am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (7)

der vormittag macht zufrieden, definitiv. danach wechsle ich ins lendcafé, und damit wechselt auch das wetter. von richtig heiß zu richtig stürmisch.

im ersten nachmittagstext gibt es das zweite krokodil und im zweiten eine ersatzniere. beides ist mir nicht so, das könnte aber am ortswechsel liegen. kann man ja nicht wissen, steckt man ja nicht drin. (oder etwa doch?)

dazu geht mehr und mehr der wind, alles weht durch die luft, und die fernsehübertragung schickt sich an auszusetzen. zuletzt gehen sirenen los und kirchenglocken läuten.

vorsichtshalber. gelebte literatur.

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keine klagen (6)

einen überraschend guten abend verbracht, gestern, bis in die nacht. kommt in meinem alter ja nicht mehr so häufig vor. und das ganz ohne handtuch, statt dessen allerdings mit hugo. (einem elegant daherkommenden getränk, bzw. gesöff, das auch und vor allem alkohol enthält.) mit netten, z. t. fremden menschen in einen spontanen scherzmodus geraten. (und dabei hoffentlich erträglich geblieben.)

es ging um teilchen und literatur natürlich, den betrieb um uns herum. später dann noch mit angela und kathrin (und einem herrn, dessen namen ich grad nicht weiß) über waffenräder, kanus und lebertran. lecker!

und jetzt geht los.

keine klagen (5)

es regnet, das mal gleich vorneweg. alle haben mir immer wieder gesagt, daß es in klagenfurt nie regnet. alles gelogen.

ich bin früh, aber der saal ist doch schon voll. ich stehe also irgendwo am rand, neben der tribüne. ich werde von den ordnern ein wenig zurechtgerückt, dann reiht vor mir sich die jury auf. vor ihrem triumphalen einmarsch, eine neuerung in diesem jahr, machen sie philosophische scherze über helden in gefahr. oder so ähnlich. vorn mir steht einer der stipendiaten von gestern. einer, den ich in guter erinnerung habe. aber er ist eben sehr groß vor mir. daneben steht antje rávic strubel und trainiert ihre kaumuskeln mithilfe von kaugummi. beeindruckend.

dann geht es los, die fanfaren erklingen und…

nein, dann wird gelesen. eins nach dem anderen, wie immer.

der kameramann, den ich aus dem letzten jahr wiedererkenne, gähnt noch. der andere, ein neuer, lacht. so geht alles seinen geregelten gang.

morgen nehme ich dann einen tacker mit und tackere irgendetwas persönliches von mir an meinen lieblingssitz, damit sich ja keiner mehr traut, den auch nur in erwägung zu ziehen. so macht man das hier nämlich. oder ich nehme ein handtuch mit. handtuch ist ja immer gut. auch für den regen zum beispiel.

keine klagen (4)

ruth klüger trägt vor und nutzt dabei ihren kindle. sie ist die älteste und die einzige, bislang. (hier ihre rede über den haltbaren satz.)

pünktlich zum buffet schlägt die migräne zu, als hätte ich nicht schon seit tagen darauf gewartet. weil ich mich aber nicht geschlagen geben will, sondern noch bleiben, in den massen, zwischen den menschen, braucht die anschließende medikation stunden, um zu wirken.

so vieles im leben ist keine gute idee. jetzt ist aber wieder ein tag.

keine klagen (3)

ach nein, ich glaube, ich werde hier wenig zum thema literatur zu vermelden haben. zumindest nicht in form von kritik. das können andere besser und vor allem schneller als ich. und die werden, im gegensatz zu mir, dafür bezahlt. denke ich mal.

ich dagegen könnte jetzt festhalten, daß ich bei den sommerlichen stundenlanglesungen schon mal zu spontanen duschphantasien neige. so auch eben bei den stipendatInnen, die satte drei stunden lang mit texten aufwarteten. viel familie, opas, mütter, vater und kinder, die paul heißen. viel präsensliteratur in schleifen und kreisen, von halbsatz zu halbsatz. dazu der institutsvorleseton, sehr schnell oder sehr langsam, und der eine oder andere aktuelle diskurs. viel ich auch.

ICH will ich mir also notieren und schreibe zuerst das H. dann das C davor, ein wenig überrascht, aber richtig, immerhin. und dann das I, ungefähr in dem moment, in dem ich begreife, was da passiert. alles richtig. dennoch irgendwie verkehrt.

bei der lesung hängt neben mir übrigens ein plakat mit den worten: die waffen nieder. nicht von der bachmann, soweit ich weiß. ich weiß aber nicht von wem sonst. und mag grad nicht googlen.

und mit meinem waffenrad habe ich (unbeabsichtigt) einen ersten thomas-bernhard-bezug veranstaltet. strike.

keine klagen (2)

schlafen geht problemfrei nur bis gegen sechs, danach wird es zu laut. was machen die menschen da nur, um diese uhrzeit? ich schließe alle fenster und träume weiter bis acht. (ich! schließe! alle! fenster! ich, die sogar im winter bei offenem fenster schläft.) die wohnsituation könnte also besser sein. aber egal.

beim gewohnt liebevoll gestalteten frühstück weiß ich dann auch wieder, was die menschen so früh machen. sie machen mir frühstück, unter anderem.

das weitere studium des literaturprogramms befördert vor allem ein lustiges abendprogramm im lendhafen zutage. also neben dem öffentlichen 3sat-gucken tagsüber, am abend dann und mit musike.

oh klagenfurt, deine räder. was wärest du ohne sie? nachdem ich im letzten jahr die wichtigkeit eines fahrrads zu den tagen der deutschsprachigen literatur schnell zu schätzen gelernt habe, war ich in diesem jahr schlau und hab mir gleich eines zum zimmer mitbestellt.

und das ist es, was ich bekommen habe: ein steirisches waffenrad. ganz ehrlich, das heißt wirklich so. und ich liebe es. es ist zwar ein bißchen platt hinten und die vorderradachse eiert beim bremsen auch ein wenig. aber würde es am liebsten mit nach berlin nehmen. sofort.

also, wenn wir uns treffen, irgendwo unterwegs. ich bin die mit dem waffenrad.

keine klagen (1)

via wien nach klagenfurt, also zweimal starten und zweimal landen. im zubringerbus in schwechat steht burkharad spinnen und liest ein buch. er trägt jacket, mütze und schal, während mir der schweiß läuft. liebe berliner, hier ist sommer. es ist ziemlich heiß. zusammen steigen wir dann in ein flugzeug, das so klein ist, daß es über eine ausklappbare treppe betreten wird. außerdem hat es propeller oder wie die dinger heißen. für mich ist das das erste mal.

von berlin nach wien gab es übrigens nur einen apfel zu essen, von wien nach klagenfurt überhaupt nichts. scheißökonomie, um alles muß man sich selber kümmern. in der propellermaschine fliegt übrigens eine fliege im flieger mit. ich lasse sie leben.

in dem kleinen hotel, dasselbe wie im letzten jahr, gibt es für mich diesmal nur ein zimmer zur straße hin, statt eines in den wunderbaren innenhof. drei baustellen kann sich sehen und hören, ebenso wie eine gut befahrene straße. gleich gegenüber plätschert ein brunnen, dauernd denke ich, daß es regnet. egal: das wlan ist perfekt, ich habe zwei betten und der fernseher kann bibel-tv.

das literaturprogramm habe ich schon in berlin eingesackt, das rächt sich nun. morgen um 14 uhr lesen die stipendiatInnen, da werd ich dann wohl sehen müssen. ob mir womöglich eine literaturinstitutkrise hochkommt.

ach: es geht übrigens um die tage der deutschsprachigen literatur. den bachmannpreis.

gestern nacht plötzlich krank geworden, so gegen mitternacht. oder kurz danach. jetzt rotz und röchel ich mich halt durch die restlichen bachmannlesungen. leider.

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