am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

mäuse melken?

ich finde online sprachportale ja grundsätzlich eher schwierig. ich mag auch keine vorschriften, wo es eigentlich keine gibt. einen duden besitze ich dementsprechend schon lange nicht mehr. einfach um zu zeigen, daß es regelungen gibt, an die man sich nicht zwingend halten muß.  für die neue deutsche habe ich den aktuellen wahrig hier. in gebundener ausgabe. das reicht, um grammatik nachzuschlagen. die vielen schönen neuen kannbestimmungen.

für alles weitere, die kleinen unsicherheiten am späten abend zum beispiel, reicht google. oder auch mein baby babylon, immer nur einen mausklick entfernt. (achtung, kostet geld.) rechtschreibung ist ja eher nachrangig, abhängig von grammatik und absicht. vielleicht.

aber okay, wie bekomme ich zum beispiel mithilfe von pons heraus, wie „zum mäusemelken“ geschrieben wird. 1. groß oder keine, 2. zusammen oder getrennt? na? ich vesuche es also so, wie ich es vermutliche schreiben würde, groß und zusammen. die antwort wabert zwischen mauscheln, mausefalle und abmelken. (mausefalle natürlich groß geschrieben, nur hier halt nicht.) was nicht sehr hilfreich ist. vermutlich mache ich irgendetwas falsch, ich versuche es also wie im lexikon und gebe maus ein. bringt aber auch nichts. naja, immerhin die mehrzahl.

zugeben muß ich an dieser stelle wohl, daß auch mir mein wahrig auf anhieb keine antwort nennt, die ich nicht in der grammatik suchen müßte. wo aber ist bei pons die grammatik? kann mir das mal wer verraten? ich fürchte, ich bin einfach zu blöd, die zu finden.

und was mache ich im erstfall mit solchen sätzen: Dieses ständige Maulen zehrt am Sein und Tun der nicht ändern Wollenden. okay, da fehlt vermutlich ein s am nicht, nur so macht es einigermaßen sinn. (ja! sinn machen, ich schreibe so etwas. ganz bewußt.) vielleicht soll es ja auch zerrt heißen und nicht zehrt, keine ahnung. klar auch, daß im grunde einfach nur der ganzen satz umgeschreiben werden müßte, um ihn überhaupt lesbar und verständlich zu machen. aber das soll in dem fall mal nicht erlaubt sein.

also sind diese nichts ändern wollenden derart zum mäusemelken, es ist zum verrücktwerden.

werden die wollenden jetzt groß geschrieben? arbeitet man vielleicht mit bindestrichen? ganz bestimmt, oder? und was wird in dem fall groß geschrieben? und was klein? und warum? ich bitte um antworten, online hilft da nichts. nicht mal eine massenabfrage via google. oder dieses neue deutschredaktionsblog, das ich einfach mal ohne bindestrich schreibe. geht auch.

auf grammatik nachschlagen habe ich aber gerade keine lust mehr. es ist 23 uhr 23.

neues rechtschreibportal – werbung könnte nicht schlechter sein

jetzt war ich mal einen tag nicht zugegen, habe mich weder um den vodafonequatsch noch um sonst irgendeine werbung gekümmert. da flattert mir der pr-mist doch glatt ins haus. ein grünes schulheft von pons, liniert für die erste oder zweite klasse, enthält einen rot korrigierten hsb-artikel von mir. note 3, wegen 6 fehlern, von denen 3 keine sind, sondern interpretationssache. zwei weitere sind übertragungsfehler, die einem – bei einem selbst verfaßten text – erst nach dem zweiten oder dritten lesen auffallen. weil man den text auswendig kann, nach einer weile. weil man worte liest, die nicht dastehen, weil man änderungen vergißt, die man einfach hineinliest. alle wurden von mir bereits entdeckt und nachträglich geändert, bevor mir das in einem schulheft beigebracht wurde. so ist das in (meinen) blogs, die buchstabendreher und tipfehler und aller sonstiger unsinn wird nach und nach ausgemerzt. manchmal auch nicht, wenn ich keine zeit habe. dann ist es eben so. ich rede nicht druckreif, und ich blogge nicht druckreif. die freiheit nehme ich mir. und so ungefähr wird es auch im hsb gehandhabt. (leider liest da nie jemand über meinen kram, bei anderen findet man die dreher und stolperer ja immer schneller.)

darüber hinaus verweise ich an dieser stelle gern auf die tatsache, daß im grunde jeder verdammt nochmal schreiben darf, wie er will. sogar völlig unleserlich, das ist keinesfalls verboten. die neue deutsche rechtschreibung gilt lediglich in schulen und für behörden. jeder verlag, jede zeitung und alle möglichen firmen basteln sich ihre internen hausorthographien, und das ist völlig korrekt so. ich kann gar nicht sagen, wie oft ich da elegant verdrehten bedingungen folgen muß, wenn es ums korrekturlesen geht. neulich erst: neue rechtschreibung, aber alte zeichensetzung. also gut, wenns so sein soll. dann soll es, kein problem.

ich sehe, daß es einiges an zustimmung für die aktion gibt. mir dagegen erscheint es respekt- und geschmacklos, einem erwachsenen menschen ungefragt erstklässlerschulhefte ins haus zu schicken, mit nichtssagender lehrerschönschrift versehen. und rotstift! die benotungen und bewertungen der schulzeit, das ständige in ziffern abgestempelt werden, das aussichtslose kämpfen um die richtige zahl am ende des schuljahrs, die offensichtliche unzulänglichkeit der meisten lehrer, und der unausweichliche fakt, daß man am ende doch immer selbst am pranger steht. daran möchte ich zirka 30 – 40 jahre später nicht auf diese art erinnert werden.

außerdem: gute lehrer benutzen längst kein rot mehr, soweit ich weiß, sondern grün. vielleicht auch lila, wenn das farblich besser paßt. aber niemals rot. ich korrigiere mit graphit, wenn ich per hand arbeite. und male vorwiegend fragezeichen, keine fehlermarker. und niemals noten.

denn in den fehlern, die jemand macht, genau dort leben seine möglichkeiten. das gilt ganz besonders auch für sprache. wo bewegung statt regelwerk herrscht, nirgends sonst wohnt dynamik, ist die poesie zuhause. und nicht zuletzt natürlich die macht.

aber davon hatten diese rotstiftwiderlinge ja noch nie auch nur einen hauch von ahnung.

im bus mit dem lobo

was ich an dieser unsäglichen vodafonesache nicht so recht begreife, ist die offensichtlich vorherrschende meinung, daß es tatsächlich möglich sein könnte, ein lupenreines (internet/medien)dasein zu führen. also eines, das in jeder kleinen einzelheit der wahrheit entspricht. überprüfbar natürlich und selbstverständlich ungeeigenet für den nächstbesten (kommentar)pranger. aus irgendeinem grund scheint das wichtig zu sein, für bankmanager (ackermann) und supermarktkassiererin (emmely) ebenso, wie für werbeikonen und topuploadkräfte, wie die schnutinger eine war. oder ist. möglicherweise. wahrheit ist das kredo der blogosphäre, wahrheit muß sein. nicht weniger als das.

du liebe zeit. als ob wahrheit überhaupt möglich wäre. oder auch nur nötig. das alles ist doch nicht mehr als ein spiel. und das astreine leben ohnehin eine illusion, eine hypothese vielleicht. aber machbar doch nicht, keinesfalls lebbar. weder im leben noch im netz, schon gar nicht in der werbung. werbung ist bestenfalls so etwas wie poesie, und damit lüge und wahrhaftigkeit zugleich. wenn sie denn gut ist, aber das ist sie selten. (und dieses vodafonedings schon gar nicht, besonders nicht in den details. aber das nur am rande.)

nein, ich sage jetzt hier nichts zu den angriffen, auch nicht zu den verteidigungen. und schon gar nicht zu den unzähligen kommentaren, die sich dort versammeln. soll doch jeder selber lesen, da gibt es einiges zu entdecken. und zu entlarven.

aber ja, doch, ich kenne ihn, den satz von der nichtexistenz  eines richtigen lebens im falschen. im alltag ergibt sich daraus allerdings eine frage der perspektive, denn eines ist gewiss: ein falsches leben im richtigen ist durchaus eine option. eine weitverbreitete sogar, eine alltägliche notwendigkeit sozusagen. hilfreich vor allem. unendlich hilfreich.

was soll denn ich zum beispiel tun, damit ich ehrlich, wahrhaftig und rein bleibe? im sinne des oben erwähnten kredos. was?

ich kaufe meine lebensmittel auf dem markt und im bioladen. vor allem aber beim discounter, obwohl ich um die katastrophalen arbeitsbedingungen dort weiß. ich kann meistens nicht anders, das ist meine preisklasse. so ist es eben.

mein mobiltelefonanbieter ist zum glück eher blau als rot, aber wer weiß schon, ob das wirklich ein gut ist. welchen dreck o2 wohl am stecken hat? keine ahnung, hab ich noch nicht recherchiert. oder längst wieder vergessen. außerdem blogge am heimischen bordcomputer seit jahren mithilfe von arcor, und daß das identisch mit vodafone ist, weiß ich nicht erst seit zwei wochen. und auch nicht erst, seit zensursula überall grassiert. das ist mir schon länger klar, seit etwa einem jahr ungefähr. aber ändern könnte ich an meiner zugehörigkeit zu diesem verein frühestens in zirka 18 monaten etwas. wenn ich das denn wollte, telekommunikatiorische wechsel sind ja oft mit erheblichen problemen behaftet, habe ich gehört. mit leerlauf sogar, wochenlange netzlosigkeit. und überhaupt, welcher anbieter wäre denn der wirklich koschere? gibt es da irgendwelche verläßlichen hinweise? oder etwa nicht.

so sitze also auch ich im bus mit sascha lobo. na und? dumm ist nur, daß ich nun wirklich kein geld dafür kriege. andererseits aber auch sicher keine schimpfe. oder etwa doch?

throwing bones

ein bißchen schäme ich mich für mein sträflich vernachlässigtes zweitblog over the bones. ein schmächtiger zwilling des hiesigen geschwätzes, auf den ersten, zweiten und vielleicht sogar dritten blick. und jetzt schreibe ich auch noch dopplungen dort hinein.

andererseits ist es eben so. literatur, das sind die lebensfetzen, die reste, die sich gerade eben noch herausreißen lassen. aus dem alltag, der vergangenheit, den irrtümern der erinnerung. kleinigkeiten.

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