am anfang
war das wort
eine mischung aus
wahrnehmung
und klang

void

tag zwei von vier. alles mögliche mache ich hier, aber nur wenig hat mit schreiben zu tun. das läuft so nebenbei, und ich bin nicht zufrieden. vermutlich fresse ich mir eine ziemliche wampe an, denn es gibt ein schickes neues café, gleich um die ecke, das bietet frühstück bis um fünf an. da muss ich so einiges durchprobieren. zum glück habe ich das rad mit, da komme ich zwischen den fresseinheiten ein bisschen ins schwitzen.

heute musste ich mir den wecker stellen, weil ein schornsteinfeger angekündigt in die wohnung wollte. das war gut, da war ich früh unterwegs, bin ein paar der hiesigen schlösser und paläste abgefahren. manche stehen in völliger leere da, irgendwie sinnentleert auch, obwohl sie inzwischen wohl der uni zugehören. vielleicht bin ich immer zur völlig falschen zeit hier, aber es irritiert mich. diese verlassenheit.

nach dem fahren und fressen, in der reihenfolge, hocke ich am computer und stelle fest, was ich in diesen tagen ständig feststelle. das ersatzgerät funktioniert nicht richtig, obwohl ich mich redlich bemüht habe, es immer auf dem neuesten stand zu halten. dennoch bin ich derzeit quasi permanent dabei, passwörter zu suchen, lizenzen einzuspielen, abzurufen oder festzustellen, dass manche grundlegend nicht mehr funktionieren wollen. selbst mein word, das ich zum schreiben gebrauche* will nicht. also gar nicht, denn den key hatte ich sofort zur hand. vermutlich habe ich die lizenz auf einem längst nicht mehr existenten rechner nicht deaktiviert. aber was weiß ich. libre office, zum glück ist mir das noch eingefallen. musste nur aktualisiert werden. ähnlich schwerfällig gibt sich allerdings das übersetzungsprogramm, das nur im demo-modus startet, obwohl es mir genau sagt, wann die lizenz ablaufen wird. in etwa einem jahr! und die pdf-bearbeitung, die ich tatsächlich kurz dringend gebraucht habe. und, und, und.

immerhin habe ich beim ständigen herumsuchen womöglich die rettung für meinen hauptrechner gefunden. und zwar den key, nach dem er mich gerade bei jedem startversuch fragt. ordentlich abgeheftet in dem wichtigsten ordner für solche sachen, in vierfacher ausführung verwahrt, an vier verschiedenen stellen. nur dass ich mich daran nicht hatte erinnern können, gestern, vorgestern und überhaupt. probieren kann ich das jetzt aber erst zu hause, doch ich habe wieder hoffnung. wenigstens ein bisschen.

sowas macht mich wahnsinnig, ich weiß nicht warum. das ist ein bisschen peinlich. zur gemütsberuhigung habe ich mir eben sogar noch schnell das deutschlandticket gebucht, gleich ab nächsten monat. es hilft ja nix, ich habe kein motorrad mehr, sicher bis kommende frühjahr. der buchungsvorgang war nicht einfach, die bvg war schnell außen vor. buchung erst ab oktober, buchung sowieso derzeit nicht möglich. sagte mir ein hinweis, der etwa eine halbe sekunde auftauchte. und dann gleich wieder verschwand, siebenen anläufe habe ich gebraucht, das zu begreifen.

die deutsche bahn macht es mir auch nicht leicht, aber da hat es dann doch geklappt. und die kündigung zum nächsten mai auch. danke, tschüß!

ach nee, moment. das schreiben gab es auch noch, irgendwo dazwischen. ein bisschen zumindest, das sagte ich ja bereits.

* jaja, ich weiß! ich habe scrivener versucht, das ist ein tolles programm. kommt mir aber dann doch nicht entgegen.

schreibzeit/76

es geht langsam, langsam, langsam. es ist nicht möglich, schreiboffenheit zu konservieren, zu verschieben, zu vertagen. was vor zehn tagen möglich erschien, ist nun verschwunden. ich weiß das, das macht nichts. ich tue, was auch nötig ist. die fleißarbeit.

ich muss die räume öffen und begrenzen zugleich, um später alles damit bespielen zu können. um schreibfreiheit herzustellen. ich setze also muster und strukturen in den leeren raum. das ist ein bisschen brutal, auch weil es keine begründung gibt. es gibt wenig mehr als eine ahnung. es gibt erfahrung und intuition. das ist alles.

das meine ich so. muster und strukturen sind das wichtigste für das schreibgelingen. das ist es, was stimmen muss, was immer wieder zu überprüfen und zu richten ist. doch besser so gut wie nichts davon sollte am ende sichtbar sein.

und es ist ein elend, diese arbeit. es ist die pure angst, dieser schritt ins nichts, der womöglich alles bedingen wird. es gleichzeitig festschreibt und verändern wird. seltsam.

das mit der kreativität.

deals of the day

wie durch kann man sein, wenn man beim packen sogar die zahnpasta vergisst. einerseits. andererseits ist zahnpasta nun wirklich eine leicht zu beschaffende droge, einzwanzig oder so, die kleine dosis.

zum motorraddealer richtung wannsee bin ich aber noch mit lediglich gebürsteten zähnen, was ein seltsames gefühl ist. nicht das bürsten an sich, aber die vorstellung. ungeputzte zähne, über vierundzwanzig stunden lang. dem schrauber wars egal, hat mich gleich mit der mächtigeren, teureren variante anzufixen versucht. fast hätte es geklappt, tatsächlich war mir die kiste aber dann zu hoch. kaum zu glauben eigentlich, dass es offensichtlich nur noch derart hoch gebaute motorräder gibt, dass ich im grunde keines davon mehr fahren könnte. die etwas schwächere version, 400 ccm und 27 ps, scheint aber besser zu passen. getestet habe ich das an einer kundenmaschine, eine neue war nicht verfügbar. alles verkauft. aber es gibt ja keine eile. ich hab das kärtchen eingesteckt, wir bleiben in kontakt.

ein bisschen ist es auch eine freude, mit dem e-bike hier zu sein. das knie freut sich über die bewegung, gleichzeitig ist es durch den anschub entlastet. ich übe erstmals den umgang mit dem kleinen radnavi, den ich ja schon eine ganze weile habe. am praktischsten erweist sich derzeit, die strecke per googlemaps zu lernen und dann am navi nur die karte zu öffnen, um schnell mal gegenzuchecken, ob die richtung noch stimmt. ganz anders also als beim motorrad, wo ich mich nach kurzer eingewöhnungszeit immer habe leiten lassen. das und das e-bike an sich: gute deals!

richtig runter vom stress bin ich aber immer noch nicht, also auch noch nicht in der schreibzeit angekommen. stattdessen musste ich gestern, spät am abend feststellen, dass sich am morgen nicht nur mein pc fehlverhalten hat. auch die externe festplatte mit meinen daten wies nicht unerhebliche lücken auf, vier ordner waren komplett leer. über 10gb, schätze ich. der schreck hielt sich in grenzen, denn es handelte sich um exakt die, die nicht nur automatisch syncronisiert werden, sondern auch in der dropbox gesichert. (seltsamer zufall?) so habe ich erstmal stundenlang daten rekonstruiert, und bislang scheint es zu halten. puh! (keine ahnung!)

immerhin: im café sitzen und lesen, das ging heute schonmal. und runter ins zentrum der kleinen stadt zu fahren, um am brandenburger tor in das fest zum ukrainischen unabhängigkeitstag zu laufen. dort sangen urainische kinder das schöne deutsche lied von 1981: wozu sind kriege da?

unbehagen

es ist wirklich nicht meine zeit, gerade jetzt. heute morgen dachte ich noch, dass mir das leise vor sich hin meckernde rechte knie vermutlich die größten probleme bereiten würde. ich bin ein bisschen viel radgefahren diese woche. zwangsläufig, ohne auf das motorrad zurückgreifen zu können. dann war heute aber erst einmal die post noch gar nicht geöffnet, nachdem ich extra früh dort hingelaufen war. damit war die schlechte laune erstanden, und die apotheke anschließend, naja. da ließ man sich zeit, hatte ich den eindruck. was aber vermutlich gar nicht stimmte, ich hatte mich einfach nur auf dem falschen bein niedergelassen und beabsichtigte offensichtlich dort bleiben.

doch das war mir unbehaglich, für die menschen in der apotheke, wie auch für mich selbst, und ich beschloss, ordnung in das chaos der dinge zu bringen. zu erledigen, zu bedenken, durchzudenken, das geht nicht alles auf einmal.

zu hause also erstmal kaffee, anschließend das wichtigste auflisten und abarbeiten, alles andere in die nächste woche schieben. irgendwie muss das doch gehen. von wegen.

beim hochfahren des computers zeigt sich, dass der computer eben das nicht mehr tut. hochfahren. stattdessen signalisiert er mir etwas mit dem stichwort BitLocker oder so ähnlich, ich verstehe nichts. ich rufe den pc-mechaniker meines vertrauens an und erfahre wenig. nur dass das problem gelöst werden kann, mit mehr oder weniger dramatischen konsequenzen. ein kompletter reset zu beispiel, genau dafür nehme ich mir gerne mal eine woche urlaub. verdammt.

ich packe mir den zweitrechner, den ich für genau diese zwecke angeschafft und eingerichtet habe. ich packe sonst noch zeug, irgendwie in drei taschen und mache mich auf den weg. ich habe ja urlaub!

ich hoffe, dass ich nicht allzuviel vergessen habe. aber es ist mehr als sonst, unter anderem ganz entscheidende ladekomponenten. doch die erfrage ich spontan bei meiner vermieterin, sowas mache ich sonst nie. und der rest, ach egal.

es sind nur knapp fünf tage.

fünf tage, dann geht das gerenne wieder los.

aber ruhe zum schreiben? da ist nichts dergleichen in mir, kein entspannt konzentrierter geist, der aus dem vollen schöpfen mag. da ist nur genervtheit und ärger.

weil die dinge meines leben akut verrückt zu spielen scheinen.

tschüß olle kawa*

dieser tage habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob ich mitte nächster woche mit dem motorrad oder dem e-bike für ein paar tage in die kleine stadt fahre. in die schreibzeit. ich habe die wetterdaten beobachtet, mein wünschen und wollen betrachtet, ich dabei immer wieder umentschieden. mit solchen kleinen dingen mache ich oft ziemlich herum, hin und her und wieder hin. ich kann einfach nicht abwarten und dann erst spontan entscheiden.

heute musste ich allerdings feststellen, dass sich diese überlegungen nunmehr erübrigt haben. ich werde das e-bike nehmen. müssen. denn das motorrad ist nicht mehr da. es wurde gestohlen.

irgendwann in den letzten zehn tagen. meine olle, verbeulte und verdreckte blechkiste, liebevoll gewartet und gepflegt, aber niemals gewaschen. ich wollte sie in gute hände übergeben, irgendwann in den nächsten monaten oder anfang 2024.

nicht in diebeshände, nein!

* ich glaube nicht wirklich, dass ich sie wiederbekomme.

angst wie freude

draußen ein grummeln und blitzen. recht vorsichtig bislang, doch da kommt noch was. ich bin sicher, und grundsätzlich mag ich das. gewitter macht den sommer groß, und manchmal einen kleinen augenblick lang auch meine welt weit. ich hoffe auf abkühlung, klar. aber natürlich glaube ich nicht wirklich daran.

viel gearbeitet heute, zum glück nicht nur am bildschirm. auch das neulich gekaufte holz habe ich zügig in die gewünschten kisten verwandelt. meine pläne schreiten voran, das sind der bücherregaleratz für den flur. erstmal nur rudimentär, die kisten eben. die zum teil noch fehlenden passende böden und die gänzlich fehlenden hängetüren folgen dann zum ende des monats. das mit der farbe schaffe ich vielleicht noch dieser tage, womöglich sogar das aufhängen. aber zwischendrin ist erst einmal schreibzeit.

wirkliche schreibzeit diesmal, nicht verbunden mit einen besuch in wien, wo ich dann schnell völlig aus dem häuschen bin. es geht wieder in die kleine stadt, und das macht mir in gleichem maße angst wie freude. dort habe ich angesetzt vor ziemlich genau sechs jahren. ich kann es nachsehen, ein hoch auf dieses blog, es war der 26. august 2017. jetzt also wieder, und das grüne buch gibt es noch.

es ist kaum zum einsatz gekommen, ich weiß auch nicht. aber diesmal fühlt es sich an, als würde es an bedeutung gewinnen.

draußen wurde nicht gebaut heute. das erste mal seit fahrradstraßenbaubeginn war kein mensch hier, um etwas zu tun. lärm zu machen und boden zu bewegen. kurz vor sieben wurde der bagger vor meinem schlafzimmer lautstark gestartet, sodass ich torkelnd das fenster schloss. aber später war er dann weg. der kleine bagger auch, und alles war still. ich bin gespannt auf morgen. vielleicht ist neukölln ja pleite, und das bleibt jetzt so.

ach, und dann habe ich noch das quietschende und zwitschernde rad geölt. endlich. etwas in mir war trotzig, und wollte nicht glauben, dass ausgerechnet das bei der inspektion vor nicht allzulanger zeit vergessen worden ist. also kette putzen und öl drauf. mit ballistol allzwecköl, weil ich kein richtiges kettenöl da hatte. immerhin kein nähmaschinenöl, wie mir als kind gezeigt wurde. jetzt läuft es wieder leise, das schicke ding. das ist toll.

und ich? denke an meine mutter. an das, was sie immer gesagt hat, als es um meine berufswahl ging, damals.

willst du dir etwa die hände dreckig machen?

aber ja!

nebel

ein bisschen schweigen, weil manchmal viel in mir tobt, dass sich nicht so schnell fassen lässt. es ist unklar, immer noch. die dinge drehen sich schnell, und ich kann nichts deutlich erkennen. da ist es nicht gut, zu viel dazu zu sagen. das immerhin scheine ich gelernt zu haben, ich weiß nicht wann.

ich hänge fest mit so vielem, alles scheint beständig in der schwebe zu verharren. das schreiben auch, das vor allem. und im nebel, als wäre längst herbst oder winter. ich bin meiner zeit voraus.

nebenbei liegen die steuern herum, unbewältigt. ich weiß, es ist nicht eilig, ich bin besser denn je. dennoch. nur das bauen gibt ruhe. ich mache langsam und finde es dennoch gut. das ist das einzige, vielleicht. alles andere ist angst, weil ich nicht weiß.

doch wie könnte ich wissen, oder irgendwer. im grunde ist es normal, ganz normal. was ich jetzt gerade bin.

dreck bauen

mein hirn kennt einen trick, um mich von innen heraus aufzuwecken. es spielt mir meinen türklingelton vor, und ich springe auf. erst wenn ich an der sprechanlage stehe, wo mir niemand antwortet, begreife ich, das passiert ist. mein hirn, diesmal hat es gut getan. es war noch vor sieben, und ich konnte das fenster schließen, bevor die bauarbeiter kamen.

handwerker am bau haben eine seltsame angewohnheit, alle. sie fangen pünktlich an, mit viel lärm, so für zehn oder fünfzehn minuten. dann sind sie lange ziemlich still, als wäre nichts gewesen. nur dass ich dann wach bin, und mich gar nicht mehr einschlafen traue.

das ausbaggern der steine bis zum anderen ende der baustelle ist schnell gegangen. alles läuft ungefähr so, wie ich gedacht hatte. die lkw fahren einer nach dem anderen auf der noch bestehenden hälfte der straße, kriegen steine aufgeladen und fahren damit ab. als das durch ist, geht es am anderen ende wieder los. die losen steine, die noch einzeln im sand liegen, werden von einem arbeiter einzeln in eine baggerschaufel befördert. der bagger fährt dabei rückwärts, bleibt immer wieder stehen, wartet. was für ein job, denke ich. während ich immer und immer wieder ein pdf kompiliere, an dem ich zuvor minimale änderungen vorgenommen habe. das dauert ewig, und es dauert, bis die änderungen sitzen.

alles ist sisyphos.

nach den steinen wird sand ausgebaggert, einen halben meter tief vielleicht. asphalt braucht womöglich einen anderen grund, denke ich. kopfsteine liegen gut in sand, tief und fest, wenn sie einander stützen. doch sand braucht es jetzt wohl nicht mehr, der wird anderswo zusammengeschüttet. nicht weit, alles in der nähe meiner kreuzung. sandhaufen, berge, berliner dreck.

ich auch.

morgen gehe ich holz holen, denke ich. sollte ich, oder übermorgen. bauen ist gut, immer weiter bauen.

morgens um sieben

als ich von der arbeit nach hause komme, bin ich zum einen klatschnass, weil ich die falsche regenhose anhatte. die, die für ein vollgewitter nicht dicht genug ist, keine ahnung, warum. die richtige, die absolut wasserdichte, steckte derweil in einem der seitenkoffer, zusammen mit den regenüberziehern für die schuhe. da war das zeug gut aufgehoben, wirklich. und mir ist immer noch kalt, stunden später.

zum anderen ist die straße vor meinem schlafzimmer verschwunden, die eine hälfte zumindest wurde in meiner knapp zehnstündigen abwesenheit euinfach weggebaggert. ich weiß nicht, warum erstmal nur die eine hälfte abgeräumt wird. vielleicht, damit auf der anderen, noch intakten hälfte der lkw fahren kann, der die kopfsteinpflastersteine abtransportiert. und überhaupt, um mit gerät anfahren zu können. sonst ginge das ja nur noch durch sand. wer weiß, ich werde es vermutlich bald herausfinden.

es war wohl keine schlechte idee, heute nicht im homeoffice zu verweilen. bislang vermag ich mir kaum vorzustellen, wie laut das hier drinnen gewesen sein muss. das gepolter früh am morgen war bis zur sonnenalle zu hören, wo das motorrad zurzeit steht. und da liegt ein ganzer block dazwischen, wobei die lärmquelle sich noch an der nächsten kreuzung befand. nicht hier bei mir.

ich werde das also morgen gegen sieben herausfinden können, wie das so ist. denn bis zum anderen ende der baustelle muss noch ein schönes stück abgebaggert werden. und wie ich das sehe, fängt das unmittelbar hinter meiner wohnung an.

morgen. um sieben.

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