grüße aus warnemünde, wohin ich mich in die schreibzeit geflüchtet habe. also nicht eigentlich geflüchtet, weil der aufenthalt sehr wohl lange schon geplant war. eine flucht dann irgendwie schon, weil die schreiberei schwer auf sich warten lies, ein hängen und würgen über wochen. und auch hier, auch jetzt.
die unterkunft ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. keine wohnung, sondern eine klassisch gebaute ferienwohung. ein großer raum, mit abgeteiltem bad, in dem alles untergebracht ist. das allerdings bei weitem unmöglichst, mit schlechtester steckdosenlage, unglücklicher lichtverteilung und zwei kopf an kopf platzierten betten von höchstens achzig zentimeter breite, daneben ein regelmäßig bohrende kühlschrank. ich schlafe alternativ auf der couch, die ist ein wenig breiter. das schlimmste: ein stehttisch mit zwei sitzhockern, nicht wirklich arbeitstauglich. das hatte ich nicht richtig eingeschätzt, vielleicht auch gedacht, ich könnte irgendwo in einem café arbeiten. was sich hier aber verbietet, dazu ist es zu voll mit menschen. die entspannteren spots habe ich irgendwie noch nicht gefunden, vermutlich morgen oder so. kurz vor der abreise.
und weil ja hier das meer wohnt, darüber hinaus das wetter bis heute mittag absurd wunderbar, musst ich dann auch zuerst dort hin, durch den sand laufen, das wasser an den füßen, immerhin. gestern und heute, bis kurz vor regen. da hab ich mich ein bisschen verschätzt, das ist zu einem kräfigen work out ausgeartete. gestern sicher an die sechs kilometer, heute satte acht, wenn nicht noch mehr. einen guten teil davon jeweils im sand, was ja deutlich extra zählt. jetzt kann ich gerade den rechten arm nicht mehr heben, ich hätte ja mit schwierigkeiten in beinen gerechnet, die knöchel oder waden.
kann natürlich sein, dass der doofe tisch schuld ist. das schreiben musst dann ja doch sein. gestern ein bisschen, heute deutlich mehr. dabei hatte ich wirklich angst, die letzten tage, dass es nicht gehen würde. keine konzentration, kein zusammenhalt. dass ich langsam zu alt dazu werde, sogar das.
scheint aber, dass es so ist wie immer. einfach hinsetzen und anfangen. dann gehts. ob mit oder ohne schulter.