gleich morgens weiter im text, muß ja fertig werden das ding. zuerst in papier, dann die änderungen schnell in die datei eingepaßt. mit den üblichen weiteren wandlungen, kein problem. eine seite habe ich zunächst ausgelassen. das stück, das ich gestern nacht noch frisch eingefügt habe. vom gedanken her genau richtig, aber da muß ich jetzt gleich noch ran. stilistisch. und dann sicher morgen noch einmal, wenigstens.
mal sehen. zeitlich könnte es aber hinkommen, bis samstag.
roman
totes land – abstecher (1)
noch ein paar stunden im text ‚rumgefuhrwerkt‘, wie meine oma sicher dazu sagen würde. montagearbeiten. es läuft, aber einfach ist es nicht. er muß schließlich für sich allein funktionieren, abseits von ‚totes land‘. einen anderen titel hat er jetzt immerhin schon mal. einen anderen kern auch.
sechs seiten (30 x 60) sind erlaubt, ich bin hart an der grenze. insgesamt stimmt es aber noch nicht. etwas fehlt, der feine riß in die tiefe.
morgen ist auch noch ein tag. (zu dumm, daß der 31. ein sonntag ist, stelle ich gerade fest.)
totes land (16)
kleiner abstecher wegen einer ausschreibung, deadline in vier tagen. ich nehme ein kapitel heraus, das in der abfolge eigentlich noch nicht ansteht, und schreibe es erstmal wettbewerbssgerecht. normalerweise arbeite ich ja ganz langweilig, seite für seite, beinah chronologisch. jetzt ist es ein seltsam gefühl, dasselbe material in zwei recht unterschiedliche richtungen zu bewegen. vor allem, den abzweig zuerst zu formulieren. macht mir fast ein wenig angst.
totes land (14)
ein paar kleine bruchstücke notiert. nein, besser gleich umgesetzt. ein sehr kurzes kapitel, wenig mehr als eine seite im rohbau, und dann gleich das nächste angefangen. oder vielleicht zwischendurch schon. keine ahnung, was ich davon halten soll. ist ja sonst nicht meine art, so durcheinander zu kritzeln. (fühlt sich an wie kritzeln, obwohl ich doch die tastatur benutzt habe.)
morgen sehen wir weiter.
totes land (13)
große pausen, immer kommt etwas dazwischen. erst der weihnachtstext, jetzt die steuern. überhaupt spielt die konzentration verrückt, das hirn und das herz. ich weiß auch nicht.
vermutlich nur eine sache der entscheidung. die entscheidung einfach weiterzumachen, wann und wie auch immer. material ist genug da, notizen und ideen. kein problem eigentlich.
hoffentlich.
totes land (12)
kurze, totmüde phase, gleich nach mitternacht. dann aber doch noch in den text geguckt. erst papier, anschließend datei. nur kleine korrekturen. einen namen geglättet, einen falschen hinweis gelöscht. außerdem festgestellt, daß noch ein kapitel zwischengeschoben werden muß, um den textfluß nicht zu gleichförmig werden zu werden.
vielleicht ist das aber auch nur eine dumme macke, mit den kapiteln immer auch thematische wechsel vorzunehmen zu wollen. im film wird doch auch innerhalb einer szene, oder sequenz oder wie immer das heißen mag, geschnitten. am selben ort sogar, mit demselben personal, mitten im satz. also?
dennoch muß ja das kapitel, daß ich einzuschieben gedachte, irgendwann geschrieben werden. es schadet also nix, mich darin ein wenig zu vertiefen. zum schreiben bin ich dann doch zu müde, jetzt.
vielleicht begreife ich irgendwann mal, daß ich ja auch nachträglich montieren könnte. rein theoretisch. ein bißchen zumindest. (aber da hat wohl jeder so seine art.)
totes land (11)
back to the story. grundstruktur und gewebe werden langsam fester. sehr langsam, aber immerhin. fast schon tragfähig. und während die eine geschichte sich ihren konkreten weg bahnt, macht sich bereits eine andere idee bemerkbar. bislang kaum mehr als eine stimmung, eine gegend, wie eine fotografie. noch stumm und regungslos. das wäre was, denke ich, wenn das was würde. aber eines nach dem anderen.
totes land (10)
immer noch beim thema waffenwahl. es ist nicht so, daß unklar wäre, ob es eine schußwaffe oder irgendetwas anderes sein soll. das weiß meine hauptfigur durchaus. zwar jetzt noch nicht, aber ich weiß, daß sie es bald wissen wird. nur, warum ist noch nicht geklärt. schließlich macht es einen gewaltigen unterschied, ob sie sich ein solches gerät absichtlich und gezielt besorgt, oder ob das instrument ihr zufällig in den schoß fällt. wobei das ja immer so eine sache ist mit dem zufall in der storyplanung. gar nicht so einfach.
ganz am rande, und wegen luckys bemerkung, fällt mir meine persönliche waffengeschichte wieder ein. kaum zu glauben, daß ich eine solche habe. als stadtkind, meine ich. ist allerdings auch nicht weltbewegen, die sache.
mein opa, der bergmann im ruhrpott, hatte natürlich tauben. und wer tauben im schlag hat, hat auch einen haß auf wildtauben. und deshalb vorsorglich ein paar luftgewehre im schuppen. ich fand die dinger immer klasse, obwohl – oder vielleicht gerade weil – ich sie nicht einmal anfassen durfte. ich habe das natürlich trotzdem immer wieder gemacht, hab ihr gewicht gespürt und sie auf dieselbe art geknickt, wie auch mein opa das gemacht hat. mehr hab ich mich nicht getraut, immerhin hab ich auch meinen opa nie schießen sehen. ich habe mir zwar zeigen lassen, wie die munition aussieht. kleine, wie trapeze geformte metallteilchen. auch sehr schön, diese dinger. aber weiter habe ich mich nicht getraut.
insgesamt betrachtet natürlich alles sehr vernünftig. mein opa hat mir sogar ein holzschwert gebaut, als ersatz, und liebevoll zwei holzgewehre aus einem brett ausgesägt. mit einem loch drin für den zeigefinger und einem riemen dran zum schultern. auch die habe ich geliebt, zumindest solange ich bei ihm zu besuch war.
bei mir zuhause hatte ich die üblichen waffen aus der spielwarenabteilung. solche, wo man knaller reintun konnte. entweder sechs- oder zehn- oder zwölfschußringe aus plastik, die recht zuverlässig schossen. oder wabbelige papierspiralen mit sehr viel mehr schuß, die aber häufig nicht funktionierten. das war zwar wesentlich billiger, aber es sah irgendwie blöd aus, wenn die verschossene papierrolle oben aus der waffe wie aus einer registrierkasse herauskam. (gibt es sowas eigentlich noch? ich war schon lange in keinem spielwarenladen mehr. vielleicht sind kinderleben ja inzwischen völlig gewaltfrei. ;-)
als mein opa starb dachte ich, daß ich gerne die beiden gewehre haben würde. wer denn sonst? natürlich war mir auch klar, daß das nicht möglich sein würde. deshalb habe ich gar nicht erst gefragt. damals war ich gerade erst fünfzehn. so sind die waffen meines opas verschwunden, irgendwann, als meine oma aus dem halben zechenhaus mit garten in eine etagenwohnung umzog. ich habe keine ahnung, wohin.
(dafür hat, nach etlichen jahren, auf vermutlich verschlungenen verwandtschaftlichen umwegen, tatsächlich die bohrmaschine meines opas zu mir gefunden. ein schweres, inzwischen über dreißig jahre altes gerät, für das er selbst den holzkoffer konstruiert hat. das ist doch auch was.)