regen und wind in der nacht, das ist gut. die tage sind voll, nicht immer finde ich den punkt. ruhe lebt ohnehin nur im text, das sollte ich mir merken. alles andere ist auch da, auch das ist gut. aber ich bin das nicht. vielleicht ist dieses klagenfurt ein auslaufmodell, für mich. so schön es hier ist, auch diesmal. diesmal vielleicht sogar ein bisschen mehr, wegen der zwei jahre pause. und wegen ein paar menschen, die lange nicht hier waren. das weckt erinnerungen, die nicht die meinen sind. verrückt.
aber es ist auch vieles anders. die texte am lendhafen werden jetzt einzeln zugeteilt, und als ich einem hinterherlaufe, weil mir trotz ausgestreckter hand keiner ausgehändigt wird, werde ich zum thema textgerechtigkeit belehrt. (am lendhafen ist es dennoch toll!) im studio wurden jury und autor*in getrennt. die jury sitzt allein innen, mit ein bisschen publikum, drei kameraleuten und je einer fixen kamera mitten ins gesicht. die autor*innenbühne außen ist eine gemeinheit, besser noch: eine unverschämtheit. zum einen die räumliche trennung an sich, da finde ich keine grund. außer der entzerrung der publikumsdichte vielleicht, dann würde sich das mit der zeit wieder verwachsen. hoffentlich. die gestaltung dagegen, die deko. und ich meine wirklich deko, wie ich es früher mal gelernt habe, warenpräsention im weitesten sinne. (nicht das aufhübschen von wohnraum mit tüddelkram.)
diese außenbühne! mit grünzeugtöpfen, einem alten teppich, wie man ihn in proberäumen unter das schlagzeug legt. dazu kisten und tüten mit büchern, irgendwelchen, nicht zwingend literatur, auch lexikonbände liegen da, koch- und malbücher. nein, letzteres dann doch nicht, aber schon zeug, das irgendwie nicht passt. dekobücher. kleine stapel davon, bei den stufen zu beispiel. ich musste nachsehen gehen, ob sie nicht aus pappe sind, hohl hinten, wie damals in der lehre. und die bühnenfront, im grunde schwarz, ist mit einer art fundholz oder totholz oder wie das heißt, dünne stöckchen eben, garniert. an der stelle wirkt es nur noch lächerlich.
dann ist da noch was mit der jury, das ist vielleicht das schlimmste. da ist ein wurm drin, ich weiß noch nicht. vielleicht morgen. und vielleicht greift das zurück auf den ausgangspunkt, das auslaufmodell.