am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

branding/52

buddha am schreibtisch

ich schreibe heimlich, zumindest verkünde ich an dieser stelle hier nicht allzuviel davon. das wird mir gerade klar, und es tut mir leid. aber so ist es eben. ich kann das nicht wirklich ändern, es ist ein grundsätzlich heimlicher stoff. dieses mal. der seine heimlichkeit, hoffentlich, verliert, wenn er im ganzen dasteht.

ein bisschen was kann ich natürlich trotzdem erzählen, all den langweiligen kram.

letzten freitag habe ich hier in wien mit der ausarbeitung des fünften kapitel begonnen. etwa ein drittel dieser arbeit hatte ich schon in berlin gemacht, außerdem am donnerstag, im zug auf dem weg nach wien. für die zeit hier blieben also die restlichen zwei drittel, das waren vierzehn seiten. das klingt nicht viel, ich weiß. wenn man allerdings bedenkt, dass aus dem ersten drittel, also sieben seiten, am ende etwa zwanzig geworden sind. dann weiß man in etwa, in welcher arbeitsphase sich der text befindet.

es geht darum, sehr grobes gehaue in fluss zu bringen. also, den text in erzählgeschehen und abfolge voranzutreiben, auszuarbeiten, ganz grundsätzlich erst einmal herzustellen. dabei gleichzeitig die dialoge zu beleben, die anschlüsse zurechtzuschleifen, die umbrüche und absätze zu takten, die logik nicht aus dem auge verlieren.

und die poesie.

das ist grundsätzlich anstrengend, diesmal mehr als sonst. ich hatte schon leichtere schreibphasen, auch hier in wien. letzten sommer zum beispiel, ziemlich genau vor einem jahr. ebenso im winter, da noch viel mehr. so sehr, dass es mich selbst völlig irritiert hat. vielleicht ist es also gut und richtig, dass das schreien diesmal wieder an gewicht gewonnen hat.

es heißt aber auch, dass es durchaus knapp geworden ist. mit der zeit und mit der kraft. eben erst bin ich hinten durchgekommen, habe die letzten drei seiten des fünften kapitels durchgeackert. jetzt sind es sieben. morgen oder übermorgen muss ich das noch einmal durchschauen, dann erst ist es gut.

aber natürlich immer noch nicht wirklich gut. das ist jetzt nur eine erste, möglicherweise lesbare fassung. da muss ich noch einmal grundsätzlich vorne anfangen, die feinheiten herauskitzeln, bevor es dann ins coaching kann. und dann noch einmal überarbeitet werden muss. ohne zweifel.

ich hoffe, dass ich dann im august ungefähr damit fertig bin. so ist das.

schweberad

immer noch in wien. es scheint als wäre mein entdeckungsdrang der letzten jahre weitgehend erloschen. womöglich habe ich es mir also wirklich entgültig abgeschminkt, auch innerlich, hier tatsächlich irgendwann einmal leben zu wollen. in diese richtung hatte ich mir ja im winter erst, hier vor ort, sämtliche umwägbarkeiten vorgerechnet. die finanziellen vor allem, die altersbedingten und überhaupt. ich war zu dem schluss gekommen, dass es nicht möglich sein wird. dass es sich einfach nicht rechnet.

ganz einfache rechnung übrigens, mit einem traurigen ergebnis eines weitgehend armen lebens.

kann aber auch sein, dass ich diesmal wirklich viel text vor mir habe. viel schwerer zu bewältigen auch, weil es auf einen ersten fixen punkt zugeht. ich tue, was ich kann, und es läuft gut. (noch drei seiten.) außerdem habe ich mir eine heftige blase unter den linken fuß gelaufen, auf der anreise bereits. das rächt sich jetzt. ich kann gar nicht so viel herumlaufen und zu entdecken versuchen, wie ich möchte.

ich tue es aber doch, wie man sieht.

ja, mozartkugeln gibt es auch in wien. ganz echt, die aus salzburg. nicht überall, aber doch am prater.

da bin ich gestern hin, weil ich schnell mal mit dem riesenrad fahren musste. nicht für mich, für einen keinen teil des textes. dafür muss ich das wissen, wie das ist. meine erinnerung an riesenradfahren ist alt, sicher an die fünfzig jahre. jetzt also habe ich eine frische erinnerung, allerdings mit einem sicherlich viel moderneren riesenrad. und nun weiß ich auch nicht.

so ist schreiben, alles improvisation und imagination.

große lust hatte ich auf dieses riesenrad übrigens nicht. es ist auch gar nicht so riesig, aber dennoch war ich überraschenderweise begeistert. das ding ist tatsächlich gebaut wie die schwebebahn, alles genietet und gespannt. im rund gedacht, sieht das natürlich noch viel komplexer aus als in wuppertal.

großartig. auch die aussicht, ja. könnte durchaus sein, dass ich das noch einmal mache. einfach so.

wien im sommer

ja, ich bin hier. im dritten oder vierten sommer jetzt. und ich bin unbändig umschlungen von arbeit, versunken in schreiben, schreiben, schreiben. es ist wirklich schlimm diesmal, aber es ist auch kein wunder. mit diesem kapitel endet der hauptteil, das letzte kapitel spielt dann jahre später. ein ende zu setzen ist immer so eine sache, es ist eine herausforderung. es kann überraschen, und das zieht viele kleine korrekturen überall im text nach sich. das nervt, wirklich, das macht nicht immer spaß.

dieser sommer in wien ist bislang entspannt. vielleicht weil ich früher dran bin in diesem jahr. es sind keine dreißig grad, gestern nicht einmal ansatzweise. gestern war es sogar nass und nieselig, windig auch, beinah wie in wuppertal. vertrautes wetter. heute ist es schon wieder deutlich schwüler, aber immer noch windig und damit recht angenehm.

das wienwohnerlebnis ist seltsam diesmal. vielleicht, weil ich immer noch meiner lieblingswohnung nachtrauere, die leider nicht mehr zur verfügung steht. diese hier ist zwar ganz ähnlich aufgebaut, das scheint eine art baumuster zu sein. man tritt durch eine dieser doppeltüren mit glaseinsatz in einen winzigen flur und steht anschließend unmittelbar in einer durchgangsküche.

diese wohnung ist viel kleiner, was mir an sich nichts macht. der viele platz in der anderen wohnung, nur für mich allein, war mir schon auch immer ein wenig unheimlich. aber erstens gibt es kein extra zimmer zum schlafen. eines, das nach hinten geht, wo es ruhig ist. das habe ich getestet, ich war unten im hof. da hört man nichts von der straße. nach vorne raus ist es grenzwertig, ohne ohrstöpsel wäre ich geliefert. außerdem ist der wohnraum in wirklich jedem einzelnen element anders ausgestattet als auf den bildern zu sehen. die möbel meine ich, die gesamte einrichtung. alles ist anders.

was leider zur folge hat, dass ich jetzt an einem runden tisch arbeiten muss. niemals würde ich eine unterkunft mit einem runden tisch wählen, ebensowenig wie mit einen stehtisch. auf das sofa kann ich auch nicht ausweichen, was ich gelegentlich tue, wenn ich unterwegs bin. denn ein sofa gibt es nicht mehr.

nur ein riesiges bett mit extrabreiter umrahmung. hier ist also alles auf zwei personen ausgerichtet, die sich nicht viel in der unterkunft aufhalten möchten. zumal auch das bad, inklusive klo, winzig ist und keine tür mehr hat. auch keinen vorhang, nichts. man kann sehen, dass da mal eine war, eine schiebetür. auch die ist auf den bildern noch zu sehen, immerhin.

ich könnte mir vorstellen, dass es etwas kalt wird im winter. die eingangtür ist keinen meter entfernt, und die ist recht klapperig und undicht. wenn der dönermann unten im haus seine hintertür zum lüften ins treppenhaus öffnet, dann zieht der frische dönerduft auch mal bis zu mir an den runden arbeitstisch. bah!

es gibt aber auch schöne straßen und gassen hier. sehr aufgeräumt und ruhig, beinah menschenleer. ich musste ein bisschen laufen, um einen bestimmten blick zu suchen, den ich im roman beschreibe. genau in dieser gegend, und sie gefällt mir. obwohl es ein kleines bisschen wie zu hause in berlin ist. ein wenig dreckiger als neubau, aber nicht allzu sehr. deutlich weiter und entspannter als favoriten, da mochte ich es nicht so recht. ich weiß nicht, warum. vielleicht war ich am falschen fleck.

ich sollte mal leopoldstadt versuchen. ganz andere ecke. wie wäre das?

holy spirits

pfingstsonntag, zum glück. für mich im grunde ein tag wie alle anderen, mit arbeit und zeug, aber auch mit einem pfingstmontag im anschluss. das macht dann schon einen unterschied. das schafft luft, macht mir raum. diesmal zumindest.

der tag beginnt mit kirchenglocken und donnerschlägen, mit mehr wind als regen im anschluss. dennoch. dass ich mich eigentlich am morgen gleich aufs motorrad setzen wollte, etwas weg machen, ohne zeit, ohne ziel, das verwerfe ich wieder. auch wenn sich das wetter gegen mittag deutlich beruhigt, immer noch wind, aber kaum noch regen, hin und wieder etwas sonne.

also sitze ich am text, das ist ohnehin besser. ich beende den durchgang durch den teil, den ich vor zwei wochen eingesetzt habe. ich bereite mich auf den nächsten teil vor, eine ganz eigene geschichte. und ich sortiere den rest des kapitels vor, für die schreibzeit in wien ab mitte nächster woche.

zu dieser vorbereitung gehört auch das sortieren von zeug, das schreiben von listen, das nachdenken über die anstehenden reiseabläufe. nicht mein liebstes, ich sage und schreibe es jedesmal. diesmal scheint mir das alles tatsächlich etwas ruhiger zu gelingen, beinah gelassen. vermutlich weil ich die abläufe einigermaßen kenne, auch die wegeund die dinge, die zu tun sind. nur die unterkünfte sind mir neu in diesem jahr.

ach so, ein bisschen brotberuf habe ich am abend noch erledigt. mit kleinen, für mich allein aber unlösbaren schwierigkeiten im backend der zugehörigen webseite. es ist durchaus von vorteil, die übersetzeraufträge im zusammenspiel mit der pflege der gesamten deutschen seite zu verkaufen. vor allem finanziell, aber manchmal auch ein kreuz. das dort verwendete cms ist mir nicht gerade das liebste. na ja, kaputt machen sollte ich natürlich auch nichts. das muss also warten, bis morgen. kann es auch, von mir aus. kein problem.

jetzt ist der tag vorbei, und in los angeles geht es so richtig los. mit polizei und militär, wie man hört. das klingt nicht gut. doch in berlin, immerhin, gab es heute auch viele kulturen auf der straße. in einem großen fest, wie ich sehe. so schön!

nichts besonderes

manchmal sind es diese kleinen, erhabenen tage. auch die beginnen in unlust und schmerz, so ist das wohl. aber wer weiß, es liegt ja nicht nur am zunehmenden alter. es ist ja auch so, es ist immer. und irgendwann wird es vergehen.

anfangen mit dem üblichen. erst das frische brot kaufen, das für ungefähr eine woche reichen wird. dann kaffee und frühstück, butterbrot am samstag. das brot hat eine tolle kruste und ist meistens noch warm. daneben ein bisschen im netz lesen, aber nicht zuviel. bloß nicht in einer dieser schleifen geraten, auf youtube oder via insta in diese kurzfilmchen. anschließend erstes zeug erledigen: die wäsche abnehmen, den müll rausbringen und in den keller hinunter, die riesenwassertonne für die balkonbewässerung heraufholen.

dann erstmal nichts. oder schreiben, durch ein paar seiten durch, immerhin.

gegen zwei dann los, zu meinem alten motorradschrauber. seit über einem halben jahr liegt da nun diese kleine, stabile stange, die gegen die serienmäßige, etwas klapprige stange an der schaltwippe ausgetauscht werden soll. außerdem ein schick verzierter neuer ölfilterdeckel, reine deko: union jack. der musste halt auch mal dran, einfach nur ausgetauscht werden. die lenkergriffe nicht zuletzt, von denen zumindest einer nicht fest genug saß. das passiert, wenn man auf heizgriffe wechselt. im sommer oder wenn man die griffe einschaltet, also eigentlich immer, dann werden sie weich. (der kleber, meine ich, der kleber.)

alles war, wie früher immer. keine ahnung, ob der typ überhaupt in die werkstatt kommt, selbst wenn er es am tag zuvor mit nachdruck versprochen hat. und dann dauert es und dauert es, weil immerzu jemand dazwischenkommt. hier ne frage, dort ne schreibe, alles schnell mal eben. und er macht, immer. das macht ihn, der normalerweise phlegmatisch ist, zu dem, der er ist.

diesmal bin ich ein wenig ungehalten und schraube zwischendurch selbst ein bisschen weiter. nichts besonderes, nur einen stecker und ein paar gelöste kabelbefestigungen wieder anbringen. dazu an anderer stelle eine kleine ölschlammasselei, nach der ich dann schleunigst mit dem selberschrauben aufgehört habe.

gelernt ist gelernt, mein schraubertyp ist einfach besser. auch als er mir, als endlich alles fertig ist, über drei stunden war ich da, noch seine schicke elektrisch betriebene luftpumpe vorführt. ich hab es auch mal mit so einem ding probiert, hab aber wohl chinaschrott erwischt. funktioniert hat sie zumindest nicht, nicht einmal am fahrrad, nur einen unglaublichen lärm gemacht. das schicke ding heute war von bosch und weit weniger laut, außerdem hat es funktioniert. mein schrauber hat auch gleich mehr druck gemacht, als im handbuch steht. und da hat er wohl recht gehabt, fährt sich viel präziser. und die schaltung funktioniert auch endlich, wie sie soll. wegen einer kleinen, stabilen stange, was soll man da sagen. nur meine fußhaltung muss ich korrigieren, die ist jetzt doch recht anders.

wie die dinge, mit denen wir uns umgeben, uns auch prägen. viel weniger umgekehrt, vermutlich.

aber so ein pumpe kauf ich mir auch, kostet nur fünfzig oder so. damit hat dann das gerödel an der tankstelle auch mal wieder ein ende.

freuen und kämpfen

was mich sehr freut: dass ich mich seit ein paar tagen jeweils ein paar stunden mit den rechnungen des letzten jahres beschäftige. sie also zusammensuche, sortiere und vervollständige, der steuererklärung wegen. das ist ja in diesem jahr alles viel knapper als in den letzten jahren, um nicht zu sagen, das geht nun alles wieder seinen hochsommerlichen gang. und dieses andauernde steuern, so kommt es mir vor, das geht mir schon recht arg aufs gemüt.

zumal ich auch diese, an sich durchaus notwendigen vorgänge zu nutzen weiß, um mich nicht an den text zu setzen. all diese erledigungen, die wichtigen dinge im leben. WAS SOLL DAS?

ebenso erfreulich: wie ich ich, als ich von der neuen ärztin nach hause komme, vor meiner wohnungstür den zettel von einem dieser paketdienste vorfinde. ohne namen, ohne sonstige hinweise, einfach nur eine paketnummer. die immerhin lässt sich online prüfen, oh wunder, der wisch gehört tatsächlich zu mir. und will mich vier häuser weiter schicken, zu einem namen allerdings, der mir irgendwie bekannt vorkommt. ich gehe also erstmal eine etage höher, wo dieser name, deutlich anders geschrieben, tatsächlich existiert. und bekomme dort anstandslos mein paket. immerhin.

tatsächlich erfreulich: die neue ärztin passt. das ist ein zufall, ich habe sie weder gesucht, noch gefunden. sie halt die praxis übernommen, wo ich die letzten jahre war. ich denke, sie findet mich ein wenig weird, verdreht und verkommen, weil ich mitunter so seltsames zeug rede. doch das muss ich, in solchen situationen, sonst finde ich überhaupt keine klarheit. und das geht ja auch nicht.

morgen geht er weiter, der kampf. ein kampf, der erst aufhört, wenn ich mich endlich an die schreibarbeit mache. ein kampf also, den ich gar nicht kämpfen muss. mit dem ich nur aufhören muss.

branding/51

buddha am schreibtisch

es bleibt mir immer so dazwischen, das schreiben. es ist nicht ganz weg, nicht völlig verschwunden. das würde mich sorgen, wenn ich das moment gänzlich verloren hätte. so ist es nicht, aber wirklich gut läuft es atürlich auch nicht. ich laufe erst hierhin und dann dorthin, und zwischendurch tippe ich ein paar worte. dann höre ich wieder auf, laufe noch einmal woanders hin, deshalb kann ich den faden nicht straff halten. hauptsache, ich halte ihn überhaupt.

kleinigkeiten also, mehr gibt es nicht zu berichten. ich bin noch einmal an die namen, habe die verkappte hauptfigur und in folge dann auch noch die beiden „männer“ umbenannt. und das nachdem ich sicher mehr als zwei drittel text bereits stehen habe. könnte sein, dass es diesmal – endlich! – stimmt. aber wer weiß?!

ich fresse mich ein wenig durch das in warnemünde nur grob aufgesetzte kapitel, es ist zäh und dementsprechend anstrengend. ich bin lustlos, bis ich mich überwinde und in den text verschwinde. voran komme ich so nicht, naja: so gut wie nicht. eigentlich hatte ich ja bis wien in der nächsten woche den ersten verfeinerungsdurchgang fertig haben wollen. das wird eher nix, aber egal. es ist wie es ist. es kommt ja noch ein ganzes pfingsten, oder?!

gestern nacht, beim zähneputzen, also kurz vor der waagerechten körperablage, kam mir dann noch ein gedanke. oder besser gesagt, eine idee. strukturarbeit. ein teil, der mit absoluter sicherheit erzählt werden will, kommt erstmal raus aus dem aktuellen kapitel. da kam er mir immer deplaziert vor, aber nur so ein bisschen. irgendwie vielleicht, ich war nie ganz sicher. vieles lässt sich ja anpassen, wenn es sein muss.

manchmal muss es aber nicht. manchmal rutscht es einfach woanders hin, wo es sich außderdem noch besser entfalten kann. in diesem fall einfach eins weiter. ab ins letzte kapitel.

möglicherweise habe ich damit auch genau das element aus dem weg geräumt, was sich beständig gegen eine zügige weiterarbeit gelegt hat.

hoffentlich.

watering

ein gutes stück des sonntags mit einem unfeinen handbuchfehler vertrödelt. das user manual des kleinen automatic watering pump kits für innen, das sonnenfenster im wohnbüro; diesen manual spricht englisch mit mir und verfügt über eine reihe kleiner bilder, die eigentlich winzige skizzen sind. keine fotos. das ist okay, alles, das grundprinzip ist mir ja von der anlage auf dem balkon seit letztem jahr im wesentlichen bekannt. diese hier hätte ich allerdings beinah für defekt erklärt.

da gibt es also ein kleines plastikelement, das nennt sich „anti-siphon valve“, und das soll das wasser daran hindern, zurück in die pumpe zu laufen. so etwas hat die balkonanlage nicht, aber egal. schwer zu verstehen ist das nicht, und alles andere sieht etwas anders aus, ist aber im grunde dasselbe. ein zusammenstecken von schläuchen und winkeln und tropfern usw. kein problem.

nur, dass dann kein wasser läuft, obwohl die pumpe zu pumpen scheint. ich teste also hin und her: ob die pumpe überhaupt ausreichend leistung bringt, ob der filter ordnungsgemäß im wasser liegt, ob es vielleicht ein bisschen braucht, bis überall im schlauchsystem auch wasser angekommen ist. im hand buch steht allerdings, dass die pumpleistung für bis zu zwei meter hoch reichen soll. ich baue dennoch alles noch einmal um, setzte das reservoir nach oben, sodass mit gefälle gepumt werden kann. so sollte es doch gehen, auch mit wenig leistung.

es tut sich aber nichts, das alles dauert stunden. dabei klettere ich permanent auf den schreibtisch und wieder runter. himmel, ich bin ja nun auch nicht mehr dreißig. oder vierzig! nicht einmal das.

irgendwann sehe ich da, auf dem tisch, und schaue mir das siphon-element an. wie das wasser darin herumblubbst, und nicht weiterkommt. zum glück ist das ding durchsichtig, und auf einmal geht mir auf, dass es falsch herum sitzen muss. dass es gegen den pumpdruck wirkt.

natürlich habe ich den sitz genau geprüft, jedesmal habe ich auf die skizze geschaut, um es korrekt einzubauen. nur ist es eben auf der skizze falsch herum eingezeichnet, darauf muss man erstmal kommen. der unterschied ist auch äußerlich minimal, immerhin handelt es sich eher um einen inneren wert. aber dass das handbuch falsch ist, das macht das denken wirklich unübersichtlich. außerdem stelle ich jetzt gerade fest, dass nur die kleine skizze falsch ist. in der liste auf der seite daneben ist das siphon-element mit korrekter fließrichtung markiert. nur hatte ich da eben nicht hingesehen.

jetzt läuft es, aber verdammt: sowas kann mir echt den tag versauen. heute zum beispiel.

zufällig, im gespräch

ich komme nicht mit mit bloggen, alles fliegt so um mich rum und weg, vermutlich vergesse ich die hälfte, noch bevor ich weiß, dass ich etwas dazu sagen möchte. bevor es sich in worte fasst in mir.

so ist es, mein bloggen. so war es immer schon. die einzige regel, die es jemals gab: niemals einen monat auslassen, auch in den härtesten zeiten des nichtverstehens der welt und meiner selbst. einmal bloggen im monat ist pflicht, seit sommer 2002. so ist es, und so bleibt es. (hoffe ich.)

derzeit ist wieder re:publica, und ich bin tatsächlich doch wieder da, obwohl ich mir in jedem jahr aufs neue denke, dass es damit mal langsam gut sein könnte. was soll ich sagen? eigentlich hatte ich keine lust, heute morgen als ich aufgestanden bin. dabei hatte ich sogar vorgearbeitet (im brot-job) in den letzten wochen, damit ich diese halbe woche re:publica-frei haben können würde. aber seltsam, kaum war ich dort, irgendwann gegen mittag, fand ich es plötzlich ganz schön. nicht nur, dass es da ein unglaublich überwältigendes angebot gibt, in dinge einzublicken, die mir sonst nicht so leicht über den weg laufen würden. nein, immer wieder fand mich auch hier und dort und zu jeder zeit zufällig im gespräch mit irgendjemand, ohne großes aufsehen in mir. ohne angst und ohne wirrnis.

das ist ein gutes zeichen und überraschend.

nebenbei, irgendwo, läuft das schreiben. nicht gut, nicht besonders zufriedenstellend, aber es ist da. immerhin, das muss ja auch. wie könnte es anders? das schreiben, wie immer, der anspruch, den ich damit verbinde, das alles trägt natürlich dazu bei, dass das viele andere mich zunächst einmal ermüdet und beraubt. obwohl es mitunter gar nicht so ist. es ist die zeit, die mir geraubt wird. die zeit, die so wenig ist. und die mir fehlt, mir immer fehlt.

doch ich will nicht jammern, ich will sie leben.

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