am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

stuttmann täglich

nachdem ich dem täglichen zeitungskonsum nunmehr bald entsage, fällt mir doch das eine oder andere auf, das ich eventuell vermissen könnte. die freitagsnachrufe zum beispiel. und die sonntäglichen miniaturen auf der letzten seite. zumindest für die tägliche bespaßung wird aber weiterhin gesorgt sein. auf klaus stuttmann muß ich nicht verzichten, wie ich gerade entdeckt habe.

von wegen tageszeitung

nachdem ich mich nach langer, genaugenommen jahrelanger bedenkzeit, endlich entschlossen habe, von der täglichen tagesbespiegelung in papierformat abstand zu nehmen und auf ein wöchentlich erscheinendes meinungsmedium zu wechseln, erhielt ich postwendend von dem fortan verschmähten verlag eine herzliche kündigungsbestätigung, der gleichwohl eine abobestellkarte beigefügt war.

die ich aber nicht auszufüllen gedenke. papier lese ich nur noch, wenn mir der tag die muße dazu läßt. der rest ist online, das ist einfach so. und überhaupt, vielleicht auch mal das eine oder andere blatt. kann ja auch nicht schaden. die taz zum beispiel. (die täglich! das wäre eine überlegung wert. aber das kann ich mir leider nicht leisten.)

eigenartige klassifizierungen in den täglichen nachrichten (50)

nachdem die gruppe der jugendlichen kampftrinker endgültig totgeschrieben ist, geht es nun tendentiell überalkoholisierten senioren journalistisch an den kragen. bei der taz sieht das dann so aus:

Exzessives Kampftrinken von Jugendlichen ist nicht neu – doch die Alten holen auf. In Berlin und Brandenburg werden immer mehr Menschen zwischen 50 und 60 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken eingeliefert, während die Fälle bei Jüngeren stagnierten oder gar zurückgehen.

menschen zwischen 50 und 60 sind also senioren. anders gesagt: sie gelten offensichtlich als alt. das ist gut zu wissen. dann hab ichs ja nicht mehr lang bis zur berliner alten, die sich nach kräften besaufen kann, ohne dabei aus der rolle zu fallen.

kleinere katastrophenmeldungen in den täglichen nachrichten (49)

weil es so schön ist. hier noch einmal der tagesspiegel zum thema jobcenterflucht:

Eigene Angestellte haben die Arbeitsgemeinschaften nicht. Von den rund 60 000 Menschen, die in den Jobcentern arbeiten, kommen etwa 36 000 von der Bundesagentur. Knapp 20 000 sind bei den Kommunen unter Vertrag. Auch von Zeitarbeitsfirmen und der Telekom kommt Personal. Die Personalservicegesellschaft Vivento schickt Ex-Telekom-Beamte bei Bedarf in die Jobcenter.

papier

ich übe gerade, zeitungen online zu lesen. netvibes ist da sehr behilflich, keine frage. eines steht ja schon lange fest: die tagespresse auf papier zu beziehen, lohnt sich so gut wie gar nicht mehr. neues gibt es da kaum noch. nicht, wenn man (fast) täglich einen rechner zur verfügung hat. was solls also?

eines fehlt natürlich zum intensiven lesen. stift und marker, schicht für schicht, wenn es um wirkliches verstehen geht: das papier. ich bin und bleibe ein papiermensch.

dumme ideen in den täglichen nachrichten (48)

immer wieder dasselbe. die löhne sind niedrig, daß es vielen zum leben nicht reicht. aber schuld sind natürlich der arbeitslosen, ihre unlust und faulheit.

„Wir haben gerade in Berlin extrem viele Menschen, die sind gesund, die sind arbeitsfähig, und die haben schlichtweg keine Lust, zu arbeiten. Denen kann ich nicht genau so viel überweisen wie einem, der morgens aufsteht und Busfahren geht. Das ist nicht gerecht.“

so ist es richtig, das ist der einfachste weg. von oben nach unten, immer schön drauf. treten. das macht sich gut, da doch jeder gerne mit. so kurz vor den wahlen.

das zeugt ja von einer unglaublichen juristischen sowie sozialen kompetenz. oder gar von einer kombination aus beidem.

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