mal vorbeisehen wollte ich, mehr nicht, ist ja gleich um die ecke. der schädel pochte, immer noch, da war die lust auf rumsitzen und zuhören nicht so wirklich groß. geblieben bin ich dann bis zum schluß. so ist es mit mir und der literatur. sobald die ersten worte fallen, bin ich zuhause. und bleibe dort, unter allem umständen. morgen dann wieder.
tagebau
keine klagen (12)
erster tag danach, back in berlin. die nächte in der paulitschgasse waren lauter als meine weserstraße hier. oder ich bin die geräusche hier doch sehr viel mehr gewöhnt und müsste einfach nur noch ein bißchen dort bleiben, damit alles anders wird.
das geht natürlich nicht, aber berlin geht gerade auch nicht so recht. den vormittag verbringe ich mit der zurückweisung offensichtlich unzutreffender inkassoforderungen an meine person. keine ahnung, ob ich noch in der frist bin. der brief kam vermutlich am tag meiner abreise und ist fünf tage vordatiert. schnell zur post damit, dann zum bioladen. und von da aus zurück zur post, weil ich die hälfte zu erledigen vergessen habe. das leben nach listen. wie fremd das ist nach ein paar tagen literatur pur.
und die menschen in klagenfurt. überall menschen, und die meisten davon so nett. unglaublich.
der flug zurück nach berlin, gestern, war übrigens vollgestopft mit autorInnen und kritikerInnen. wären wir abgestürzt, es hätte die aktive deutsche literatur ganz schön zerlegt.
keine klagen (10)
am lendhafen ist es heiß, heißer geht nicht. ich sitze drei minuten in der sonne und produziere auf der stelle jede menge nasensommersprossen. hört das denn nie auf? wie alt muß ich noch werden?
der letzte text ist zum kichern, völlig verlesen auf die übelste art. voller schnörkel und seufzer, am ende ein angedeutetes schluchzen. zum glück, könnte man sagen, war die übertragung von störungen durchzogen. den lesemarathon beende ich dementsprechend kichernd.
in ganz klagenfurt gibt es keinen vernünftigen salat. hab ich mit claudia danach festgestellt. abgesehen davon, daß die meisten läden mittag zu sind. aber wer weiß, vielleicht finde ich diesbezüglich auch erst im nächsten jahr den richtigen dreh.
um fünf beginnt das wettschwimmen. lese ich um zwanzig vor im netz. das artet richtig in streß aus, finde ich. radel dann aber dennoch los, schnell den kanal entlang, um gerade noch rechtzeitig zu kommen. in den badeanzug, ins wasser und los. ich schlage mich wacker, versuche tapfer kathrin passig ihren angestammten letzten platz abzuringen. sie verteidigt diesen jedoch vehement, mit durchaus unfairen mitteln. selbst der überaus angebrachte hinweis auf mein gehobenes bringt nicht den gewünschten erfolg. sie schiebt und drückt, schwimmt sogar in meinem windschatten. gnadenlos. bis ich nachgebe und ihr gnädig den rückzug lasse.
so. und jetzt muß ich wieder los. zum lendhafen. irgendein quiz oder so. keine ahnung.
keine klagen (9)
gerade noch rechtzeitig ins café gradelt, eine halbe stunde früher, beinah vergessen. jetzt die erste diskussion über einen in weiten teilen perfekten text von matthias nawrat. (the winner is?)
heute morgen bereits ein hauch von abschiedsschmerz. daß das alles hier morgen vorbei sein wird, das leben und atmen von literatur, überall. das kann ich noch kaum glauben.
keine klagen (7)
der vormittag macht zufrieden, definitiv. danach wechsle ich ins lendcafé, und damit wechselt auch das wetter. von richtig heiß zu richtig stürmisch.
im ersten nachmittagstext gibt es das zweite krokodil und im zweiten eine ersatzniere. beides ist mir nicht so, das könnte aber am ortswechsel liegen. kann man ja nicht wissen, steckt man ja nicht drin. (oder etwa doch?)
dazu geht mehr und mehr der wind, alles weht durch die luft, und die fernsehübertragung schickt sich an auszusetzen. zuletzt gehen sirenen los und kirchenglocken läuten.
vorsichtshalber. gelebte literatur.
keine klagen (6)
einen überraschend guten abend verbracht, gestern, bis in die nacht. kommt in meinem alter ja nicht mehr so häufig vor. und das ganz ohne handtuch, statt dessen allerdings mit hugo. (einem elegant daherkommenden getränk, bzw. gesöff, das auch und vor allem alkohol enthält.) mit netten, z. t. fremden menschen in einen spontanen scherzmodus geraten. (und dabei hoffentlich erträglich geblieben.)
es ging um teilchen und literatur natürlich, den betrieb um uns herum. später dann noch mit angela und kathrin (und einem herrn, dessen namen ich grad nicht weiß) über waffenräder, kanus und lebertran. lecker!
und jetzt geht los.