am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

pro-grammatik! heute: GRÜN

zitieren fällt mir beim GRÜNen wahlprogramm äußerst schwer, immerhin handelt es sich um ein recht umfangreiches werk. darüber hinaus sind auf den 120 seiten wahrlich keine schlagworte und parolen versammelt, wie anderorts durchaus üblich. eines machen sie jedoch alle, ohne ausnahme, auch die GRÜNen. die schelte auf den politischen gegner gehört wohl zu guten wahlkampfton, ist jedoch etwas, was mich zutiefst befremdet. zumindest wenn ich es in programmatischer form auch noch lesen muß.
eine partei jedoch, die in all dem derzeitigen gerede um arbeit, wachstum und globalisierungskonsequenzen dennoch nicht vergißt, von der offenen, demokratischen gesellschaft zu sprechen und bürgerrechte und mitgestaltung ebenfalls nicht vernachlässigt – die hat trotz allem etwas zu bieten. denke ich.

quelle (Eines für alle: Das Grüne Wahlprogramm 2005)

pro-grammatik! CDU/CSU: nachtrag!

„Umweltpolitik hat dort Grenzen, wo sie Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen unangemessen behindert.“

welch absurde politik der fünf minuten, welch abartige kurzsichtigkeit tritt in diesem kleinen satz zutage, der auf den ersten blick so harmlos und simpel konstruiert ist.

quelle (Regierungsprogramm 2003 – 2009 – Deutschlands Chancen nutzen – Wachstum. Arbeit. Sicherheit.

pro-grammatik! heute: Die Linkspartei

es gestaltet sich ein bißchen schwierig, das wahlprogramm überhaupt zu finden. wobei ich zugeben muß, daß es zum teil meine blödheit ist, denn ich suche unter WASG. das allerdings schon vor wochen. dennoch ist es natürlich falsch, und es fällt mir auch jetzt erst wieder nach ein paar tagen ein, daß es da ja einen kurzentschlossenen zusammenschluß gegeben hat.
eine ganze weile denke ich also: das kann es doch nicht sein! oder doch? auf anfrage erhalte ich keine nähere auskunft, die leute sind offensichtlich zu überlastet. denke ich. einen hinweis, wie ich mitglied werden kann, bekomme ich aber trotzdem.
heute bin ich dann irgendwie klarer im hirn, ich weiß auch nicht wieso, und stoße auf die seite der PDS/linkspartei. oder Die Linke.PDS. oder so ähnlich, das werde ich schon auch noch herausfinden.
da endlich findet sich dann das wahlprogramm. dumm nur, daß ich es hasse, längere texte am bildschirm zu lesen. und der erste klick führt dann auch noch gleich auf eine leere seite. schlechtes omen, muß ich sagen.
(ob sich die mühe lohnt?)

pro-grammatik! heute: SPD

„DIE ENTSCHEIDUNG – Deutschland soll entscheiden. Ein starkes Land braucht Selbstvertrauen.“

äh, ja… wie? das ist der erste satz und schon mag ich nicht mehr weiterlesen… soviel dazu! eine seite weiter folgt die übliche schuldzuweisung, das schwarz-gelbe erbe und der helmut, natürlich. also selber lesen: quelle (Das Wahlmanifest der SPD – Vertrauen in Deutschland.)

pro-grammatik! heute: CDU/CSU

„Die Bundesregierung hat den Stellenwert von Ehe und Familie in den letzten Jahren zunehmend relativiert. … Die Menschen wollen in glücklichen persönlichen Verhältnissen leben. Das können Ehe, Familie und andere Formen des Zusammenlebens sein, die Lebenssinn und Glück vermitteln. Weil wir Zukunft wollen, ist unser Maßstab: Vorrang für Familie und Kinder!“

quelle (Regierungsprogramm 2003 – 2009 – Deutschlands Chancen nutzen – Wachstum. Arbeit. Sicherheit.

na, da weiß ich doch bescheid!

kains töchter (9) – leseprobe

ich weiß nicht warum, aber wenn ich die mp3-datei zu verlinken versuche, dann funktioniert es nicht. wenn ich hingegen die untenstehende zeile in das eingabefenster des browsers einkopiere, dann gehts ohne probleme. bei mir zumindest.
wer sich also die mühe machen mag:
http://www.light-inside.de/files/susanne riedel, kains töchter.mp3

nachtrag: so scheint es zu gehen (öffnet sich allerdings in quicktime, hier jedenfalls. keine ahnung ob es anders auch geht, aber besser kann ichs grad nicht.):
leseprobe, Susanne Riedel, Kains Töchter

(ich wäre auch offen für hinweise, wie man gemeinhin einen soundfiledownload – in diesem fall dennoch eher ein textfile – hinkriegt. des weiteren wäre natürlich interessant zu erfahren, wie sich zukünftig bei derartigen oder ähnlichen projekten aufnahmequalitätsverbesserungen erzielen ließen.)

das leben und das schreiben (2)

ein wenig muß ich wohl abbitte leisten für den wenig positiven halbzeitbericht über dieses buch. so schlimm ist es nun doch nicht, muß ich nach beendigung der lektüre sagen. die schwächen liegen genau da, wo sie bei amerikanischen schreibbüchern immer wieder liegen. in einer zu groben verallgemeinerung, im überbetonen des erzählens, im vermeindlichen blick auf den erfolg. (der im englischsprachigen bereich möglicherweise angebrachter ist als ausgerechnet hier.) darüber kann man hinwegsehen.
ungefähr ab der hälfte, ab dem kapitel ‚über das schreiben‘ wird es besser, wesentlich sogar. denn was immer man halten mag vom bevorzugten genre des autors, von seiner überproduktion und seinem zwiespältigen ruf. ein einblick in den schreiballtag, in all die tricks und tips, so unmöglich sie auch sein mögen, die sich mit der zeit und der erfahrung natürlich herausbilden, ist allemal interessant. in diesem fall sogar ausgesprochen spannend. selbst wenn ich in vielem immer noch völlig anders denke.

außer hierbei natürlich:
„Botschaft und Moral, die kann man alle in den Sack stecken und mit dem Knüppel draufhauen, verstanden?“
Stephen King, Das Leben und das Schreiben

stephen king mag übrigens keine schreibseminare oder creative-writing-kurse. er warnt zwar nicht explizit davor, aber er kann ihnen auch nicht viel abgewinnen. sie stören nicht, aber sie helfen im zweifel auch nicht weiter. so habe ich ihn verstanden. natürlich bin ich da wiederum zwiespältig. eine andere sicht einzuholen, neue sichtweisen und ansätze zu diskutieren, das ist immer hilfreich. aber ohne viel schreiben und viel lesen geht natürlich sowieso nichts, das stimmt.

an dieser stelle noch ein kleiner hinweis in eigener sache:
– meine persönliche liste mit büchern über das schreiben.
– einige zitate aus jenen büchern.
– überhaupt ist minuszero, mein persönliches angebot zum thema schreiben, jetzt (so gut wie) fertig und sicher nicht uninteressant.

das leben und das schreiben (1)

ich gebe zu, daß ich von anfang an skeptisch war. ich lese stephen king nicht, ich sehe die filme, manchmal. wenn sie zufällig im fernsehen laufen. die filme sind spannend und meistens gut, ich weiß. sicher sind auch die storys entsprechend. aber die paar buchseiten, die ich im früheren büro oder in buchhandlungen schnell mal durchgelesenen habe, waren es nicht. nie. ich verstehe also nicht, warum die storys nicht gleich auf film gebannt werden. wozu der umweg über schlechtes schreiben?
insofern bin ich also voreingenommen, auch wenn mich ein filmisches king-portrait, das ich einmal mit interesse verfolgt habe, durchaus beeindruckt hat. ich mag eben schreibenden menschen. so wie ich life-musik mag, und mir in dieser hinsicht auch stile und richtungen anhören kann, die sonst überhaupt nicht auf meiner wellenlänge liegen. und ich mag auch den titel. wenn das schreiben nicht mit dem leben zu tun hat… was soll es dann?
soviel vorab.
eilig lese ich mich vor bis zum ‚werkzeugkasten‘. sprache und erzählstruktur sind ausufernd und wirr, obwohl wiederholt behauptet wird, daß knappheit und unvollständigkeit exerziert ist. die grundstruktur ist rein linear und damit ziemlich langweilig. alles in allem ist das ist unangenehm, aber ich halte durch, weil es mir sympatisch ist, daß im nächsten kapitel das schreiben als handwerk betrachtet werden soll. ein werkzeugkasten als metapher ist mir ohnehin vertraut.
ich freue mich also auf dieses kapitel, nur um gleich wieder enttäuscht zu sein. auf ratschläge wie, niemals im passiv zu schreiben oder adjektive grundsätzlich zu vermeiden, kann ich verzichten. das ist kein handwerk, das ist ein regelwerk. und schreiben nach regeln erinnert mich doch sehr an malen nach zahlen. ohne jeden hintergrund.
verzeihung, aber das ist einfach zu einfach. bis jetzt zumindest. ich werde weiterlesen, weitersehen…

dennoch, ein gedanke zumindest ist interessant:
„Ich bin der Meinung, daß nicht der Satz, sondern der Absatz die kleinste Einheit eines Textes darstellt, in der Kohärenz entsteht und Wörter die Chance haben, über sich hinauszuwachsen. Wenn es Zeit wird, das Tempo zu erhöhen, geschieht das auf Absatzebene. Der Absatz ist ein herrliches, flexibles Instrument, das aus nur einem Wort bestehen oder sich über sechzehn Seiten erstrecken kann.“
Stephen King, Das Leben und das Schreiben

die frage ist natürlich dennoch, ob sich selbiges nicht über sämtliche einheiten eines textes sagen ließe, auf welcher ebene und gleich welcher größe auch immer.

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