in letzter zeit muß ich ja immer wieder mal über die modersohn-brücke, da liegt das modersohn-magazin irgendwie nahe.
Monat: September 2008
rainbowfeeling in neukölln?
in der stinknormalen eckkneipe vor meinem schlafzimmer, so eine von der art, wie ich sie eher nicht betrete, allein schon aus qualmtechnischen gründen, ganz zu schweigen von den dort beständig ein- und ausgehenden hunden, passiert heute irgendwie etwas äußerst eigenartiges. ich weiß auch nicht, es macht mir angst, glaube ich. was ist das nur?
ganz ohne arbeiten geht es nicht, das ist klar. wo kommen wir da hin, einfach mal so gezielt nichts zu tun. so geht das einfach nicht. hab also gestern doch noch alles gut durchsortiert. so muß das sein. damit es dann heute und morgen und übermorgen und am montag usw. flott weitergehen kann.
frei und flexibel
36 stunden migränebedingt ausgebucht. arbeitszeitverlust. einkommenseinbuße. lebenszeitverminderung. naja. so ist das eben. zum glück kommt ein solcher totalausfall nicht mehr allzu häufig vor. in festanstellungen war das schlimmer, damals, wenn ich mich recht erinnere. häufiger auf jeden fall, die starre fördert das wohl. jetzt, im freien fall, tag für tag, packt es mich nur noch alle drei monate oder so. vielleicht. aber dann richtig.
heute bemühe ich mich, trotz arbeitsstapel, einfach mal einen tag wochenende zu machen. besser ist besser. also gezieltes nichtstun. frei haben, statt frei sein. und das wetter paßt auch. also ich bemühe mich. zumindest gleich dann, wenn ich mit dem gröbsten durch bin, an dem ich jetzt schon seit einer stunde sitze.
böse schafe
angefixt bei einem besuch der langen buchnacht im april, bestärkt durch den wunsch, etwas über humor zu lernen. also wie bringt man diese (böse) komik in ein buch? das begreife ich einfach nicht. und katja lange-müller scheint es ja zu wissen.
inzwischen habe ich Böse Schafe gelesen, bin aber immer noch nicht klüger. was ist das nur? was hatte ich erwartet?
es ist eigenartig. das buch ist gut, keine frage. macht mich aber wesentlich weniger lachen, als ich erwartet hatte. es ist böse, hart und entlarvend für alle beteiligten. es geht tief und nah mitunter. es ist bitter, durch und durch. und das alles ist komisch, ja. genau das ist es.
aber wie, verdammt, geht das? liegt die kunst der komik vielleicht doch vorwiegend in der person? und gar nicht in der sprache selbst? (dann wäre das ja eigentlich kein problem. aber so einfach ist es vermutlich nicht.)
verweis ins hsb
endlich bin ich heute dazu gekommen, diesen ansatz etwas konkreter auszuformulieren. zu lesen im hauptstadtblog: Kellergang
sprachesoterik
wie sag ichs dem kunden? daß, wenn er in einem etwas windigen marktsegment als solider anbieter rüberkommen will, sich besser nicht als „solide“ bezeichnen sollte. zumindest nicht in der headline.
sprache ist ein unscharfes instrument, sie muß in jeden fall interpretiert werden. daran führt kein weg vorbei. interpretaion ist kommunikation, im wesentlichen zumindest. leerstellen im text werden grundsätzlich freier interpretiert als vorsorglich mit einem wenig konkreten wort umgrenzte bereiche. das ist gut, sehr gut sogar. das ist der kern von lyrik. und werbung.
eigentlich logisch, oder?