schon lange nicht mehr, nicht einmal in die nähe. was wohl ein fehler ist, ich weiß.
damit also beschäftige ich mich. statt den soziantrag auszufüllen, die caos3005seite zu bearbeiten und volkshochschulen und sonstige potentielle auftraggeber aufzutun. aber noch ist ja nicht aller tage abend.
'vom sterben'
die kolumne steht, hier und bei mir auch. (alte rechtschreibung!)
jetzt gleich laufe ich zum baumarkt, hin und zurück, die letzten zuschnitte für die abstellkammer abholen. ach, immer dieses gelatsche in berlin.
immerhin scheint die sonne.
vielleicht sage ich später mal was dazu, warum ich eigentlich hier bin. wenn mir dazu überhaupt noch etwas einfällt.