der tag dümpelt vor sich hin, zu mehr als der reparatur des am morgen ausgerissenen rucksackträgers reicht es kaum. dazu ein bißchen homepagegebastel, zwischen rast- und ratlosem gechatte. auf dauer ist das unerträglich, beinah schon lächerlich.
zur ehrenrettung dann spät, viel zu spät, doch noch in den text, die tägliche pflicht getan. vier seiten, die nicht allzu schwer waren, aber dennoch nicht gänzlich ohne widerstand. jetzt fühlt der tag sich besser an, alles in allem.
darüber hinaus ist die derzeitige testleserschaft durchaus angetan. (oder angefixt oder so ähnlich. ;-) trotz der überwiegend rasanten chronologie, die ja vorwiegend aus der unorthodoxen entstehungsgeschichte stammt. scheint dennoch nicht allzu falsch zu sein, was mich selbst immer noch am meisten überrascht.
unter tage
wip – halbzeit
ein bißchen mehr als die hälfte sogar. gestern bis nacht bis um drei noch die angesetzte szene durchgegangen, mit papier und bleistift im bett. heute dann, nach wirklich schwerer aufstehphase, das ganze eingetippt und dabei auf klang und fluß feingeschliffen.
so weit – so gut, und damit weiter im text.
wip – verkürzt
es geht auf die hälfte zu, genau genommen habe ich sie eben überschritten. ich muß die szene aber nochmal im ganzen durchgehen, besser ist besser. zu lang und zu wichtig, um das schleifen zu lassen. obwohl ich zusammengenommen bestimmt eine halbe seite gestrichen habe. vielleicht gerade deshalb.
diese überarbeitung, seite für seite, ist einerseits leicht, nahezu simpel, weil es immer einfach geradeaus weitergeht. andererseits ist es aber auch mühevoll, vielleicht aus denselben gründen. beinah albern komme ich mir vor, hier darüber zu berichten. den arbeitsfortschritt in seiten zu zählen. das ist im grunde absurd und darüber hinaus vermutlich langweilig. aber so ist es eben in diesem stadium der arbeit. wenig brennt, alles ist routine. so kommt es mir heute zumindest vor.
aber nein, das stimmt nicht. das darf nicht stimmen. wenn es nicht brennt, dann ist es kein text. auch deshalb kann die heutige szene so noch nicht bleiben. das ist das kriterium. jeder durchgang muß brennen, muß leben, zumindest einen augenblick lang.
wip – wieder weiter
hilft ja nix, schmerz und übelkeit schon gar nicht. das ist eben so, das ist ja nicht neu. und es steht der arbeit auch nicht im weg, wenn es ihr nicht ohnehin eigentlich zugrunde liegt. nur das leise pfeifen im sowieso bereits hörsturzerprobten ohr ist neu im chor der hausgemachten streßkomponenten und möglicherweise ein nicht zu verachtender faktor. aber will ich das wissen, jetzt? will ich das hören?
nach 10 tagen pause leicht in den text zurückgefunden. die anstehenden szenen waren nicht allzu schwer, bis auf den katzentod gleich zu beginn, nur ganz einfache momentaufnahmen. vor dem ersten dicken batzen habe ich gescheut, aber es ist auch gut, für heute. muß ja nicht alles auf einmal. mal abgesehen, daß das beim bücherschreiben ohnehin nicht geht.
wip – nachts
manchmal läßt es eine ja nicht los. ich gehe ins bett, lese schnell noch die zeitung weg. an sich schon ein eigenartiges gebahren, ich weiß, aber manchmal ist es eben so. dann zappe ich im nachtprogramm herum, rastlos und unzufrieden. müde bin ich schon, aber an schlaf ist nicht zu denken. schließlich nehme ich mir doch noch die eine seite vor, die von der szene, die mich dieser tage einfach nicht losläßt, übriggeblieben ist. letzte überarbeitung, denke ich, und dann endlich weiter. das kann doch nicht sein. oder?
doch, kann. muß nur noch eingetippt werden.
mehr wird heute aber wohl nicht passieren, zuviel programm. und dann kommt gleich noch lieber besuch, der hoffentlich nicht so schnell wieder geht.
wip – regungslos
wenig, sehr wenig heute. noch ein bißchen an der szene von gestern gebastelt, dann 30 seiten zurück zu einer szene, die mich nicht in ruhe läßt. keine drei seitenlang, aber was soll ich sagen? klappt einfach nicht. also gehe ich immer und immer wieder da durch. dann lasse ich wieder zwei, drei tage verstreichen, arbeite mich weiter vor. nur um schließlich wieder dorthin zurückzublättern, um noch einmal von vorne anzufangen. und alles das für eine szene, die mit absoluter sicherheit beanstandet werden wird. da gehe ich vorsichtshalber schon mal von aus. zu lang, zu verdreht, nichtssagend womöglich. was auch immer. aber ich will es so. und nicht nur das. es muß so. sonst würde ich es ja nicht machen.
wip – zäh
unangenehm zähes arbeiten heute, obwohl die anstehende szene zunächst so leicht und klar daherkam. und dann war es doch wesentlich schwerer als angenommen.
zudem stecke ich jetzt so tief drin, daß mir kleinigkeiten auf- und einfallen, immer wieder, die schnell geändert oder ergänzt werden wollen. manchmal nur ein winziger gedanke, ein halbsatz vielleicht, der aber dennoch wichtig ist. so ist das eben, beim schreiben.
(außerdem ist mir kalt, aber das nur am rande.)
wip – peinlich
das war nicht nett. heute eine szene durchgesehen, von der ich glaubte, daß sie im grunde auf recht soliden füßen stehen sollte, da ich sie als eigenständiges element schon zu einer ausschreibung eingereicht hatte. was ich feststellen mußte ist, daß es nur so wimmelte von verdrehten oder fehlenden wörtern, sinnenstellenden tippfehlern und anderen häßlichen sachen. übel, die vorstellung, daß ich so etwas aus der hand gegeben habe. kein wunder, daß es keine weitere beachtung gefunden hat.
aber nun steht es, und so schwer war es nicht. außerdem drei weitere szenen. es geht gut voran. besser, als ich gehofft hatte. aber ich will nichts beschwören.